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Zeckenstich - was tun?

Die leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung

Sie kommen immer häufiger vor und sind auch in diesem Jahr in Deutschland wieder eine Gefahr für alle Menschen, die sich im Frühling, Sommer und Herbst auf Wiesen oder in Wäldern tummeln. Auch die Gebüsche und Waldränder sind ihr Jagdgebiet: Die Zecken sind da, sie lauern auf Beute. Was aber kann ich tun, wenn mich eine Zecke gestochen hat, wenn ich ein Spinnentier an mir finde, das mir das Blut aussaugt?

Die gute Nachricht: Im Prinzip können Sie einen Zeckenstich selbst behandeln, indem Sie die festsitzende Zecke so schnell wie möglich entfernen und den Einstich reinigen sowie desinfizieren. Wenn das nur so einfach wäre ... Für viele Betroffene ist es das aber nicht. Deshalb jetzt unser Thema „Zeckenstich: Was ist zu tun und wie kann ich mir selber helfen?“

Schritt 1: Zecke ganz schnell entfernen

Nach einem Zeckenstich müssen Sie die Zecke so schnell wie möglich entfernen, wenn sie sich an Ihnen festgesaugt hat. Denn Zecken können Borreliose und FSME übertragen und eine Stichstelle kann sich entzünden.

Um eine Zecke problemlos zu entfernen, gibt es eine spezielle Zeckenzange oder -karte aus der Apotheke. Damit greifen Sie die Zecken so dicht wie möglich über Ihrer Haut am Kopf. Halten Sie die Zange etwa eine Minute lang fest. Sehr oft lösen dann die Zecken selbst ihren Klammerapparat.

Wenn das nicht geschieht, dann müssen Sie die Zecke weiter festhalten und sie nach einer Weile langsam gerade herausziehen. Das ist manchmal schwer, weil Zecken viel Kraft haben. Um sie aus der Haut zu lösen, können Sie die festsitzende Zecke auch sanft hin und her rütteln.

Wichtig:

Bewahren Sie Ruhe und arbeiten Sie sachte und bedacht, auch wenn das schwerfällt, weil Sie den Blutsauger verständlicherweise schnell loswerden möchten. Achten Sie darauf, dass Sie die Zecke vollständig entfernen.

Schritt 2: Zeckenstich gründlich desinfizieren

Sie sind die Zecken endlich los – wie geht es nun weiter, was müssen Sie tun? Jetzt müssen Sie die Stichstelle mit einem medizinischen Desinfektionsmittel aus der Apotheke oder – falls nicht zur Hand – mit hochprozentigem Alkohol gründlich spülen und reinigen. Falls nicht vorhanden, können Sie sich auch mit Seife und Wasser behelfen.

Schritt 3: Einstichstelle kontrollieren und beobachten

Nun, da die Wunde sauber ist, gilt es, sie genau zu untersuchen. Nehmen Sie ggf. eine Lupe zu Hilfe und prüfen Sie, ob sich noch Teile der Zecke in der Wunde befinden. Ist dies der Fall, sollten Sie rasch zum Arzt gehen.

Alles soweit okay? Dann markieren Sie die Einstichstelle mit einem wasserfesten Stift und beobachten sie einige Tage sorgfältig. Falls sie sich nicht verändert, ist alles in Ordnung, Sie haben keine Probleme zu befürchten. Wenn sich aber um den Einstich eine kreisförmige Rötung ausbreitet, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, denn das ist ein Anzeichen für eine Infektion.

Achten Sie auch auf weitere Anzeichen Ihres Körpers: Wenn Sie sich abgeschlagen fühlen wie bei einer Grippe, wenn Sie Fieber bekommen, wenn Schmerzen in den Armen und Beinen auftreten und Sie dort eine Schwäche feststellen, dann ist unbedingt ein Arztbesuch nötig, denn dann wurde möglicherweise eine Krankheit wie zum Beispiel Borreliose (Details dazu weiter unten) auf Sie übertragen.

Schritt 4 (optional): Antibiotika vom Arzt verschreiben lassen

In dem unglücklichen Fall, dass eine Rötung oder Schwellung um die Einstichstelle auftritt und der Arzt eine bakterielle Entzündung feststellt, wird er Ihnen Antibiotika verschreiben, um die Bakterien an der Vermehrung zu hindern und sie abzutöten. Antibiotika kommen auch bei einer Borreliose zum Einsatz.

Wenn aber Ihr Arzt den Verdacht hat, dass die Zecken Ihnen beim Stich Krankheitserreger wie die gefürchteten FSME-Viren übertragen haben, wird er die nötige Behandlung einleiten. Das ist unbedingt nötig, denn eine Erkrankung an FSME kann sehr gefährlich werden.

Exkurs: FSME und Borreliose verstehen und erkennen

In seltenen Fällen können sich aus einem Zeckenstich weitere Krankheiten entwickeln. Um bewerten zu können, ob man sich durch den Stich eine solche Erkrankung zugezogen hat, ist es wichtig, sich über das Krankheitsbild zu informieren. Nur so wissen Sie im Ernstfall, wie die Symptome einzuordnen sind und was zu tun ist.

Was ist FSME?

Die meisten Stiche von Zecken sind ungefährlich. Dennoch besteht die Gefahr, dass Sie bei einem Zeckenstich mit Viren infiziert wurden, die FSME auslösen können. Die gefürchtete Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird nämlich nach dem Kontakt mit einer Zecke durch einen Virus übertragen. Die Viren, welche FSME auslösen, befinden sich im Speichel der Zecke, sie können also gleich nach dem Stich in die Wunde übergehen. Je länger eine Zecke an Ihnen saugt, desto größer ist die Gefahr sich zu infizieren. Untersuchen Sie Ihren Körper und den Ihrer Kinder oder Hunde also direkt nach jedem Spaziergang gründlich und entfernen Sie Zecken wie oben beschrieben umgehend!

Unter den Krankheiten, die Zecken übertragen können, ist die FSME mit die gefährlichste. Nach einer unbehandelten Infektion kann sie das zentrale Nervensystem und die Hirnhaut angreifen. Je älter der von einer Zecke gestochene Mensch ist, desto höher ist das Risiko, dass FSME bei ihm einen gefährlichen oder sogar tödlichen Verlauf nimmt. Männer sind übrigens nach einem Kontakt mit Zecken und einer sich daraus entwickelnden FSME dreimal mehr gefährdet als Frauen. Am leichtesten werden Kinder mit den durch Zeckenstiche verursachten Krankheiten fertig. Eine FSME-Infektion kann bei ihnen sogar unbemerkt verlaufen. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten FSME-Fälle steigt ständig.

FSME erkennen

Um die Krankheit frühzeitig zu erkennen und bekämpfen zu können, sind die folgenden Informationen wichtig:

1. Die Inkubationszeit kann mehrere Wochen dauern.

2. Am Anfang ähneln die Symptome einer Sommergrippe oder ähnlichen Krankheiten: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.

Aufgrund des Krankheitsbildes und weil betroffene Menschen oft vergessen haben, dass sie von einer Zecke gestochen wurden, ist es für einen Arzt oft schwierig, eine Diagnose zu stellen. Deshalb sollten Sie sich Tage in den Kalender eintragen, an denen Sie von Zecken gestochen wurden.

Wann ist eine Impfung nötig?

Um sich vor einer FSME zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Personen, die sich in Zecken-Risikogebieten aufhalten, eine Impfung. Außerdem sollten sich Personen impfen lassen, die durch FSME beruflich gefährdet sind, etwa Laborpersonal und Forst- und Landarbeiter in den Risikogebieten. Bei einer solchen Impfung werden abgetötete FSME-Viren injiziert. Dadurch produziert unser Immunsystem Antikörper. Die sind in der Lage, eindringende FSME-Viren zu erkennen und zu zerstören. Lassen Sie sich schon im Winter impfen, dann steht Ihre Virenabwehr bis zum Beginn der Zeckensaison.

Was ist Borreliose?

Zu den Krankheiten, die durch einen Zeckenstich ausgelöst werden können, gehört die Borreliose. Sie wird durch Bakterien (Borrelien) ausgelöst, die im Darm der Zecken sitzen und bei einem Zeckenstich übertragen werden. An Borreliose erkranken in Deutschland jährlich zehntausende Menschen.

Borreliose erkennen

Wenn Sie nach einem Stich mit Borreliose angesteckt wurden, dann gibt es dafür ein typisches Anzeichen: Rund um die Einstichstelle (Deswegen gilt: Nach Zeckenentfernung markieren!) bildet sich eine ringförmige Rötung, die einige Tage bis Wochen bleibt. Im frühen Stadium einer Borreliose sind Sie müde und schlapp, haben Kopfschmerzen und Fieber. Danach treten starke Schmerzen und Herzprobleme auf, es kann auch zu Gelenkentzündungen kommen. Relativ häufig treten auch Gesichtslähmungen auf. Wenn die Borreliose von Zecken herrührt, dann kann die Krankheit mit Antibiotika behandelt werden. Die Borreliose kommt wesentlich häufiger vor als FSME.

 

Gut zu wissen: Schützen Sie sich am besten schon vor dem Zeckenstich mit dem richtigen Zeckenschutz aus Ihrer Apotheke!

 


Bildquelle: pixabay

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