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Alternativmedizin: Behandlung mit alternativen Heilmethoden

Alternativmedizin: Was ist das eigentlich?

Der Begriff Alternativmedizin – oft auch als Komplementärmedizin bezeichnet – steht für Methoden zur Behandlung von Krankheiten, die häufig als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien der Schulmedizin angewendet werden. Die alternative Medizin blickt auf eine vergleichsweise recht kurze Geschichte zurück und wird meist als Überbegriff für Verfahren verwendet, deren Wirksamkeit entweder wissenschaftlich nicht belegbar ist oder in Studien bislang noch nicht bestätigt wurde. Alternative Heilmethoden sind somit von wissenschaftlich fundierten Verfahren der insbesondere in Deutschland, Europa und Amerika verbreiteten Schulmedizin abzugrenzen. Häufig wird die Alternativmedizin mit dem Begriff Naturheilverfahren gleichgesetzt, was fachlich jedoch nicht korrekt ist, da bei Naturheilverfahren ausschließlich Mittel aus der Natur zum Einsatz kommen, um Symptome oder Schmerzen zu lindern und Krankheiten zu heilen.

Interessant: Sobald alternative Verfahren oder Methoden von der Wissenschaft einen Nachweis ihrer medizinischen Wirksamkeit erhalten, zählen sie automatisch zur wissenschaftlichen Medizin – ein Paradoxon!

Schulmedizin und Alternativmedizin: Weitere Unterschiede

Im Gegensatz zur Schulmedizin betrachtet die Alternativmedizin den Menschen in seiner Gesamtheit, sodass insbesondere auch mögliche Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist analysiert werden. Außerdem wird die Aktivierung der Selbstheilungskräfte in den Fokus gerückt: Eine Behandlung mit alternativen Methoden fußt auf der Annahme, dass jeder Mensch sich selbst heilen kann, wenn seine ureigenen Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Somit beginnt und endet die Suche nach Heilung beim Menschen selbst, wodurch sich der Kreis wieder schließt.

Bekannte Anwendungsbereiche und Methoden der Alternativmedizin

Es gibt zahlreiche Methoden und Verfahren, die der Alternativmedizin zugeordnet werden. Dazu zählen zum Beispiel Akupressur und Akupunktur, Chiropraktik und Osteopathie, Aromatherapie und Ayurveda, Phytotherapie und Bachblütentherapie nach Bach, Bioenergetik, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Craniosakraltherapie und Homöopathie, Yoga und Shiatsu, Heilpflanzen, Kinesiologie und Klangschalen-Therapie, Reiki und Schamanismus, Schüßler Salze Therapien, Feldenkrais und spezielle Formen der Ernährung. Am bekanntesten davon sind sicherlich Akupressur, Akupunktur, Osteopathie, Chiropraktik, Ayurveda und Traditionelle Chinesische Medizin. Eine klare Zuteilung oder Kategorisierung findet nicht statt.

Gut zu wissen:
Die ganzheitliche Betrachtung des Menschen unterscheidet die Alternativmedizin deutlich von der Schulmedizin. Ein Arzt, der traditionelle Verfahren der Schulmedizin anwendet, legt das Hauptaugenmerk meist „nur“ auf die Eindämmung der Symptome.

Wann, von wem und wie wird die alternative Medizin eingesetzt?

Anwendungsbereiche und Patienten der Alternativmedizin

Sowohl bei chronischen Schmerzen und Krankheiten als auch bei akuten Beeinträchtigungen der Gesundheit können Verfahren der Alternativmedizin angewendet werden. Die Anwendungsgebiete reichen von Migräne, Kopf- und Rückenschmerzen über Probleme in Magen und Darm bis hin zu Diabetes und Stoffwechselerkrankungen. Sehr häufig erhoffen sich vor allem solche Patienten Hilfe durch alternative Therapien, die bereits eine medizinische Odyssee hinter sich haben und seit vielen Jahren auf der Suche nach einem Verfahren sind, das gegen ihre Beschwerden hilft und ihre Gesundheit wiederherstellt. Da das Gesundheitsbewusstsein in Deutschland in den letzten Jahren immer weiter gestiegen ist, interessieren sich aber auch immer mehr Menschen für eine Therapie im Sinne der Alternativmedizin, die erst seit Kurzem unter Beschwerden leiden.

Alternative Medizin ist oft auch für Menschen interessant, die Unverträglichkeiten gegenüber gewissen Medikamenten aus dem Bereich der Schulmedizin entwickelt haben. Rund um die Schwangerschaft sind Behandlungen mit Akupunktur oder Homöopathie ebenfalls weit verbreitet und werden von vielen Hebammen sogar aktiv empfohlen.

Frau bei einer Akupunktur-Behandlung

Wie immer im Bereich der Gesundheit ist jedoch ein kritisches Hinterfragen angebracht. Je nachdem, um was für Symptome und Erkrankungen es sich handelt, erweisen sich andere Methoden als Komplementär- und Alternativmedizin als sinnvoll.

Ablauf einer alternativ-medizinischen Behandlung

Um eine gesicherte Diagnose zu stellen und eine darauf ausgerichtete Therapie einzuleiten, führen die behandelnden Ärzte und Therapeuten in der Regel zunächst eine eingehende Anamnese durch, bei der auch mögliche Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist erfasst werden.

Anschließend bestimmen sie gemeinsam mit dem Patienten, wie die ersten Schritte einer alternativen Therapie aussehen können, klären auf, welche Nebenwirkungen zu erwarten sind und welche Kosten auf den Patienten zukommen. Häufig fließen verschiedene Methoden in die Behandlung ein, sodass je nach Schwerpunkt bzw. Ausrichtung der behandelnden Experten sowohl bewährte Verfahren der Schulmedizin als auch der Alternativmedizin (Akupunktur wird zum Beispiel sehr häufig als Ergänzung gewählt) zur Anwendung kommen können.

Wer darf alternative Heilmethoden durchführen?

In Deutschland herrschen keine gesetzlichen Vorschriften, welche darüber entscheiden, wer alternative Methoden anwenden darf. Oftmals genügt schon eine mehrtägige Aus- bzw. Fortbildung, um ein Zertifikat für ein spezielles Verfahren zu erwerben, dass von der Wissenschaft jedoch meist nicht anerkannt ist. Anbieter können demnach sowohl Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten als auch Privatpersonen wie zum Beispiel selbst ernannte Heiler sein, die verschiedene alternative Methoden anbieten und mitunter umstrittene Praktiken ausüben.

Ärzte oder Heiler: Wie finden Sie einen seriösen Partner?

Wer alternative Heilmethoden zur Linderung seiner Symptome bzw. zum Erhalt seiner Gesundheit ausprobieren möchte, findet heutzutage zahlreiche Angebote. Doch woran lassen sich seriöse Anbieter erkennen, die nicht nur mit Heilsversprechen werben, sondern eine fundierte Ausbildung haben und den Patienten auch wirklich helfen können?

Viele Ärzte, die ein wissenschaftliches Studium absolviert haben, haben zudem eine entsprechende Zusatzqualifikation (zum Beispiel für Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, oder Akupunktur) erworben und arbeiten sowohl mit Verfahren der Schulmedizin als auch der Alternativmedizin. Auch zahlreiche Heilpraktiker stützen ihre Arbeit auf eine professionelle Ausbildung im Bereich alternative Medizin. Wenn Sie unsicher sind, ob ein Alternativmedizin-Angebot Ihrem Anspruch und Bedarf gerecht wird, holen Sie vor einer Behandlung unbedingt zuverlässige Informationen über den Anbieter ein. Einige Verbände von Krankenkassen und Internetplattformen pflegen praktische Übersichten über renommierte Ärzte und weitere Experten, bei denen Sie in guten Händen sind. Zuverlässige Informationen und fundiertes Wissen schützen vor negativen Erfahrungen!

Wirksamkeit der Alternativmedizin: Chancen und Grenzen

Trotz fehlender wissenschaftlicher Beweise sind unzählige Patienten von der medizinischen Wirksamkeit der Alternativmedizin überzeugt und berichten von positiven Effekten auf unterschiedlichste Symptome, Schmerzen und Krankheiten.

Allerdings gehen viele Menschen fälschlicherweise davon aus, dass alternative Verfahren keinerlei Nebenwirkungen haben – dies ist jedoch nicht immer der Fall. Seriöse Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten sollten ihre Patienten diesbezüglich umfassend aufklären und entsprechende Informationen zur Verfügung stellen.

Auch wenn Kritiker behaupten, dass alternativmedizinische Verfahren keinerlei Effekt auf die Gesundheit von Mensch und Tier haben, konnten Studien belegen, dass manche alternative Methoden wie Akupunktur eine positive Wirkung haben, sodass diese Alternativen inzwischen zumindest wissenschaftlich anerkannt wurden.

Der größte Vorteil der Alternativmedizin ist sicherlich darin zu sehen, dass sie die Symptome nicht isoliert betrachtet, sondern den Menschen in seiner Gesamtheit sieht. Indem die Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist demzufolge in die Diagnose sowie in die Therapie einfließen, lassen sich teilweise zugrunde liegende Ursachen von Krankheiten aufdecken, wodurch mitunter eine langfristige Linderung oder gar Heilung ermöglicht werden kann.

Vorsicht ist vor allem dann geboten, wenn es um die Behandlung von schwerwiegenden oder gar lebensbedrohlichen Krankheiten geht. Wer zum Beispiel an Krebs leidet, sollte die Therapie allenfalls durch sanfte alternative Methoden ergänzen und nicht auf bewährte Therapien durch erfahrene Ärzte verzichten.

Kosten für alternative Heilmethoden: Wie hoch sind sie und wer trägt sie?

Wie hoch die Kosten für Therapien der Alternativmedizin sind, lässt sich pauschal nicht beantworten – zu verschieden sind die Methoden und Verfahren, zu andersartig die Symptome und Krankheiten jedes einzelnen Menschen. Ebenso wenig gibt es eine pauschale Antwort auf die Frage danach, ob Patienten die Behandlung selbst zahlen müssen oder ob Krankenkassen die Kosten für alternative Heilmethoden tragen. Meist ist es so, dass Patienten, die eine private Krankenversicherung haben, eine anteilige oder vollständige Erstattung der Kosten erhalten, während gesetzlich versicherte Patienten die Kosten selbst begleichen müssen, sofern sie keine entsprechende Zusatzversicherung (zum Beispiel für eine Behandlung durch einen Heilpraktiker, Ärzte mit Schwerpunkt Naturheilverfahren oder Osteopathie) abgeschlossen haben. Mittlerweile haben viele Krankenkassen allerdings etablierte Methoden der Alternativmedizin in ihren Leistungskatalog aufgenommen, sodass die Kosten für Homöopathie, Akupunktur, Osteopathie und Traditionelle Chinesische Medizin immer häufiger übernommen werden.

Da die Kostenübernahme jedoch immer von der gewählten Krankenkasse sowie den Tarifen abhängt und sich von Fall zu Fall stark unterscheidet, fragen Sie am besten persönlich bei Ihrer Krankenkasse nach, wenn Sie sich für alternative Medizin interessieren.

Tipp:
Nutzen Sie den Service Ihrer Krankenkasse und holen Sie umfassende Informationen zur Kostenübernahme im Bereich der alternativen Medizin ein!

Ihr Leben ist Ihr Leben – genießen Sie es!

Wissenschaft hin oder her: Sie haben nur dieses eine Leben. Wenn Ihre Gesundheit beeinträchtigt ist und Sie das Gefühl haben, dass die Alternativmedizin genau das Richtige für Sie sein könnte, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Arzt oder einen anderen Experten. Er berät Sie sicherlich gerne und erläutert Ihnen ausführlich, welche Methoden gut für Sie sind und was Ihnen hilft, schnell wieder gesund zu werden.

Ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung und viel Lachen

Ob Alternativmedizin oder Schulmedizin, wer gesund sein will, sollte Wert auf einen bewussten Lebensstil legen. Achten Sie auf genügend Bewegung im Alltag, gewöhnen Sie sich an eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse und gönnen Sie sich immer wieder zwischendurch Zeit nur für sich. Das kann eine entspannende Massage sein, ein ausgiebiges Bad, in das Sie besondere Salze geben, oder ein langer Spaziergang durch den Wald, ein Einkaufsbummel mit der besten Freundin oder ein gemütlicher Abend zu zweit – all das wirkt sich positiv auf Ihre Gesundheit aus! Und denken Sie immer daran: Lachen ist die beste Medizin, und der positive Effekt durch Lachen wurde in Studien tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen. Gut zu wissen, oder?

 


Bildquelle: Fotolia: ©Marina Lohrbach - stock.adobe.com, ©Artemenko_Daria - stock.adobe.com

 

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