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Essstörungen – Wenn das Essen zum Feind wird

Essstörungen werden immer häufiger und zunehmend zum Problem für viele Frauen, Männer und sogar Kinder. Während der Hunger in der Welt längst nicht überwunden ist und in vielen Ländern eine schmerzliche Alltagserfahrung darstellt, sehen sich Menschen, die an einer Essstörung leiden, einer ganz anderen Herausforderung gegenüber. Die Betroffenen fürchten sich vor der Nahrungsaufnahme oder haben ständig Angst, zu viel zu essen, überessen sich und erbrechen nach dem Essen oder empfinden das lebensnotwendige Essen schlichtweg als Bedrohung. Eine solche Störung ist krankhaft und hat meist ernste Folgen für die Gesundheit – sowohl in psychischer als auch in physischer Hinsicht. Eine rechtzeitige Behandlung von Essstörungen ist daher unbedingt notwendig und kann mitunter sogar Leben retten. In diesem Ratgeber zum Thema Essstörungen finden Sie alle wichtigen Informationen zu verschiedenen Formen, praktische Tipps für Eltern, Freunde und Bekannte sowie erste Hilfe, wenn Sie selbst von einer solchen Störung betroffen sind.

Essstörungen – Definition, Symptome und Ursachen

Essstörungen werden aus medizinischer Sicht zu den psychosomatischen Erkrankungen gezählt. Darunter versteht man Krankheiten, deren Entstehung sich nicht oder nur teilweise auf den Körper des Menschen zurückführen lässt. Essstörungen haben in der Regel auch psychische Ursachen und nicht in allen Fällen sind ihre Symptome auf Anhieb erkennbar. Das liegt daran, dass es verschiedene Formen von Essstörungen gibt, die sich sowohl in extremem Übergewicht als auch in extremem Untergewicht äußern können oder teilweise sogar äußerlich unbemerkt bleiben.

Wie oft tritt eine solche Störung auf?

Essstörungen sind in Deutschland weit verbreitet. Während spezifische Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Binge Eating nur einen geringen Teil der Bevölkerung betreffen, treten die unbestimmten, allgemeinen Symptome bei rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland auf. 20 von 100 Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren leiden an verschiedenen Ausprägungen einer Essstörung, Mädchen im Alter von 16 Jahren erreichen sogar eine Quote von über 35 Prozent. Eine alarmierende Zahl und ein eindeutiges Signal, dass unbedingt noch mehr gegen den Wahn rund um das Gewicht und das Aussehen getan werden muss, damit sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene ihr Leben in vollen Zügen genießen können, sich nicht unnötig Gedanken machen und ihre Gesundheit nicht durch eine vermeidbare Störung belasten!

Die wichtigsten Essstörungen kurz erklärt

Essstörungen mögen heute den meisten Menschen ein vager Begriff sein, was jedoch unter den einzelnen Formen zu verstehen ist, wissen die wenigsten. Magersucht, Binge Eating und Bulimie (auch Ess-Brech-Sucht genannt) sind nicht dasselbe, auch wenn sich die Symptome bisweilen überschneiden.

Magersucht

Magersucht ist eine schwere und langwierige Form der Essstörung, bei der Betroffene unbedingt ärztliche Hilfe benötigen. Mediziner sprechen anstelle von Magersucht auch von einer Anorexie oder einer Anorexia nervosa. Eine Magersucht äußert sich normalerweise in einem drastischen Gewichtsverlust, den die Betroffenen selbst herbeiführen, weil sie glauben, übergewichtig zu sein, oder sich selbst bei geringstem Gewicht unwohl in ihrem Körper fühlen. Dieser Eindruck bzw. dieses Gefühl ist zwanghaft und hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Magersüchtige können nur noch Haut und Knochen sein und trotzdem unter ihrem "gefühlten" Übergewicht leiden.

Führt Magersucht zum Hungertod?

Magersucht bzw. Anorexia nervosa kann zwar tödlich enden, doch ist die Ursache dafür am häufigsten nicht primär die verweigerte Nahrungsaufnahme, sondern eine Infektion des geschwächten Körpers oder gar Suizid.

Bulimie oder Ess-Brech-Sucht

Die Bulimie ist eine besondere Form der Essstörung, bei der die Betroffenen von plötzlichen Heißhungerattacken heimgesucht werden, die sie nicht kontrollieren können. Während solcher Essanfälle findet eine exzessive Nahrungsaufnahme statt, die bei den Erkrankten oft Unsicherheit und Angst vor Übergewicht auslöst. Um das übermäßige Essen während solcher Anfälle später auszugleichen, treiben Betroffene häufig besonders viel Sport, kasteien sich durch ungesunden Nahrungsverzicht, führen Erbrechen herbei oder nehmen Appetitzügler und Abführmittel ein.

Wichtig: Erbrechen nach dem Essen ist niemals normal und sollte keinesfalls die Regel sein. Tritt Erbrechen wiederholt auf, kann das immer Hinweis auf gesundheitliche Beschwerden sein. Im Zweifel sollte ein Arzt zur Beratung aufgesucht werden, um psychische oder körperliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln!

Binge Eating

Binge Eating ist eine Störung, deren Symptome der Bulimie stark ähneln. Auch hier kommt es zu unvermittelten, unkontrollierbaren Heißhungerattacken. Das englische Wort binge bedeutet so viel wie Gelage, in Deutschland wird umgangssprachlich oft von einer Fressorgie gesprochen. Ein derbes Wort, das den Sachverhalt allerdings genau trifft, weil so mancher Betroffene das Essen bis ins Extreme ausübt und teils sogar zelebriert. Ärztliche Beratung ist unumgänglich, wenn sich die Symptome von Binge Eating zeigen. Betroffene essen viel und schnell, selbst wenn sie eigentlich satt sind, und leiden intensiv unter diesen Anfällen.

Was ist der Unterschied zwischen Binge Eating und Bulimie?

Beim Binge Eating fallen die Hungerattacken noch exzessiver aus, die Betroffenen greifen aber in der Regel nicht zu anschließenden gewichtsregulierenden Maßnahmen, die für Bulimie charakteristisch sind.

Mischformen oder atypische Essstörungen

Mitunter treten zwar die üblichen Symptome einer Essstörung auf, lassen sich aber nicht eindeutig den bekannten Formen Magersucht, Ess-Brech-Sucht oder Binge Eating zuordnen. In diesem Fall spricht man von einer Mischform oder einer atypischen Essstörung. Ein Grund zur Entwarnung ist das Fehlen vollständiger Symptome aber nicht – eine ärztliche Beratung ist bei jedem Anzeichen einer Essstörung unumgänglich. Weil die Betroffenen selbst ihre Essstörung häufig nicht bemerken oder anerkennen wollen, müssen fast immer Angehörige den Anstoß zu einer Therapie geben.

Interessant: Atypische Essstörungen kommen am häufigsten vor. Die meistverbreiteten Essstörungen lassen sich keiner spezifischen Erkrankung wie der Anorexia nervosa oder Bulimie zuordnen, sondern stellen eine Mischform dar. Deshalb ist es teilweise noch schwieriger, sie zu erkennen.

Essstörungen entstehen oft aus sozialen Nöten

Zu den häufigen Ursachen von Essstörungen zählen seelische Probleme. Das kann zum Beispiel ein Wechsel des gewohnten Umfelds sein, der Umzug in eine neue Stadt, an einen Ort, an dem man niemanden kennt, oder ein neuer Arbeitsplatz mit neuen Kollegen. Liebeskummer und berufliche Fehlschläge, ein Todesfall – alles, was einer Person Kummer bereitet, kann im Extremfall auch zur Entstehung von Essstörungen führen. Weil aber Essstörungen wie Binge Eating auch mit weiteren seelischen Belastungen verbunden sind, entwickelt sich schnell eine verderbliche Spirale, ein sogenannter Teufelskreis.

Die Ursachen für eine Essstörung können lange zurückliegen

Nicht immer wird eine Essstörung durch unmittelbare Ursachen ausgelöst. Oft sind Erfahrungen in der Kindheit dafür verantwortlich, dass es später zu derartigen Beschwerden kommt. Eltern können Essstörungen frühzeitig vorbeugen, indem sie darauf verzichten, ihre Kinder mit Süßigkeiten zu belohnen oder gar zu trösten. Sind Kinder erst einmal daran gewöhnt, auf Schwierigkeiten jeder Art mit dem Konsum von Süßigkeiten zu reagieren, kann das fatale Auswirkungen auf die Gesundheit haben – bis hin zu einer Essstörung in späteren Jahren.

Wichtig: Gesunde Ernährung ist selbstverständlich wichtig, sollte aber keinesfalls pedantisch gelehrt werden. Eltern sollten ihren Kindern möglichst viel Spielraum bei der Ernährung lassen und die Wertung in Bezug auf bestimmte Lebensmittel herauslassen. Eine gesunde Ernährung bildet zwar den Grundstein für ein gesundes Leben, aus einem extremen Bedürfnis nach gesunder Ernährung kann sich über die Jahre jedoch ebenfalls eine Störung entwickeln – die sogenannte Orthorexie.

Welche Menschen sind besonders gefährdet?

Grundsätzlich ist niemand gegen eine Essstörung gefeit. Selbst bei Babys und Kleinkindern können Essstörungen auftreten. Hier sind besonders die Eltern gefordert, regelmäßig ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um Erkrankungen möglichst frühzeitig zu erkennen. Für alle Generationen gilt aber gleichermaßen: Die Entscheidung darüber, ob eine Essstörung vorliegt, kann niemals der potenzielle Patient treffen – das letzte Wort darüber liegt bei einem Experten. Deshalb sollte beim Auftreten möglicher Symptome immer eine fachkundige Beratung eingeholt werden.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige typische Symptome für eine Essstörung vor:

  • auffälliges Essverhalten (zu viel oder zu wenig, phasenweise verschoben etc.)
  • Erbrechen nach dem Essen, exzessive Sporteinheiten
  • anhaltende und massive Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper
  • zunehmende Isolierung – der Kontakt mit der Gesellschaft wird vermieden
  • Vereinsamung, Schwermut und Depression als mögliche Folge

 

Mädchen und junge Frauen als Risikogruppe

Trotzdem gibt es statistisch gesehen eine Gruppe, die für Essstörungen besonders anfällig ist: Mädchen und junge Frauen. Während Essstörungen im Kindesalter äußerst selten sind, erhöht sich das Risiko mit der ersten Monatsblutung deutlich. Hauptsächlich betroffen sind Kinder im frühen Jugendalter und ganz allgemein junge Menschen. Auch Jungen und Männer erkranken an Essstörungen, aber deutlich seltener: Auf zwölf Mädchen, die an einer Essstörung leiden, kommt gerade einmal ein Junge!

Frauen und Mädchen hadern häufiger mit ihrem Gewicht

Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass Frauen und Mädchen noch immer stärker unter dem Druck stehen, ihr vermeintlich ideales Gewicht zu halten. Dabei ist gerade bei Kindern der BMI nicht aussagekräftig, weil ihre Körper noch anders zusammengesetzt sind. Somit kann der BMI für Kinder kann allenfalls eine Orientierung, jedoch keine definitive Aussage darüber bieten, ob ihr Gewicht zu hoch oder zu niedrig ist. Doch auch im Jugend- und Erwachsenenalter finden sich Frauen häufig zu dick und vergleichen sich mit anderen, super schlanken Frauen. Im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren wie beispielsweise sozialen Medien, TV-Formaten mit viel zu dünnen Schauspielern, retuschierten Model-Fotos auf Hochglanzmagazinen, Mobbing in Schulen etc. kann daraus schnell der krankhafte Wunsch nach einem unrealistischen Gewichtsverlust und einer ungesunden Figur entstehen.

Wie kann ich bei Essstörungen helfen?

Für Angehörige und Freunde ist eine Essstörung sehr belastend, verbunden mit einem Gefühl der Hilflosigkeit und vielen offenen Fragen. Doch gerade das engste Umfeld der erkrankten Person ist gefordert, wenn es um die rechtzeitige und wirksame Hilfe geht. Diese zu leisten ist oft gar nicht so einfach, weil Betroffene häufig den Kontakt oder zumindest das Thema Essen mit ihren Freunden und ihrer Familie meiden, wenn sie unter Magersucht, Ess-Brech-Sucht oder Binge Eating leiden.

Als Betroffener: Fragen Sie einen Arzt oder einen Therapeuten!

Wenn Sie selbst betroffen sind und sich davor scheuen, mit jemandem aus Ihrem vertrauten Kreis über Ihre Schwierigkeiten zu reden, sollten Sie unbedingt zu einem Arzt oder Therapeuten gehen. Auf keinen Fall sollten Sie mithilfe von Informationen aus dem Internet versuchen, Ihre Essstörung selbst in den Griff zu bekommen. Stellen Sie Ihre Fragen einem Fachmann oder einer Fachfrau und lassen Sie sich auf professionelle Weise helfen! Denken Sie daran: Sie sind nicht allein! Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich sein. Wenn Sie erfahren, wie es anderen geht, hilft Ihnen das beim Umgang mit Ihren eigenen Beschwerden umso mehr.

Als Angehörige: Suchen Sie Kontakt und zeigen Sie Verständnis!

Ist in Ihrer Familie oder Ihrem Umfeld jemand von einer Essstörung betroffen, gehen Sie bitte behutsam vor. Denken Sie daran, dass der Betroffene selbst sich seiner Probleme vielleicht gar nicht bewusst ist oder sich dafür schämt. Deshalb müssen Sie verständnisvoll und offen vorgehen, um keine Gegenreaktion zu provozieren. Nicht Essverhalten und Gewicht sollten im Mittelpunkt des Gesprächs stehen, sondern soziale Empathie. Sprechen Sie von den Sorgen, die Sie sich machen, erwähnen Sie das ungewöhnliche Verhalten, das Ihnen auffällt. Zeigen Sie Anteilnahme und fragen Sie behutsam nach dem Befinden der betroffenen Person. Mit etwas Glück wird sie sich Ihnen öffnen und vermutlich sogar dankbar sein, dass Sie den ersten Schritt gemacht haben!

Wichtig: Auch die Angehörigen dürfen und sollten Fragen stellen. Oftmals fühlen sich Familienmitglieder und Freunde von Essstörungen in ihrem Umfeld überfordert. Deshalb gibt es für sie fachliche Beratung, bei der sie die nötigen Informationen bekommen, um der Situation gerecht zu werden. Informieren Sie sich am besten bei einem erfahrenen Arzt oder Therapeuten!

Positive Erfahrungen sind wichtig und können stabilisierend wirken

Essstörungen sind ein sensibles Thema, über das die Erkrankten nicht gerne sprechen – wenn sie sich ihrer Krankheit überhaupt bewusst sind. Wenn Ihnen die entsprechenden Symptome auffallen und Sie eine Anorexia nervosa oder eine ähnliche Erkrankung vermuten, dann gehen Sie geduldig und behutsam vor. Es ist wichtig, dass die Betroffenen sich nicht alleine fühlen, sondern Zuwendung erfahren und in einem positiven Ambiente aufgefangen werden. Erst in einer solchen Atmosphäre finden viele Erkrankte überhaupt den Mut, sich den wichtigen Fragen zu stellen und sich zu öffnen.

Die richtige Behandlung und Therapie von Essstörungen

Viele Betroffene denken, dass eine Behandlung von Essstörungen nichts bringt und sie sich in einer Zwickmühle befinden. Das ist allerdings nicht der Fall: Jede zweite Essstörung lässt sich durch eine Therapie zumindest dahingehend behandeln, dass die Patienten wieder ein recht normales Essverhalten pflegen und sich wohler in ihrer Haut fühlen. Dabei ist es von größter Wichtigkeit, dass die Behandlung rechtzeitig beginnt – das heißt: so früh wie möglich. Eine derart aussichtsvolle Therapie kann sehr zeitintensiv und kräftezehrend sein und erfordert die Zusammenarbeit vieler Helfer: Ärzte, Therapeuten, Angehörige, Freunde und letztlich ist natürlich auch der Patient selbst gefragt. Ohne dessen Einwilligung und aktive Beteiligung können Essstörungen kaum wirksam behandelt werden.

Wichtig: Die Behandlung von Essstörungen braucht Zeit. Diese Zeit sollten Sie sich nehmen und nicht vorzeitig mutlos werden und aufgeben. Rückschläge und mutlose Phasen sind ganz normal, trotzdem ist die Erfolgsquote von Heilungen bei richtiger Beratung sehr gut!

Viele Patienten scheuen vor allem eine stationäre Behandlung. Sie haben Angst davor, ihr vertrautes Lebensumfeld zu verlassen, und sträuben sich aus diesem Grund gegen einen Gang zum Arzt. Nicht immer müssen Essstörungen aber durch einen stationären Aufenthalt in einer Klinik behandelt werden. Oft ist auch eine ambulante Behandlung möglich. Das bedeutet, dass die Betroffenen in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben dürfen und zum Zweck der Therapie die Praxis ihres Arztes oder ihrer Psychotherapeutin aufsuchen.

Wichtig: Die Behandlung von Essstörungen braucht Zeit. Diese Zeit sollten Sie sich nehmen und nicht vorzeitig mutlos werden und aufgeben. Rückschläge und mutlose Phasen sind ganz normal, trotzdem ist die Erfolgsquote von Heilungen bei richtiger Beratung sehr gut!

Eine stationäre Behandlung ist nicht immer zwingend notwendig

Viele Patienten scheuen vor allem eine stationäre Behandlung. Sie haben Angst davor, ihr vertrautes Lebensumfeld zu verlassen, und sträuben sich aus diesem Grund gegen einen Gang zum Arzt. Nicht immer müssen Essstörungen aber durch einen stationären Aufenthalt in einer Klinik behandelt werden. Oft ist auch eine ambulante Behandlung möglich. Das bedeutet, dass die Betroffenen in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben dürfen und zum Zweck der Therapie die Praxis ihres Arztes oder ihrer Psychotherapeutin aufsuchen.

Ein Wort zu Medikamenten: Essstörungen lassen sich nur selten mit Medikamenten behandeln. Medikamente können je nach vorliegendem Muster und Beschwerden allenfalls gegen Depressionen oder bestimmte Begleitsymptome helfen. Stattdessen steht eine intensive Therapie mit vielen Gesprächen und einer engen Begleitung der Patienten im Vordergrund.

Eine gesunde Ernährung muss wieder neu gelernt werden

Je länger eine Essstörung dauert, desto schwieriger ist sie zu behandeln. Ganz gleich, um welche Form der Essstörung es sich handelt, ist in den meisten Fällen auch eine Beratung zum Thema Ernährung essenziell. Ein normales Essverhalten muss neu erlernt, die Mengen und Portionsgrößen relativiert werden. Manche Patienten müssen zudem ihre Angst vor bestimmten Lebensmitteln ablegen und erfahren, dass Essen keine Gefahr, sondern etwas Lebenswichtiges, Genussvolles und Schönes ist, das den Körper mit Energie versorgt und mitunter sogar sehr gesellig sein kann. Auch das ist ein Prozess, der Zeit braucht und mit Höhen und Tiefen einhergehen kann – werden die Patienten im Vorhinein auf derartige Herausforderungen vorbereitet, können sie den Weg normalerweise noch besser meistern.


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