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Karies und Kinder: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung von Karies

Karies bei Kindern ist keine Seltenheit

Ob Milchzähne oder bleibende Zähne: Fast jedes Kind leidet irgendwann unter Karies. Was Sie als Eltern tun können, um Karies bei Ihrem Kind vorzubeugen, wie Sie die richtige Behandlung auswählen, falls die Milchzähne oder bleibenden Zähne Ihrer Kleinen von Karies betroffen sind, und wie Sie Ihrem Kind schon in jungen Jahren auf spielerische Art und Weise beibringen, sich die Zähne richtig zu putzen, erfahren Sie in diesem Beitrag. Darüber hinaus bieten wir Ihnen allgemeine Informationen rund um das Thema Karies und stellen Ihnen wertvolle Tipps zur Zahnpflege bereit, um die Gesundheit von Zahnschmelz, Zähnen und Zahnfleisch langfristig zu erhalten.

 

Ursachen von Karies: Wie entsteht Karies?

Karies ist eine Erkrankung des Zahnhartgewebes, das sich aus Zahnschmelz, Zahnbein (Dentin) und Wurzelzement zusammensetzt, die als härteste Substanzen des Körpers gelten. Doch trotz ihrer robusten Beschaffenheit können die Zähne von aggressiven Bakterien angegriffen und nach und nach zerstört werden: den sogenannten Kariesbakterien. Wenn die Bakterien erst einmal in das Innere der Zähne vorgedrungen sind, höhlt die Karies sie von innen aus, wenn sie nicht bei Untersuchungen entdeckt wird und keine Behandlung durch einen erfahrenen Zahnarzt erfolgt.

Vor allem die Milchzähne - aber auch die bleibenden Zähne in der ersten Zeit – haben den Bakterien nicht viel entgegenzusetzen, da ihr Zahnschmelz noch sehr weich ist. Dies ist der Grund, weshalb Karies bei Kindern schneller entstehen kann als bei Erwachsenen. Erst nach etwa drei Jahren sind die Zähne ausreichend hart und können Bakterien besser abwehren.

Typische Ursachen für die Entstehung von Karies sind eine falsche Ernährung mit zu viel Zucker (Säuren), unzureichendes Putzen der Zähne sowie der Speichelfluss und dessen Zusammensetzung. Aber auch die Beschaffenheit der Zähne hat einen Einfluss auf die Entstehung von Karies. Ausgeprägte Fissuren, also Vertiefungen und Spalten in der Zahnoberfläche, sind ideale Stellen für Plaque und es können sich zunächst unbemerkt erste kleine Löcher bilden.

Obwohl es lange Zeit behauptet wurde, spielt die genetische Veranlagung wohl eine eher untergeordnete Rolle bei der Entstehung von Karies. Die Veranlagung, Karies zu erwerben, kann vererbt werden. Karies selbst entsteht jedoch durch Bakterien.

Viele Eltern geben ihrem Kind abends noch eine Flasche mit gesüßtem Tee oder Milch, ohne die Zähne der Kinder anschließend zu putzen bzw. den Mund zu reinigen. Egal, ob es sich dabei um zuckerhaltigen Tee, Saft, Muttermilch oder Babynahrung handelt, trocknet ein Rest über Nacht meist auf den Zähnen ein. Der darin enthaltene Zucker kann daraufhin Säuren bilden, welche die Zähne angreifen, wichtige Mineralien aus dem Schutzmantel lösen und Karies verursachen.

Ursachen von Karies bei Kindern im Überblick:

  • stark zucker- oder säurehaltige Ernährung (zu viel Obst, zu viele Süßigkeiten etc.)
  • mangelnde Zahnpflege (zu seltenes oder schlechtes Putzen der Zähne)
  • Zahnbelag (Plaque)
  • ungünstige Beschaffenheit des Speichels
  • Beschaffenheit der Zahnoberfläche (z.B. Fissuren)
  • süße Getränke vor dem Schlafengehen

 

Je nach vorliegender Ursache kann es somit helfen, wenn Eltern die (ungesunde) Ernährung ihrer Kinder umstellen und sich intensiver mit dem Thema Zahnpflege bei Babys und Kindern auseinandersetzen – praktische Tipps und Informationen dazu finden Sie weiter unten.

Karies bei Kindern erkennen: Erste Anzeichen und Symptome

Solange ein Kind nicht sprechen und sich über etwaige Zahnschmerzen oder eine erhöhte Empfindlichkeit seiner Zähne beklagen kann, ist es für Eltern nicht immer leicht, Karies und erste Löcher in den Zähnen zu erkennen. Ist das Kind in der Lage Schmerzen an den Zähnen bzw. im Mundraum zu äußern, sollte besonders gründlich geschaut werden, woher diese rühren. Es ist jedoch zu erwähnen, dass Zahnschmerzen, ausgelöst durch Karies, erst bei tiefer Karies auftreten. Hierbei wurde der Zahnschmelz bereits komplett durchbrochen und das darunterliegende Zahnbein wurde erreicht.

Zahnbelag, Entzündungen am Zahnfleisch und weiße Flecken auf den Zähnen bzw. am Zahnschmelz können erste Hinweise auf die Entstehung bzw. den Befall von Karies sein. Auch erste sichtbare Löcher bzw. dunkle Flecken sind ein Hinweis auf eine erste Entmineralisierung der Zähne. Um sicherzugehen, dass die Milchzähne und ersten bleibenden Zähne Ihrer Kleinen gesund sind, sollten Sie deshalb frühzeitig mit der Prophylaxe beginnen und regelmäßig Untersuchungen beim Zahnarzt einplanen. Zahnärzte empfehlen, schon ab dem ersten Zahn zum ersten Mal mit dem Kind zum Zahnarzt zu gehen.

Tipp: Schon mit dem Durchbruch des ersten Zähnchens ist der erste Besuch in der Zahnarztpraxis empfehlenswert. Wie häufig Ihre Kinder in den darauffolgenden Jahren zum (Kinder-)Zahnarzt gehen sollten, ist auch vom individuellen Zustand des Gebisses abhängig und wird Ihnen vom Team Ihrer Zahnarztpraxis gerne erklärt.

 

Behandlung von Karies: Zähne richtig behandeln lassen

Wenn Sie oder Ihr Zahnarzt Karies oder erste kleine Löcher in den Zähnen bei Ihrem Kind bzw. Ihren Kindern festgestellt hat, ist eine professionelle Behandlung unverzichtbar. Nur wenn die Karies vollständig entfernt wird, kann die Gesundheit der Zähne wiederhergestellt werden. Verzichten Sie hingegen auf eine entsprechende Behandlung, kann dies dazu führen, dass die Zähne Ihrer Kinder langfristig Schaden nehmen und möglicherweise die Entwicklung von weiteren bleibenden Zähnen behindern.

Bei der Behandlung von Karies werden die Zähne in der Regel unter Narkose aufgebohrt , woraufhin das von Karies betroffene Gewebe entfernt und mit einer Füllung versehen wird. Sind die Zähne zu stark befallen, kann es notwendig sein, einige Zähne zu ziehen. Handelt es sich dabei um Milchzähne, wird auf Implantate verzichtet, bis die bleibenden Zähne nachwachsen.

Vorbeugung von Karies: Zähne putzen, gesund essen und geschickt naschen

Die beste Prophylaxe gegen Karies ist sicherlich eine ausgewogene, zuckerarme Ernährung und eine sorgfältige Zahnpflege.

Richtig essen und trinken für gesunde Zähne

Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern ist darauf zu achten, dass nicht zu viel Zucker verzehrt wird. Eltern sollten sicherstellen, dass ihre Kinder zwar ausreichend Obst essen, allerdings enthält auch Obst sehr viel Zucker (Fruktose), aus dem sich, wie oben bereits beschrieben, Säuren entwickeln können, welche die Zähne angreifen. Gleiches betrifft süße Getränke: Säfte, Limonaden und gesüßter Tee sind ebenso schädlich für die Zähne wie süße Milch, die vor dem Schlafengehen getrunken wird, ohne daraufhin die Zähne zu putzen.

Auch wenn zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke nicht gesund sind, sollten Sie Ihrem Kind diese keinesfalls verbieten – Sie wissen ja, dass verbotene Dinge meist noch attraktiver und verführerischer auf die Kinder wirken. Deshalb gilt: Verteufeln Sie Zuckerreiches nicht, bewahren Sie jedoch eine angemessene Balance aus gesundem Essen und Naschzeug.

Tipp:Belohnen Sie Ihre Kinder nicht mit Süßigkeiten und achten Sie stattdessen auf einen ausgewogenen Mix aus gesundem Essen und Süßem (Süßwaren, Gebäck, Obst, gesüßte Getränke etc.). Greifen Sie jedoch auch nicht unbedacht zu Lebensmitteln, die als zuckerfrei gekennzeichnet sind – diese enthalten oft ungesunde Zusatzstoffe, die Sie mit einem Blick auf die Zutatenliste schnell enttarnen können.

Zähneputzen lernen und Rituale einüben

Darüber hinaus ist es wichtig, frühzeitig das Zähneputzen zu erlernen. Bringen Sie Ihren Kindern bei, dass es wichtig ist, sich täglich morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen die Zähne zu putzen. Idealerweise sollten sich die Kleinen direkt angewöhnen, ihre ersten Zähnchen auch nach jedem Mittagessen zu putzen. Schon mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten diese täglich geputzt werden. Sobald Ihr Kind die Zahnbürste selbst halten kann, darf und sollte es die Zahnpflege selbst durchführen, damit es sich von Beginn an daran gewöhnt. Hierzu können Sie spezielle Kinderzahnbürsten verwenden, die optimal auf die Bedürfnisse der Kleinen ausgelegt sind. Meist ist es aber gerade in den ersten Jahren nötig, dass die Eltern "nachputzen", damit auch die hinten im Mund liegenden Backenzähne wirklich sauber werden und sämtlicher Zahnbelag entfernt wird.

Wie Sie Kinder ans Zähneputzen gewöhnen

Viele Kinder weigern sich anfangs, ihre Zähne zu putzen. Versuchen Sie deshalb auf spielerische Weise, Ihre Kinder an das tägliche Ritual zu gewöhnen. Dazu kann es zum Beispiel hilfreich sein, eine schöne Uhr aufzustellen, die anzeigt, wie lange sie sich noch die Zähne putzen sollten, und die den Putzvorgang mit einem lustigen Signal beendet. Auch das Einüben eines Zahnputzliedes oder eines Reims, den Sie vor dem Zähneputzen gemeinsam aufsagen, kann dazu beitragen, dass Ihre Kinder Spaß an der täglichen Zahnpflege entwickeln. Lesen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Zahnputzgeschichten, in denen z.B. die Verbindung zwischen Süßigkeiten und Zähneputzen herausgestellt wird und stellen Sie das Zähneputzen immer als positiv konnotiertes Ritual dar, auf das Sie sich freuen – idealerweise, indem Sie zeitgleich zur Zahnbürste greifen und unbeirrt mit gutem Beispiel vorangehen. Mit den vielen in der Drogerie oder Apotheke erhältlichen Sorten bunter Kinderzahnpasta oder Junior-Zahngels bringen Sie darüber hinaus Abwechslung in die tägliche Routine.

Glückliches Kind putzt Zahngebiss beim Zahnarzt

Fluorid, Xylit und Zahnarztbesuche

Ein gutes Mittel, welches die Entstehung von Karies mildert, ist das Fluorid. Es fördert die Remineralisation, sodass verloren gegangener und zerstörter Zahnschmelz sowie die Mineralien wieder eingelagert werden. Die Remineralisation härtet die oberste Schmelzschicht wieder ab und hemmt das Bakterienwachstum. Zudem kann der Zuckerersatz Xylit, der in vielen zuckerfreien Zahnpflege-Kaugummis enthalten ist, und der regelmäßige Gang (zweimal im Jahr) zum Zahnarzt helfen, Karies vorzubeugen.

Angst vor dem Zahnarzt und dem Gang in die Zahnarztpraxis nehmen

Wenn Ihr Kind Angst vor dem Zahnarzt entwickelt hat, sollten Sie dies nicht unbeachtet lassen. Nehmen Sie Ihr Kind ernst, reden Sie ihm gut zu und versuchen Sie ihm zu erklären, warum die Untersuchungen in der Zahnarztpraxis so wichtig sind. Hat Ihr Kind ein Lieblingskuscheltier, kann es sinnvoll sein, den Besuch beim Zahnarzt mit Teddy, Esel oder Puppe vorab in vertrauter Umgebung nachzuspielen und den treuen Begleiter anschließend zur seelischen Unterstützung mit in die Zahnarztpraxis zu nehmen.

Unser Tipp: Es gibt inzwischen viele auf die Behandlung von Kindern und Kleinkindern sowie Jugendlichen spezialisierte Zahnärzte, die einen äußerst behutsamen Umgang mit den kleinen Patienten pflegen und die Untersuchungen spielerisch auflockern. Kinderzahnärzte versuchen, den Zahnarztbesuch von einer kindgerechten Umgebung und Ansprache bis zu einer einfühlenden Untersuchung und Behandlung zu einem positiven Erlebnis zu machen, sodass das Kind den Zahnarztbesuch nicht in schlechter Erinnerung behält. Insbesondere wenn Ihr Kind Angst vor dem Zahnarzt hat, lohnt es sich also, Informationen über entsprechend geschulte Zahnärzte einzuholen, um den nächsten Gang in die Zahnarztpraxis zu erleichtern.

 


Quellenangaben & Einzelnachweise
Bildquellen: Fotolia © Drobot Dean - stock.adobe.com // © ZELENSKY EUGENY

 

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