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Medikamente in der Schwangerschaft – Ratgeber zur Linderung von Beschwerden

Sie sind schwanger? Wie wundervoll, herzlichen Glückwunsch! Sicherlich sind Sie sehr aufgeregt und haben zahlreiche Fragen, schließlich wächst neues Leben in Ihnen heran und es liegen einige spannende Monate bis zur Geburt vor Ihnen. Wir wissen, dass viele schwangere Frauen unsicher sind, ob bzw. welche Medikamente sie während der Schwangerschaft einnehmen dürfen, ohne die Gesundheit des Ungeborenen zu gefährden. Deshalb haben wir nachfolgend wertvolle Informationen und praktische Tipps zum Thema „Medikamente in der Schwangerschaft“ für Sie zusammengefasst, damit Sie auch bei leichten Erkrankungen und Beschwerden sicher durch die Schwangerschaft kommen und die Vorfreude auf Ihr Kind in vollen Zügen genießen können.

Warum sind Medikamente in der Schwangerschaft ein Risiko?

Während der Schwangerschaft sind die Kreisläufe der werdenden Mutter und des Embryos über die Nabelschnur miteinander verbunden. Alles, was eine schwangere Frau zu sich nimmt, kann daher auch Auswirkungen auf das Kind haben – so auch die Einnahme von Medikamenten wie Schmerzmitteln, Antibiotika und Nasenspray, einschließlich deren Nebenwirkungen. Je nach Art, Darreichungsform und Dosierung kann ein Arzneimittel zu einem plötzlichen Schwangerschaftsabbruch führen oder die Entwicklung des Kindes stark beeinträchtigen.

Hintergrund der Verunsicherung: der Contergan-Skandal

In den 1960er-Jahren wurde der Medikamentenskandal Deutschlands publik: der Contergan-Skandal. In der Annahme, es handele sich um ein sehr sicheres Medikament in der Schwangerschaft, war schwangeren Frauen zuvor millionenfach das Beruhigungs- und Schlafmittel Contergan mit dem Wirkstoff Thalidomid empfohlen worden, um typische Begleitsymptome wie beispielsweise Morgenübelkeit zu lindern. Als Nebenwirkung kam es allerdings bei mehreren Tausend Embryos zu schweren Fehlbildungen und Amelien sowie zu unzähligen Totgeburten.

Sind Medikamente generell gefährlich?

Obwohl nicht alle Medikamente bezüglich ihrer Wirkung in Schwangerschaft und Stillzeit erforscht wurden, können Sie darauf vertrauen, dass nicht jedes Arznei- bzw. Schmerzmittel Fehlbildungen begünstigt.


Hinweis: 
Auch in der Stillzeit kann eine medikamentöse Behandlung Folgen für das Kind haben, da die Wirkstoffe in der Muttermilch enthalten sein können.

Die Behandlung von einigen chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankungen erfordert zudem die Gabe von Medikamenten. Wer etwa unter Asthma, Depressionen oder Diabetes leidet, sollte die Einnahme von notwendigen Präparaten in der Schwangerschaft nicht ohne ärztliche Rücksprache beenden – dies kann die Gesundheit von Mutter und Kind gleichermaßen gefährden wie die unbedachte Medikamenteneinnahme. Hier gilt deshalb: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“

Pflanzliche und homöopathische Medikamente als harmlose Alternative?

Die Aussage, dass pflanzliche und homöopathische Schmerzmittel keine Nebenwirkungen hätten und in der Schwangerschaft bedenkenlos eingenommen werden könnten, hält sich auch heute noch hartnäckig in den Köpfen vieler Menschen. Doch dies entspricht nicht immer der Wahrheit! Auch viele pflanzliche und homöopathische Medikamente können die Schwangerschaft gefährden. So enthalten beispielsweise einige Präparate Alkohol, der dem Ungeborenen mit jeder Einnahme zugeführt wird, oder fiebersenkende Extrakte aus der Weidenrinde, welche vorzeitige Wehen auslösen kann.


Merke: 
Wenn Sie eine chronische Krankheit haben und schwanger sind, sollten Sie sich so schnell wie möglich mit Ihrem Arzt beraten, um unnötigen Risiken in der Schwangerschaft vorzubeugen.

Wichtig:Greifen Sie während der Schwangerschaft nicht unbedacht zu pflanzlichen oder homöopathischen Medikamenten. Informieren Sie sich über sichere Arzneimittel, wählen Sie gegebenenfalls verträgliche Alternativen und setzen Sie auf bewährte Hausmittel (s.u.).

Im Notfall: Das können Sie jetzt tun

Lassen sich Ihre Beschwerden nicht ohne Medikamente lindern, müssen Sie selbstverständlich nicht leiden, nur weil Sie schwanger sind. Im Folgenden finden Sie einige praktische Tipps, um Ihr Wohlbefinden zu steigern.

Die besten Hausmittel in der Schwangerschaft

Schon unsere Großmutter wusste, wie sie Fieber senken, Hustenreiz lindern und Kopfschmerzen abschwächen kann – und zwar ohne Medikamente! Auch heute noch können praktische Hausmittel in der Schwangerschaft wahre Wunder bewirken.

Die besten Tipps gegen …

Übelkeit

Frauen haben während der ersten 12 Schwangerschaftswochen oft mit Morgenübelkeit zu kämpfen. Das Trinken von Pfefferminz- oder Ingwertee kann hier Abhilfe verschaffen! Manche Frauen berichten zudem, dass ihnen mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt und das Kauen von rohem Gemüse wie Karotten und Gurken oder Zwieback helfe.

Erkältungssymptome

Gerade im Winter macht die Erkältungswelle auch vor werdenden Müttern nicht halt. Hat es Sie erwischt, können Sie Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten und Halsschmerzen auf sanfte Weise mildern. Bei einer verstopften Nase hat sich Meerwasser Nasenspray bewährt, die Nebenhöhlen werden durch ein Dampfbad wieder frei. Für Husten empfehlen sich Tees, Lutschpastillen und Tropfen mit Eibisch und Thymian. Bei Halsschmerzen sollten Sie Bonbons lutschen und Salbeitee trinken, um den Hals feucht zu halten.

Fieber

Wenn als Begleiterscheinung einer Erkältung Fieber auftritt, ist dies in der Regel kein Grund zur Beunruhigung. Versuchen Sie, das Fieber mit Wadenwickeln zu senken, und ruhen Sie sich gut aus. Steigt das Fieber über 38 Grad, sollten Sie die Ursache unbedingt von einem Arzt abklären und sich behandeln lassen.

Kopfschmerzen

In der Schwangerschaft klagen viele Frauen über Kopfschmerzen. Je nach Ursprung der Schmerzen kann eine Schulter-Nacken-Massage helfen: Durch sanften Druck werden Verspannungen gelöst und die gesamte Schulter-Nacken-Partie gelockert. Verdünntes Pfefferminzöl oder Tigerbalsam auf Schläfen und Stirn aufgetragen hat einen kühlenden Effekt. In Kombination mit frischer Luft und Ruhe sind die Kopfschmerzen bald vergessen!

Extra-Tipp: Treten in der Schwangerschaft vermehrt Kopfschmerzen oder Migräne auf, informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über Akupunktur oder geeignete Medikamente für Schwangere.

Bauchschmerzen

Wärme kann bei Bauchschmerzen sehr wohltuend sein. In der Schwangerschaft sollten Sie Wärmflaschen oder Körnerkissen jedoch niemals direkt auf den Bauch legen, da dies frühzeitig Wehen auslösen kann. Ein kurzer Spaziergang, Dehnübungen, Yoga oder sanfter Sport können Bauchschmerzen ebenfalls abschwächen. Je nach Verträglichkeit und Geschmack bietet sich eine Tasse Kräutertee als perfekte Ergänzung an.

Rückenschmerzen

Durch die veränderte Haltung in der Schwangerschaft haben Frauen oft Rückenschmerzen. Achten Sie deshalb auf eine möglichst normale Körperhaltung, ohne ins Hohlkreuz zu fallen, und gönnen Sie Ihrem Rücken Wärme. Eine Wärmflasche oder ein Körperkissen auf dem Rücken spendet wohlige Wärme, ein warmes Bad lockert Verspannungen auf sanfte Weise.

Sodbrennen

Fast die Hälfte aller schwangeren Frauen hat durch den verstärkten Druck auf den Magen Sodbrennen. Manchmal reicht es schon, sich auf die linke Seite zu legen, da die Speiseröhre so besser verschlossen bleibt. Schwer verdauliche, üppige oder zuckerreiche Mahlzeiten sollten in der Schwangerschaft eher vermieden werden, insbesondere vor dem Schlafengehen. Milchprodukten wie Milch oder Joghurt wird hingegen eine lindernde Wirkung zugeschrieben. Achten Sie außerdem darauf, genug zu trinken!

Fragen Sie Ihren Arzt um Rat

Wenn die besten Hausmittel (s.o.) keine Linderung bringen und Sie sich weiterhin schlecht fühlen, ist es empfehlenswert, Ihren betreuenden Arzt zu konsultieren. Niemand kennt Sie so gut wie er, weshalb er Ihnen gewiss eine zuverlässige Auskunft geben kann, was Sie nun tun und welche Medikamente Sie einnehmen können. Vertrauen Sie auf seine Erfahrung!

Beipackzettel studieren

Bevor Sie ein Medikament einnehmen, sollten Sie aufmerksam den Beipackzettel lesen, um sich über mögliche Kontraindikationen zu informieren und eine korrekte Einnahme sicherzustellen. Neben der Zusammensetzung des Medikaments, der Darreichungsform, Behandlungsdauer etc. finden Sie in jedem Beipackzettel spezielle Hinweise zur Schwangerschaft und Stillzeit. Beachten Sie jedoch, dass viele Medikamente noch nicht vollumfänglich bezüglich ihrer Wirkung in der Schwangerschaft und Stillzeit erforscht sind, und die Beipackzettel somit nicht immer eine verlässliche Aussage geben können.

Online-Recherche bei Embryotox: Zuverlässige Informationen für schwangere Frauen

Das Berliner Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie (kurz: Embryotox) ist ein öffentlich gefördertes Institut der Charité, das bereits die Wirkstoffe zahlreicher Medikamente analysiert hat und die Ergebnisse auf dem zugehörigen Internetportal www.embryotox.de bereitstellt, das fortlaufend aktualisiert wird.

Auf Embryotox können sich behandelnde Ärzte und schwangere Frauen mithilfe einer praktischen Suchfunktion über die Risiken von Medikamenten während der Schwangerschaft und Stillzeit informieren und etwaige Zweifel bequem per Online-Recherche ausräumen. Sollten Sie bereits ein Arzneimittel eingenommen haben und Bedenken wegen möglicher Folgen haben, finden Sie hier die nötigen Informationen.


Wichtig: 
Bedenken Sie, dass eine Online-Recherche niemals einen Arztbesuch ersetzen kann und Sie selbst das Risiko für die Einnahme von Arzneimitteln tragen. Außerdem sollten Sie stets Ihre individuelle Verträglichkeit beachten – ein Medikament, das andere Schwangere gut vertragen, eignet sich nicht automatisch für alle schwangeren Frauen.

Die wichtigsten Schmerzmittel im Überblick

Paracetamol

Paracetamol ist oft das Schmerzmittel erster Wahl. Auch in der Schwangerschaft gilt der Wirkstoff Paracetamol als unbedenklich, um Schmerzen zu lindern und Fieber zu senken. Jedoch sollte auch hier stets der Leitsatz „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“ berücksichtigt werden.

Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin)

Sofern nicht vom Arzt in geringer Dosierung verordnet, sollten schwangere Frauen den Wirkstoff Acetylsalicylsäure meiden. Anders als Paracetamol kann Acetylsalicylsäure das Risiko von Komplikationen drastisch erhöhen, insbesondere ab der 28. Schwangerschaftswoche.

Ibuprofen

Bis zur 28. Schwangerschaftswoche kann Ibuprofen zur Schmerz- und Entzündungsbekämpfung in der Regel bedenkenlos eingenommen werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte auf die Einnahme von Ibuprofen ebenso wie auf die Einnahme anderer nicht-steroidaler Antirheumatika verzichtet werden, weil sie Herz und Niere des Kindes schädigen können.

Unser Tipp für Ihre Schwangerschaft: Femibion und Elevit

Um eine bedarfsgerechte Versorgung während der Schwangerschaft sicherzustellen, möchten wir Ihnen bewährte Präparate wie Femibion und Elevit ans Herz legen. Diese Produkte gehören nicht zu den risikoreichen Medikamenten, sondern begleiten Sie als sichere Supplemente zuverlässig durch die Schwangerschaft – vom Kinderwunsch über die ersten Schwangerschaftswochen bis hin zu Geburt und Stillzeit. Die ausgewählten Präparate enthalten selbstverständlich nur das Beste für Sie und Ihr Kind und versorgen Sie mit allen wichtigen Nährstoffen wie Folsäure, Folat, Zink und Calcium, die Sie und Ihr Kind in dieser Zeit brauchen.

Alles Gute für Sie und Ihr Kind

Wir hoffen, dass wir Ihnen die wichtigsten Fragen rund um die Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft und Stillzeit beantworten konnten. Für die verbleibenden Schwangerschaftswochen und die Geburt wünschen wir Ihnen alles Gute. Genießen Sie die wunderbare Zeit bis zum Geburtstermin, freuen Sie sich auf das bevorstehende Leben mit Ihrem Kind und all die Abenteuer, die Sie gemeinsam erleben werden – dann verblassen kleinere Beschwerden möglicherweise wie von selbst …

Tipp: Wer sich bewusst auf die schönen Dinge im Leben konzentriert, schult die Wahrnehmung des Positiven, wodurch negative Erfahrungen und sogar Krankheitssymptome wie leichte Schmerzen an Gewicht verlieren können. Probieren Sie es aus!

 


Bildquelle: Pixabay

 

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