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FSME Impfung – der einzige wirksame Schutz vor FSME

Warum ist die Impfung gegen FSME so wichtig?

Dass Zecken klein und gefährlich sind, hat sich inzwischen herumgesprochen. Mit einem einzigen Stich können sie Meningoenzephalitis übertragen, die lebensgefährliche Gehirnhautentzündung, die zu einer der Krankheiten zählt, für die es bis heute noch keine wirksame Behandlung gibt. Flächendeckende Impfungen sind aus diesem Grund geboten – zumindest in den Risikogebieten. Alle wichtigen Informationen zum Thema FSME Impfung finden Sie in diesem ausführlichen Ratgeber.

 

Was versteht man unter einer FSME Impfung?

Zunächst muss festgehalten werden, dass die in der Umgangssprache oft verwendete Bezeichnung Zeckenimpfung in die Irre führt: Impfungen gegen Zeckenstiche – viele Menschen denken, dass Zecken beißen, dabei stechen sie – gibt es nicht. Wenn Sie sich impfen lassen, halten Sie damit Zecken keineswegs von Ihrer Haut fern, sondern Sie schützen sich mit dem Impfstoff lediglich gegen einen bestimmten Erreger, der von Zecken übertragen werden kann. Gänzlich ungefährlich wird ein Zeckenstich dadurch nicht.

Gut zu wissen: FSME steht für
Frühsommer
Meningoenzephalitis.
Damit wird neben der populären Gehirnhautentzündung auch eine Gehirn- oder Rückenmarkentzündung bezeichnet. Die auslösenden Viren werden vor allem durch Zeckenstiche auf Menschen übertragen. Eine Übertragung von einem Menschen auf den anderen gibt es nicht. Demgegenüber ist eine Übertragung von Tieren auf Menschen durchaus möglich, obgleich sie selten vorkommt. Nur eine infizierte Zecke wird zum Überträger!

Abgetötete FSME Viren bilden den Impfstoff

Die FSME Impfung erfolgt mit einem Impfstoff, der aus abgetöteten FSME Viren besteht. Diese toten Viren können im Körper zwar keinen Schaden mehr anrichten, animieren aber das körpereigene Immunsystem zur Bildung von Abwehrstoffen. Damit wird eine Grundimmunisierung erreicht, die bei einem Eindringen lebendiger FSME Viren – zum Beispiel durch einen Zeckenstich – für eine sofortige Zerstörung der gefährlichen Viren durch die neu gebildeten Antikörper sorgt.

In Deutschland sind zwei FSME Impfstoffe zugelassen

Derzeit sind in Deutschland zwei Impfstoffe zugelassen: FSME Immun und Encepur. Für eine wirksame Grundimmunisierung sind bei beiden Stoffen drei Applikationen notwendig – das bedeutet, dass eine Person innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens dreimal geimpft werden muss, um einen vollständigen Schutz zu erhalten. Beide Stoffe gelten als gleichwertig und prinzipiell austauschbar. Trotzdem wird sehr dazu geraten, einen Impfzyklus immer nur mit ein und demselben Stoff durchzuführen.

Die FSME Impfung erfolgt in den Oberarm

In den meisten Fällen wird bei der FSME Impfung einfach in den seitlichen Oberarm geimpft. Das gilt zumindest für Erwachsene, bei Kindern kann ein anderes Vorgehen erforderlich sein. Dies hat einen einfachen Hintergrund: Da Kinder häufig nicht über eine ausreichende Muskelmasse am Arm verfügen, wird die FSME Impfung bei ihnen oft am Oberschenkel vorgenommen. Die früher oft vollzogenen Impfungen in das Gesäß hat man heute verworfen, weil dabei die Verletzungsgefahr für die empfindlichen Nerven zu hoch ist.

Wann ist eine FSME Impfung sinnvoll?

Für Personen, die in Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten (zum Beispiel während einer Urlaubsreise) wird grundsätzlich eine FSME Impfung empfohlen. Auch die berufsbedingten Risikogruppen sollten sich unbedingt impfen lassen. Dazu gehören alle Menschen, die in der Forst- oder Landwirtschaft tätig sind, aber auch regelmäßige Jogger und Wanderer und überhaupt alle, die sich häufig in der freien Natur aufhalten. Bei Reisen außerhalb von Deutschland sollten Sie sich rechtzeitig vergewissern, ob es sich bei Ihrem Ziel um ein Risikogebiet handelt und entsprechende Vorsorge treffen.

Tipp: Sie möchten verreisen und planen zum Beispiel einen Urlaub in einem bewaldeten Gebiet bzw. auf dem Land oder wollen mehrere Wanderungen unternehmen? Dann lohnt es sich, vorab Informationen über das Zeckenrisiko an Ihrem Urlaubsziel einzuholen und sich mit Ihrem behandelnden Arzt über eine FSME Impfung zu beraten.

Drei Impfungen sind notwendig

Wie bereits erwähnt, sind normalerweise drei Impfungen notwendig, um einen mehrere Jahre währenden Impfschutz zu erzielen. Die Impfungen werden in einem steigenden Abstand von mehreren Monaten gesetzt – die genauen Fristen sind abhängig von dem gewählten Impfstoff, den Sie grundsätzlich frei wählen können. Sie sollten deshalb die Frage nach einem Impfschutz rechtzeitig mit Ihrem Arzt besprechen und den Schutz auch alle drei bis fünf Jahre erneuern lassen. Zur Not ist allerdings – wiederum nur nach Absprache mit Ihrem Arzt – auch eine vorübergehend wirksame Impfung möglich. Das kann dann sinnvoll und angebracht sein, wenn Sie kurzfristig in ein Risikogebiet verreisen müssen oder die Impfungen schlichtweg vergessen haben.

Ein gewöhnlicher Impfschutz währt drei Jahre

Die übliche Wirkungsdauer bei einem Impfschutz beträgt drei Jahre. Soll die Wirkung verlängert werden, ist eine rechtzeitige Auffrischung zwingend notwendig. Genauere Informationen über den passenden Zeitpunkt erhalten Sie von Ihrem Arzt, der den jeweiligen FSME Impfstoff auswählt und verabreicht.
Wichtig: Nach der dreimaligen FSME Impfung besteht der Schutz nicht lebenslang, sondern sollte regelmäßig aufgefrischt werden. Nehmen Sie am besten Ihren Impfpass mit zum nächsten Arzttermin, um Ihren Impfstatus von Ihrem Arzt überprüfen zu lassen und etwaige Auffrischungen oder Neu-Impfungen zu besprechen!

Der ideale Zeitpunkt für eine Impfung ist der Winter

Am sinnvollsten beginnen Sie im Winter mit einer Grundimmunisierung gegen FSME. Warum? Ganz einfach: Zu dieser Zeit gibt es auch in Risikogebieten kaum Zecken, sodass Sie hervorragend für das kommende Frühjahr Vorsorge treffen können. Grundsätzlich ist eine Impfung aber das ganze Jahr über möglich und auch wirksam.

Gibt es eine FSME Impfung für Kinder und ist sie sinnvoll?

Im Prinzip können sich alle gesunden Personen ab dem ersten erreichten Lebensjahr impfen lassen. Die Vorgehensweise für Kinder ist dabei nicht anders als bei Erwachsenen, es gilt im Wesentlichen dasselbe Impfschema, damit der Schutz mehrere Jahre vorhält. Ein lebenslanger Schutz ist auch durch eine frühzeitige Impfung im Kindesalter nicht möglich. Inzwischen sind spezielle Impfstoffe für Kinder verfügbar, sodass eine FSME Impfung für Kinder heute so risikoarm und schonend wie möglich erfolgen kann.

Wichtig zu wissen: Eine FSME Impfung für Kinder ist auch deshalb sehr zu empfehlen, weil sie besonders für Zeckenstiche gefährdet sind. Kinder spielen gerne draußen, toben gemeinsam durch den Wald und verstecken sich in hohen Wiesen – das Risiko, dass sie dabei von einer Zecke gestochen werden, ist demzufolge sehr hoch. Die gute Nachricht: Bei Kindern heilt eine Frühsommer Meningoenzephalitis fast immer ohne weitere Beschwerden aus. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem Kinderarzt über die FSME Impfung und fragen Sie ihn nach seiner Einschätzung!

Sind mit einer FSME Impfung Risiken verbunden?

Ungeachtet der möglichen Krankheiten, die durch Zeckenstiche übertragen werden können, stehen viele Menschen einer FSME Impfung noch immer skeptisch gegenüber, weil sie sich vor möglichen Nebenwirkungen fürchten. Hier muss ausdrücklich betont werden, dass die Impfstoffe gegen Frühsommer Meningoenzephalitis zu den bestgeprüften und sichersten überhaupt zählen. Zwar kann auch bei einer FSME Impfung kein absolutes Sicherheitsversprechen gegeben werden – das ist bei keinem Impfstoff und bei keinem Medikament möglich –, aber die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen ist denkbar gering. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige der möglichen Nebenwirkungen vor.

Wichtige Informationen zu möglichen Nebenwirkungen

Obwohl die gängigen Impfstoffe im Allgemeinen von den meisten Menschen gut vertragen werden, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, die jedoch fast immer harmlos sind. Sie können beispielsweise kosmetischer Natur sein (zum Beispiel in Form von Rötungen und Schwellungen) oder auch mit lokal begrenzten Schmerzen verbunden sein. Normalerweise verschwinden diese Symptome aber bald wieder von selbst und bedürfen keiner speziellen Behandlung. In den ersten Tagen, nachdem Sie geimpft wurden, kann es außerdem zu Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Magen-Darm-Beschwerden kommen.

In der Regel treten solche Beschwerden nur bei der ersten Impfung auf und kehren bei späteren Impfungen nur selten wieder. Auf den wichtigen Impfschutz sollten Sie deshalb nicht verzichten! Schwere Folgebeschwerden wie allergische Reaktionen und Nervenerkrankungen mit Lähmungserscheinungen ergeben sich nur in absoluten Ausnahmefällen und betreffen in der Regel mehr Erwachsene als Kinder.

Wichtiger Hinweis: Wenn Sie mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben, sollten Sie unbedingt sofort Ihren Arzt davon in Kenntnis setzen. Er benötigt diese Informationen, um Ihre weitere Behandlung darauf abzustimmen.

Wer trägt die bei einer FSME Impfung anfallenden Kosten?

Tipp: Trotz dieser grundsätzlichen Regelungen ist es empfehlenswert, vor einer FSME Impfung bei der Krankenkasse nachzufragen. Manche Krankenkassen erweitern ihre Service-Leistungen stetig! Auch kann es sein, dass die Krankenkassen die Kosten teils aus Gründen der Kulanz übernehmen.

Falls Sie in einem Risikogebiet leben, ist die Zeckenimpfung in Deutschland für Sie sehr wahrscheinlich kostenlos: Üblicherweise übernehmen die Krankenkassen die anfallenden Kosten einer FSME Impfung für Personen, die in einem ausgewiesenen Zeckenrisikogebiet leben. Bei besonders gefährdeten Berufsgruppen (wie beispielsweise Förstern und Waldarbeitern) übernimmt der Arbeitgeber die Kosten. Ansonsten müssen Sie den FSME Impfstoff meist aus eigener Tasche bezahlen: Wenn Sie also zum Beispiel eine Urlaubsreise in ein Risikogebiet unternehmen, müssen Sie sich normalerweise auf eigene Kosten impfen lassen.

Fazit

Eine FSME Impfung (oft als Zeckenimpfung bezeichnet), kann äußerst sinnvoll und mitunter sogar lebensrettend sein. Frühsommer Meningoenzephalitis ist nur eine der Krankheiten, die über einen Zeckenstich übertragen werden können, aber mit Abstand die gefährlichste. Eine Grundimmunisierung schützt Erwachsene und Kinder gleichermaßen und ist nur in seltenen Ausnahmefällen mit Nebenwirkungen verbunden, die meist harmlos sind. Es lohnt sich also, sich mit seinem Arzt über eine FSME Impfung zu beraten!


Bildquelle: ©Puwasit Inyavileart, adobe.com

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