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Gesund bleiben in der kalten Jahreszeit

Bloß nicht schon wieder krank werden ... Wie? Essen Sie sich gesund!

Alle Jahre wieder: Wenn das Thermometer sinkt, steigt die Zahl der Hustenden, Schnupfenden und Fiebernden in den Wartezimmern der Ärzte. Herbst und Winter sind Hochsaison für Erkältungskrankheiten aller Art. Die Menschen sind anfällig, das Immunsystem ist geschwächt, es kommt der Stress der Feiertage dazu – wie soll man das fit und gesund überstehen? Wie können Sie in diesen kalten Wochen und Monaten Ihren Organismus vor Viren und Bakterien schützen? Das ist nicht so schwer: Abhärtung, Bewegung und die richtige Ernährung sind dabei wichtige Themen. Hier meine Tipps, wie Sie im Herbst und im Winter Ihre Gesundheit schützen – und sogar verbessern können.

In der kalten Jahreszeit essen wir uns einen Fettvorrat an

Starten wir mit der richtigen und gesunden Ernährung in den Kampf gegen den gesundheitlichen Winterblues. Denn um in der kalten Jahreszeit gesund zu bleiben, kann die Ernährung sehr viel beitragen. Sobald der Sommer vorbei ist, der Herbst die ersten kalten Nächte und Tage bringt, steigt unser Appetit: Wir essen mehr, und wir essen deftiger, fett- und kalorienreicher. Offenbar unterliegen wir einem in unseren Genen seit Jahrtausenden gespeicherten Vorratsdenken, das wir auch bei vielen Tieren beobachten können: Unser Körper legt sich einen Vorrat an – den Winterspeck.

Wann kommen die zucker- und kohlenhydratreichen Kalorienbomben auf den Tisch? Im Advent, an den Weihnachtstagen, an Silvester bis weit in den Januar hinein. Kekse, Schokolade, Christstollen, Torten ... Dazu der Gänsebraten, der Schweinebraten und süßer Nachtisch ohne Ende. Die kalte Jahreszeit ist bei uns traditionell die Zeit des großen Schlemmens. Aber kann man so gesund bleiben?

Die Antwort ist eindeutig „NEIN“. Übrigens gibt es für den großen Zuckerverbrauch im Winter eine plausible Erklärung: Zucker sorgt dafür, dass mehr Tryptophan ins Gehirn gelangt. Diese Aminosäure wird dort zu Serotonin umgewandelt. Und Serotonin ist ein Gute-Laune-Hormon, das uns auch bei Kälte, Nässe und Schnee fröhlich macht.

Die richtige Nahrung, um in der kalten Jahreszeit gesund zu bleiben

Klar, das gesunde Essen für den Winter muss sehr vitaminreich sein. Denn da braucht unser Immunsystem Vitamine und noch mehr Vitamine. Das schaffen Sie problemlos, Sie brauchen dafür noch nicht einmal die Südfrüchte-Abteilung leerzukaufen. Denn aus unserer Heimat gibt es auch im Winter genügend frisches Obst und Gemüse, um gesund und fit zu bleiben. Hier eine Liste einiger Nahrungsmittel, die Ihnen helfen, gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen:

DIE SCHWARZWURZEL

Die Schwarzwurzel, auch Winterspargel genannt, wird ab Ende Oktober bis in den Dezember hinein geerntet. Sie gehört zu den nährstoffreichsten Gemüsen, die in der kalten Jahreszeit bei uns auf den Tisch kommen. Sie hat einen hohen Inulingehalt. Inulin ist ein wichtiger Ballaststoff, der sich positiv auf den Fettstoffwechsel und die Darmflora auswirkt. Deshalb sind Schwarzwurzeln hervorragend als Beilage für schwere und fette Gerichte geeignet. Noch ein Pluspunkt: 100 Gramm Schwarzwurzel haben nur 19 Kalorien. Ein Tipp: Nur kurz garen, sonst gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren.

Inhaltsstoffe je 100 g roher Schwarzwurzel

Das ist drin in der leckeren Wurzel:

  • 17 g Ballaststoffe. Damit decken knapp 200 g Schwarzwurzel den durchschnittlichen Tagesbedarf an Ballaststoffen von 30 g.
  • nur 1,8 g Kohlenhydrate (damit diätgeeignet und gut für Diabetiker)
  • 320 mg Kalium (gut für Herz und Kreislauf)
  • 53 mg Kalzium (gut für den Knochenaufbau)
  • 23 mg Magnesium (wichtig für Muskeln und Nerven)
  • 3,3 mg Eisen (für die Blutbildung)

 

Dazu kommen die Vitamine A, B1, B2, B6, C und E.

Zubereitung und Geschmack

Die Schwarzwurzeln müssen Sie sehr gut waschen und putzen. Wenn Sie die Wurzeln schälen, dann sollten Sie unbedingt Gummihandschuhe tragen, denn die Schwarzwurzel sondert einen weiß-gelblichen Saft ab, der die Hände verfärbt und klebrig macht. Danach schnell in eine Wasser-Essig-Mischung legen, sonst verfärben sich die Wurzeln braun. In Salzwasser sind die Schwarzwurzeln nach etwa einer halben Stunde gar. Das Gemüse hat einen leicht nussigen Geschmack, passt gut zu Apfel und Karotte. Schwarzwurzeln schmecken gut in Suppen, Aufläufen und Eintöpfen. Sie sind außerdem sehr gute Beilagen für Fleisch- und Wildgerichte. Also für die Art Essen, das bei uns an den vielen Festtagen bevorzugt wird.

DER GRÜNKOHL

In der kalten Jahreszeit ist Grünkohl ein absolutes Muss. Er wird geerntet, auch wenn im Winter schon der Frost über die Felder gegangen ist. Im Norden Deutschlands ist er ein Nationalgericht, wird mit Speck, Wurst und Fleisch zubereitet – also eine fette Angelegenheit, ein Essen, wie wir es im Winter lieben. Eigentlich nicht so toll für die Gesundheit. Aber der Grünkohl macht mit seinen Inhaltsstoffen alles wieder gut. Wie schafft er das?

Was im Grünkohl enthalten ist

  • Im Grünkohl steckt ein hoher Anteil an Omega 3-Fettsäuren. Die halten uns in der kalten Jahreszeit Entzündungen vom Hals, weil sie das Immunsystem stärken. Ein Teller Grünkohl deckt etwa 30 % des Tagesbedarfs an diesen gesunden Fettsäuren.
  • Noch wichtiger ist im Winter das sehr seltene Vitamin K. Wenn es draußen nass ist und Sie frieren, dann drohen entzündliche Prozesse im Mund-, Nasen- und Rachenbereich. Da können Sie mit dem Vitamin K vorbeugen. Außerdem schützt der Grünkohl vor Arterienverkalkung, senkt so das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
  • Wenn Sie in der kalten Jahreszeit gesund bleiben wollen, dann spielen die Flavonoide eine große Rolle. Im Grünkohl sind 45 verschiedene dieser Pflanzenfarbstoffe enthalten, die bei der Abwehr von Bakterien und Viren eine große Rolle spielen – also gegen Erkältung, Schnupfen und Husten helfen.
  • Grünkohl wird traditionell mit fettreichem Fleisch gegessen. Frischer Grünkohl hilft aber bei der Fettverdauung. Wenn Sie ihn schonend kochen und nur kurz garen, dann senkt er den Cholesterinspiegel und die Blutfettwerte. Das ist gut für Herz und Kreislauf.

 

Die wichtigsten Inhaltsstoffe zusammengefasst: 100 Gramm Grünkohl haben nur 49 kcal und nur neun Gramm Kohlenhydrate, viel Magnesium, einen hohen Anteil an Eisen, Kalzium und mehr als die empfohlene Tagesmenge von Vitamin C. Der größte Pluspunkt: Er hat null Anteil an Cholesterin.

Was Sie bei Einkauf und Lagerung von Grünkohl beachten müssen

Wenn Sie in den Wintermonaten Grünkohl essen wollen, dann hier einige Tipps für Einkauf und Lagerung: Es gibt ihn frisch von November bis März. Achten Sie auf das Bio-Siegel und darauf, dass die Blätter schön grün und elastisch sind. Frischer Grünkohl hält sich im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen zwei und vier Grad tagelang. Grünkohl aus der Dose ist zwar auch schmackhaft, aber beim industriellen Haltbarmachen gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Grünkohl entfaltet seine gesunde Wirkung in der kalten Jahreszeit am besten, wenn er nur kurz und schonend gegart wird. Er muss gewaschen werden, denn auch im Winter können Schmutz und Düngemittel an ihm haften. Aber waschen Sie ihn erst kurz, bevor Sie ihn zubereiten, sonst wird er welk und verliert an Geschmack. Der Grünkohl ist, wenn es richtig kalt ist, das beste Gemüse, um in der kalten Jahreszeit gesund zu bleiben. Deshalb wollen wir ihn mit einem Rezept würdigen. Grünkohl muss nicht immer mit Fleisch und Kartoffeln zu einem typischen Winteressen kombiniert werden. Hier ein Rezept, wie Sie einen gesunden und gut schmeckenden Smoothie zubereiten, der Ihnen die kalte Jahreszeit versüßt: derr Grünkohl-Apfel-Birnen-Smoothie.

Rezept für 4 Personen

Sie brauchen 125 g Grünkohl (frisch oder TK), 350 g Birnen und Äpfel gemischt, eine Limette, einen TL geriebenen Ingwer, 400 ml Kokosdrink.

Zubereitung: Wenn Sie TK-Grünkohl verwenden, diesen über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Frischen Grünkohl gründlich waschen und fein hacken. Birnen und Äpfel klein würfeln. Alles in den Mixer geben. Die Bio-Limette entsaften, die Schale abreiben, den Abrieb in den Mixer geben, den Ingwer ebenfalls. Alles kräftig pürieren und etwas Mineralwasser dazu geben, sodass die Masse dickflüssig wird. In Gläser füllen und sofort trinken.

DIE ROTE BETE

Lange Zeit fast vergessen, als Arme-Leute-Essen verpönt, erlebt die Rote Bete zurzeit ein Revival. Sie gehört zu den klassischen Gemüsen der kalten Jahreszeit. Die Rote Bete muss beim ersten Frost geerntet werden, kann dann aber bei guter Lagerung bis ins späte Frühjahr genossen werden. Ein wunderbares Gemüse, ein guter Helfer, damit wir auch in der kalten Jahreszeit gesund bleiben.

Rote Bete sorgt für Wärme

Um an den kalten Tagen zwischen November und April gesund zu bleiben, müssen unsere Mitochondrien kräftig arbeiten. Mitochondrien sind die „Kraftwerke“ in den Zellen, die Muskeln mit Energie versorgen und die uns von innen her wärmen. Das brauchen wir, damit wir im Winter nicht so schnell frieren und dadurch anfällig für Erkältungskrankheiten werden. Die Inhaltsstoffe der Roten Bete fördern die Bildung von Mitochondrien in den Zellen.

Der Winter und die Feiertage bringen vor allem Diabetiker in Bedrängnis: zu viel Zucker, zu viele Kohlenhydrate in den Leckereien der Advents- und Weihnachtszeit. Da bringt die Rote Bete Abhilfe. Sie steigert die Insulinintensität, der Blutzucker bei Diabetikern wird besser reguliert. Sie senkt außerdem den Bluthochdruck und optimiert den Fettstoffwechsel, das baut die im Winter „angefressenen“ Pfunde wieder ab. Wöchentlich zwei- bis dreimal Rote Bete auf den Tisch – das ist einer der besten Tipps, den man für den Winter geben kann.

Rote Bete schützt vor Erkältungen und deckt erhöhten Nährstoffbedarf

Wenn der rote Saft der Roten Bete aufs Tischtuch tropft, dann schrillen die Alarmglocken. Denn das Betanin – der Pflanzenfarbstoff – ist nur schwer wieder loszuwerden. Aber genau dieses Betanin hilft uns, in der kalten Jahreszeit gesund zu bleiben; und das brauchen wir, wenn Milliarden von Grippeviren durch die Luft schwirren.

Der Winter ist ernährungstechnisch vor allem für Schwangere und stillende Mütter eine schwere Zeit: Wenig Frisches, vor allem die für diese Bevölkerungsgruppe so wichtige Folsäure ist über die Nahrung kaum zu bekommen. Da ist die Rote Bete gerade richtig: 200 g der roten Frucht decken rund 40 % des Tagesbedarfs. Sie hat auch einen sehr hohen Anteil an Eisen (15 % des Tagesbedarfs in 200 g), dazu kommen wichtige Vitamine der B-Gruppe. Dieser gesunde Mix garantiert auch im Winter eine gesunde Blutbildung, schützt unsere Blutgefäße vor gefährlichen Ablagerungen. Das Eisen unterstützt die Aufnahme von Sauerstoff im Blut, das verbessert die Versorgung unserer Organe, Muskeln und des Gehirns mit Nährstoffen. Rote-Bete-Gerichte sind ein Oma-Rezept gegen die früher verbreitete Blutarmut. Hier die Inhaltsstoffe, welche die Rote Bete in der kalten Jahreszeit so wertvoll machen:

  • Sie hat in 100 g nur 10 g Kohlenhydrate.
  • Mit 2,8 g bringt sie wertvolle Ballaststoffe.
  • Sie hat 7 g Zucker.
  • Ihr Proteingehalt beträgt 1,6 g.
  • 23 mg Magnesium
  • 16 mg Kalzium
  • Die wichtigsten Vitamine der Roten Bete: Folsäure 83 µg, Vitamin B3 191 µg, Vitamin C 10 mg.

 

Tipps für Kauf, Zubereitung und Lagerung von Rote Bete

Wenn Sie Rote Bete kaufen, dann sollte die Knolle fest und saftig sein und keine Druckstellen oder Beschädigungen haben. Beim Zubereiten sind Gummihandschuhe angebracht. Das Gemüse hält sich roh im Kühlschrank eine gute Woche lang, wenn Sie es in eine Folie mit Luftlöchern einschlagen.

Wenn Sie Rote Bete über den Winter einlagern wollen, dann gibt es diese Tipps: Kleiden Sie eine Holzkiste mit Folie aus, dann zur Hälfte mit gut befeuchtetem Sand füllen. Nun die Rote Bete in die Kiste legen und die Kiste mit Sand auffüllen. So können Sie die Rote Bete in der kalten Jahreszeit bis zu fünf Monate im dunklen und kühlen Keller lagern. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto besser, denn dann verliert die Knolle nicht so viel Wasser und Inhaltsstoffe.

Eine Warnung möchte ich Ihnen jedoch nicht vorenthalten: Wenn Sie Rote Bete im Speiseplan haben, dürfen Sie nicht übertreiben, denn dieses Gemüse hat einen hohen Gehalt an Oxalsäure. Und die mögen unsere Nieren gar nicht, denn die ist in großen Mengen gar nicht gesund, sondern sogar schädlich.

Noch mehr gesunde heimische Gemüsesorten für den kalten Winter

Wintergemüse sind in den letzten Jahren vom Verbraucher wieder entdeckt worden. Das ist sehr gut, denn sie helfen uns, gesund durch den Winter zu kommen. Wenn sie mehrmals in der Woche auf den Tisch kommen, dann bleiben Sie gesund und fit, auch wenn es draußen kalt und nass ist und Ihre Mitmenschen niesen, schniefen, husten und sich mit einer Grippe plagen.

Hier nun einige Tipps, welche Gemüse Sie unbedingt verzehren sollten. Das Gemüse für den Winter ist nicht nur in Bioläden, sondern in jedem gut sortierten Supermarkt frisch zu bekommen. Da wären zu nennen: Pastinaken, Rosenkohl, Feldsalat, Chicorée und Wirsing. Wenn Sie in dieser Zeit fit bleiben wollen, dann habe ich noch einen speziellen Tipp für Sie: das gute alte Sauerkraut. Das ist besonders für den Vitaminhaushalt wichtig. Und es hat einen großen Vorteil: Selbst wenn Sie es kochen, wird sein Vitamin C – das normalerweise sehr empfindlich auf Erhitzung reagiert – kaum zerstört.

Mit Abhärtung kommen Sie gesund durch die kalten Monate

Es gibt Menschen, die sich selbst im Winter ins eisige Wasser stürzen, leicht bekleidet bei tiefen Minusgraden durch die verschneiten Wälder joggen oder sich nach der Sauna im Freien nackt im Schnee wälzen, bis sie krebsrot sind. Das sind Spezialisten der Abhärtung und sie schwören: „Nur so bleibt man fit!“ Stimmt, aber das schaffen nur wenige und das ist auch gar nicht schlimm. Denn die Abhärtung hält uns in der kalten Jahreszeit zwar gesund – aber sie muss nicht so extrem sein. Wenn Sie gesund leben, richtig essen und trinken und sich gegen den Winter abhärten – dann haben die typischen Winterkrankheiten keine Chance.

Dauernde Wärme schwächt unser Immunsystem

Im Büro säuselt die Klimaanlage, im Badezimmer herrscht eine schwüle Tropentemperatur, aus allen Hähnen fließt angenehm temperiertes Wasser, raus gehen wir gar nicht oder nur dick vermummt und unsere Betten sind wahre Schwitzhöhlen. Merkwürdig nur, dass uns jeden Winter trotzdem eine Grippe erwischt. Wenn dann die Grippewelle rollt – wir sind dabei. Dadurch, dass wir immer weniger einem Wechsel von kalt zu warm ausgesetzt sind, schwächen wir unser Immunsystem, es verweichlicht. Wenn aber unsere Abwehr durch eine gezielte Abhärtung schon vor, vor allem aber während der Wintermonate mobilisiert wird, dann werden mehr Immunzellen produziert. Also keine Angst vor dem Kontakt mit der Kälte!

So funktioniert die Abhärtung im Winter

Wenn wir aus der Wärme in die Kälte kommen, dann reagiert der Körper zuerst mit einem Zusammenziehen der Blutgefäße, das Blut fließt langsamer, wir frieren. Das Gehirn aber meldet: „Kälte. Ich brauche Wärme.“ Sofort erweitert der Körper wieder die Gefäße, Blut fließt schneller, die Mitochondrien produzieren mehr Energie in den Zellen – uns wird warm. Weil das Blut schneller fließt, werden die Haut und die Schleimhäute besser durchblutet. Gut durchblutete Schleimhäute wehren Viren ab, diese können schlechter im Nasen-, Mund- und Rachenraum andocken. Mit dem verstärkten Blutstrom gelangen auch mehr Immunzellen in unsere Risikozonen; Grippe, Husten, Schnupfen und Erkältungen haben kaum eine Chance. Also ist Kälte durchaus etwas Positives: Sie stärkt das Immunsystem und hält uns gesund.

Bei der Abhärtung spielt Wasser eine große Rolle

Hier einige Tipps, wie Sie sich mit Wasser für den Winter fit machen können – ein Wissen, das die Naturmedizin schon seit Jahrhunderten kennt:

  • Die Morgendusche sollten Sie warm bis heiß beginnen. Nach etwa drei bis vier Minuten auf lauwarm wechseln. Nach zwei Minuten kommt der Schock: Eiskaltes Wasser prasselt auf die Haut. Ihnen stockt für einige Sekunden der Atem, dann aber spüren Sie ein wohltuendes Kribbeln, das Blut schießt förmlich in Ihre Haut, das Herz pumpt stärker. Nach etwa 60 Sekunden das Wechselduschbad beenden – oder noch einmal von vorne beginnen.
  • Jetzt sollten Sie die Kraft haben, sich nicht schnell trocken zu rubbeln, sondern an der Luft bei Zimmertemperatur trocken zu werden.
  • Sie können auch mehrmals am Tag Ihre Hände und Unterarme für etwa vier bis fünf Minuten in eiskaltes Wasser tauchen, sie dann an der Luft schwenken, bis sie trocken sind.

 

Fit durch die kalten Wochen mit der Sauna

Finnland ist ein sehr kaltes Land und die Finnen können gut mit der Kälte des Winters umgehen und fit bleiben. Und sie haben uns Mitteleuropäern das Wissen um die Sauna beschert. Wenn Sie in der kalten Jahreszeit regelmäßig saunieren, zwei- bis dreimal in der Woche, dann bleiben Sie auch bei Kälte gesund. Also gehört die Sauna zu den wichtigen Themen in Sachen Gesundheit. Hier nun einige Tipps fürs gesunde Schwitzen:

  • Je höher Sie in der Sauna sitzen, desto höher ist die Temperatur. Wenn Sie Saunaanfänger sind, dann sollten Sie mit etwa 90 Grad beginnen. Später können Sie dann auf 100 Grad und sogar darüber gehen.
  • Wenn Ihnen kalt ist, weil Sie aus der Winterluft gekommen sind, dann vor der Sauna aufwärmen. Merke: Die Sauna ist im Winter keine Aufwärmstube.
  • Der Saunagang sollte zwischen 12 und höchstens 15 Minuten dauern. Wenn Sie gelegen haben, zwei Minuten vor dem Ende aufrecht sitzen, sonst kann Ihr Kreislauf beim abrupten Aufstehen zusammenfallen.
  • Gesund und fit macht Sie die Sauna nur, wenn Sie nach dem Verlassen eine kalte Schwallbrause nutzen oder ins kalte Tauchbecken steigen. Oder sich mehrere Minuten in der kalten Winterluft abkühlen.
  • Wenn Schnee liegt und Sie zu den ganz harten Saunagängern gehören wollen, dann können Sie sich im Schnee wälzen. Die auf dem Körper haftenden Schneereste nicht abstreifen, sondern tauen lassen.
  • Nach dem Abkühlen ein warmes Fußbad nehmen.

 

Die Sauna schützt vor Erkältungen

Während eines Saunagangs steigt die Körpertemperatur um etwa einen Grad auf 38 Grad. Das empfindet unser Immunsystem als leichtes Fieber und produziert vermehrt Abwehrzellen. Die schützen vor Erkältungen. Die Temperatur auf der Haut steigt sogar auf ca. 40 Grad. Das führt zu starkem Schwitzen, Schadstoffe werden ausgeschieden. Parasiten und Pilze können abgetötet werden.

Die Hitze in der Sauna ist trocken. Besser für die Haut ist es, wenn Sie bei Ihren Saunagängen (drei sind normal) einen Gang im Dampfbad machen. Zum Aufguss: Durch das Aufgießen von Wasser mit Inhaltsstoffen (Eukalyptus, Kamille, Rosmarin etc.) wird die Luftfeuchtigkeit schlagartig erhöht, das empfinden Sie als eine zusätzliche Hitzewelle. Bei Kreislaufschwäche nicht zu empfehlen, aber gut für die Atemwege. Fazit: Im Winter ist die Sauna mit ihrem Hitze-Kälte-Wechsel absolut gesund.

Wichtig für die Gesundheit im Winter: Kopf, Gesicht und Hals schützen

Es ist wichtig, keine Wärme zu verlieren. Denn nur, wenn wir der Kälte keine Chance geben, kommen wir gesund durch die Wintermonate. Dabei gibt es drei Quellen für den direkten Wärmeverlust: den Kopf, das Gesicht und den Hals. Ein bei winterlichen Temperaturen ungeschützter Kopf trägt zum gesamten Wärmeverlust bis zu 50 % bei.

Also: Hut oder Mütze aufsetzen. Am besten eine Mütze, die auch die Ohren bedeckt. Wenn es richtig kalt ist, wenn die Temperaturen auf mehr als minus zehn Grad absinken, dann brauchen wir eine winterfeste fetthaltige Schutzcreme für das Gesicht. Auch der Hals gehört zu den kälteempfindlichen Körperteilen. Das bedeutet: Gehen Sie nicht ohne einen wärmenden Schal aus dem Haus.

Viel Bewegung sorgt in der kalten Jahreszeit für eine gute Gesundheit

Raus, Sie müssen raus. An die Luft, ans Tageslicht, an die Sonne, auch wenn die nur spärlich scheint und kaum wärmt. Versuchen Sie, jeden Sonnenstrahl zu erwischen, denn den braucht Ihr Körper, um im Winter das zur Infektabwehr wichtige Vitamin D zu bilden. Wenn Sie bei eisigen Temperaturen im Freien Sport treiben, dann trainieren Sie nicht nur Ihre Muskeln, sondern auch Ihr Immunsystem. Und das sorgt für Gesundheit auch in der kalten Jahreszeit. Sport bedeutet Bewegung, egal, ob Sie joggen, Schlittschuh laufen, die Pisten runter rasen oder sich beim Skilanglauf austoben.

Und für diese starken Bewegungen in der kalten Luft brauchen Sie die richtige Kleidung. Egal, wie kalt es ist, wenn Sie sich kräftig bewegen, dann kommen Sie ins Schwitzen. Nasse Kleidung beim Sport im Winter ist gefährlich, denn Sie kühlen aus. Da hilft nur atmungsaktive Kleidung, die den Schweiß nach außen leitet, die Körperwärme aber bewahrt. Bitte beachten Sie: Tragen Sie immer Handschuhe, denn gerade die Hände kühlen schnell aus.

Ein weiterer wichtiger Tipp: Wenn Fingerspitzen, die Ohren oder Ihre Zehen taub werden – sofort ins Warme, sonst drohen Erfrierungen.

 


Bildquelle: Pixabay

 

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