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Sonnenstich bei Kindern: Ursachen, Symptome, Behandlung

Gerade im Sommer bei warmen Temperaturen verbringen Sie und Ihre Kinder deutlich mehr Zeit an der frischen Luft und genießen ausgelassen das tolle Wetter draußen. Beim Toben, Spielen, Schwimmen oder Eisessen können allerdings hohe Temperaturen schnell gefährlich werden. Insbesondere Kinder reagieren empfindlich, wenn sie sich zu lange in der Sonne aufgehalten haben. Dabei kann es schnell zu einem Sonnenstich kommen!

Erfahren Sie hilfreiche Informationen rund um den Sonnenstich bei Kindern:

 

Was ist ein Sonnenstich?

Ein Sonnenstich, medizinisch Insolation oder Heliosis genannt, kann auftreten, wenn das Kind zu lange der Sonne ausgesetzt war. Gerade wenn die intensive Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken trifft, besteht die erhöhte Gefahr, einen Sonnenstich zu erleiden. Durch die starke Einwirkung der Hitze entsteht ein Wärmestau im Kopf, der eine Reizung der empfindlichen Hirnhäute hervorruft. Gleichzeitig erwärmt sich das Gehirn und schwillt an. Auf diese Weise treten die für den Sonnenstich typischen Symptome (siehe unten) auf. Aber Achtung: Die Symptome eines Sonnenstichs sind keine ankündigenden Vorboten, sondern treten meist erst dann auf, wenn der Hitzenotfall bereits eingetreten ist! Daher geben wir Ihnen in Folge auch wichtige Tipps zur Prävention.

Babys, Kleinkinder und Kinder sind häufiger von einem Sonnenstich betroffen als Erwachsene. Die Gründe dafür sind zum einen, dass Babys und Kleinkinder ihren Wärmehaushalt schlechter regulieren können als Erwachsene. Auch ist der Schädelknochen weitaus dünner als bei Erwachsenen oder bei Säuglingen noch gar nicht zugewachsen. Zudem dauert es, bis Säuglinge die Fähigkeit zu schwitzen, voll entwickelt haben. Zum anderen haben Babys und Kinder häufig lichteres Haar als Erwachsene, entsprechend fehlt ihnen ein natürlicher Schutz. Aus demselben Grund können unter Umständen auch Erwachsene mit schütterem Haar oder Glatze eher einen Sonnenstich erleiden.

Babys, Kleinkinder und Kinder sind häufiger von einem Sonnenstich betroffen als Erwachsene. Die Gründe dafür sind zum einen, dass Babys und Kleinkinder ihren Wärmehaushalt schlechter regulieren können als Erwachsene. Auch ist der Schädelknochen weitaus dünner als bei Erwachsenen oder bei Säuglingen noch gar nicht zugewachsen. Zudem dauert es, bis Säuglinge die Fähigkeit zu schwitzen, voll entwickelt haben. Zum anderen haben Babys und Kinder häufig lichteres Haar als Erwachsene, entsprechend fehlt ihnen ein natürlicher Schutz. Aus demselben Grund können unter Umständen auch Erwachsene mit schütterem Haar oder Glatze eher einen Sonnenstich erleiden.

Hat mein Kind einen Sonnenstich?

Nach einem langen Tag draußen an der frischen Luft bei sonnigem Wetter weist Ihr Kind Auffälligkeiten auf? Sollten Sie einen Sonnenstich bei Ihrem Kind vermuten, prüfen Sie die Anzeichen dafür.

Sonnenstich bei Kindern: Symptome

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Geröteter, heißer Kopf
  • Nackenschmerzen oder -steifigkeit
  • Unruhe
  • Bewusstseinsstörung
  • Abgeschlagenheit und Schwäche
  • Lärm- und Lichtempfindlichkeit

 

Bei Babys können auch ein schrilles Weinen und Schreien Anzeichen für einen Sonnenstich sein, dadurch drücken sie Kopfschmerzen aus. Häufig verweigern sie zudem auch das Trinken.

Sonnenstich bei Kindern: Was tun?

Sollte Ihr Kind typische Symptome eines Sonnenstichs zeigen, leiten Sie zügig Erste-Hilfe-Maßnahmen ein und reagieren Sie wie folgt:

  • Bringen Sie das Kind unverzüglich in den Schatten, wenn möglich sogar in einen kühlen und abgedunkelten Raum.
  • Lagern Sie den Kopf und Oberkörper des Kindes mithilfe eines Kissens hoch und öffnen Sie einengende Kleidung.
  • Kühlen Sie den Kopf und Nacken mit kalten Umschlägen oder wickeln Sie Coolpacks in Tüchern ein und verwenden diese.
  • Geben Sie dem Kind etwas zu trinken, sofern es nicht über Übelkeit klagt und bei Bewusstsein ist.
  • Lassen Sie das Kind nicht unbeobachtet.
  • Verschlechtert sich der Zustand, wird das Kind bewusstlos oder halluziniert es, rufen Sie umgehend den Notarzt (112).
  • Gleiches gilt, wenn sich trotz eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen keine Besserung einstellt.

 

Besondere Vorsicht gilt bei Säuglingen und Kleinkindern mit Sonnenstich: Aufgrund der dünnen Schädeldecke oder der noch nicht verwachsenen Schädelknochen wird das Gehirn der Kleinen einzig durch die Kopfhaut geschützt, die nicht gegen starke Sonneneinstrahlung ankommt. Durch den fehlenden Schutz ist ein Sonnenstich bei Kindern bzw. Kleinkindern und Säuglingen besonders gefährlich und kann zu einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung führen. Zögern Sie daher nicht, Babys und Kleinkinder einem Arzt vorzustellen.

Sonnenstich bei Kindern vorbeugen

Damit ein Sonnenstich gar nicht erst entstehen kann, können Eltern auf ein paar Dinge achten und so ihr Kind vor den Folgen intensiver Sonneneinstrahlung schützen:

  • Gerade bei hohen Temperaturen sollte Ihr Kind nicht in der prallen Mittagssonne spielen, sondern sich lieber im Schatten beschäftigen. Säuglinge gehören grundsätzlich nicht in die Sonne und sollten immer vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
  • Lassen Sie das Kind nur mit einem Sonnenhut geschützt, der gleichzeitig auch den Nacken bedeckt, in der Sonne spielen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und auch mal Pausen im Schatten macht.
  • Größere Kinder können sich zwischendurch das Gesicht oder den ganzen Kopf nass machen, um sich abzukühlen. Dennoch sollte auf einen schützenden Hut nicht verzichtet werden.
  • Legen Sie Ihr Kind niemals in der Sonne schlafen.
  • Bevorzugen Sie gerade an sehr warmen Tagen leichte, luftige Kleidung für Ihr Kind. Babys können Sie auch nur mit Windel im Schatten krabbeln lassen.

 

Achtung: Selbstverständlich sollten Sie Ihr Kind im Sommer, wenn Sie draußen unterwegs sind, regelmäßig mit Sonnenschutz eincremen. Dieser beugt zwar keinem Sonnenstich vor, aber schützt Ihr Kind vor einem Sonnenbrand, der genauso gesundheitsgefährdend sein kann.

Sonnenstich oder Hitzschlag: Was ist der Unterschied?

...

Sowohl der Sonnenstich als auch der Hitzschlag und auch die Hitzeerschöpfung sind Hitzeschäden, die lebensbedrohlich sein können. Während ein Sonnenstich zunächst nur den Kopf betrifft und Symptome erst nach einiger Zeit auftreten, wird beim Hitzschlag der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen. Ein Hitzschlag macht sich direkt bemerkbar: Erkennen Sie also nachfolgende Symptome bei Ihrem Kind, handeln Sie sofort und verständigen Sie den Notarzt!

  • Starke Müdigkeit
  • Trockener Mund
  • Kreislaufprobleme
  • Extremer Durst
  • Heiße, gerötete Haut am ganzen Körper
  • Erhöhter Puls
  • Halluzination
  • Bewusstlosigkeit
  • Fieber (teilweise mehr als 40 Grad)
  • Erbrechen
  • Schmerzen
  • Schnelle, flache Atmung

 

Was tun bei Hitzschlag?

Bei einem Hitzschlag sollten Sie umgehend den Notarzt rufen (112)! Bis dieser eintrifft:

  • Kind umgehend in den Schatten bringen
  • Die Kleidung öffnen oder gar ausziehen
  • Körper des Kindes kühlen (zum Beispiel mit in Tüchern gewickelte Coolpacks)
  • Dem Kind schluckweise Wasser anbieten – falls kein Brechreiz besteht bzw. nur wenn das Kind bei Bewusstsein ist

 

Die WHO warnt: Bei einem Sonnenstich sollten Eltern ihren Kindern fiebersenkende Arzneimittel bzw. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol nur nach Rücksprache mit einem Arzt verabreichen. Im Fall eines Sonnenstichs könnten diese sog. Antipyretika nicht nur den gewünschten Effekt nicht erzielen, sondern sogar schädlich für den Betroffenen sein, da sie sich negativ auf die Blutgerinnung sowie auf die Nieren- und Leberfunktion auswirken können.

Hitzeerschöpfung Symptome

Bei einer Hitzeerschöpfung erleidet Ihr Kind einen Flüssigkeits- und Salzmangel. Dieser resultiert gerade nach körperlicher Anstrengung bei hohen Temperaturen. Folgende Symptome könnten bei Ihrem Kind auf eine Hitzeerschöpfung hindeuten:

  • Durst
  • Trockener Mund
  • Kühle, blasse und feuchte Haut
  • Ggf. geschwollene Hände und Füße
  • Erhöhte Körpertemperatur

 

Was tun bei Hitzeerschöpfung?

Auch bei einer Hitzeerschöpfung sollten Sie Ihr Kind schnellstmöglich in den Schatten bringen und enge Kleidung öffnen. Lagern Sie die Beine des Kindes hoch und geben Sie ihm am besten Mineralwasser schluckweise zu trinken. Salzgebäck wie Salzstangen oder Brühe helfen dem Kind dabei, sich von der Hitzeerschöpfung zu erholen. Auch Elektrolytlösungen, die Salz- und Wasserverluste ausgleichen, unterstützen das Kind bei der Regeneration.

Typische Gefahrensituationen für Hitzeschäden

Häufig sind es immer wieder dieselben Umstände, die dazu führen, dass ein Kind einen Sonnenstich oder Hitzschlag erleidet. Damit Eltern ihre Kinder bestmöglich davor schützen können, helfen wir Ihnen, die gefährlichen Szenarien frühzeitig zu erkennen oder sogar zu vermeiden.

Auto

Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt im Auto, wenn dieses in der Sonne parkt. Selbst bei milden Außentemperaturen, heizt sich das Auto schnell auf und wird zu einer lebensbedrohlichen Gefahr für Ihr Kind.

Kinderwagen in der Sonne

Diese Situation ist heimtückisch: Während Eltern ihr Kind im Schatten des angebrachten Sonnenschirms in Sicherheit wiegen, staut sich die Hitze im Kinderwagen und der vermeintlich sichere Sonnenschirm bietet keinen Schutz für das Kleine.

Schwimmbad/See/Meer

Heller Sand und Wasser können die Wirkung von Sonnenlicht durch die Reflektion verstärken. Daher sollten Kinder nicht allzu lange in der Sonne plantschen, sondern regelmäßig Pausen im Schatten machen.

Sportliche Aktivitäten

Häufig wird bei Draußensport auf eine schützende Kopfbedeckung gänzlich verzichtet, weil sie als störend empfunden wird. Spielt Ihr Kind beispielsweise Fußball in der Sonne, sollten Sie es entsprechend schützen: Kopfbedeckung, Pausen im Schatten, Sonnencreme und ausreichend Wasser zu trinken geben.

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Quellenangaben & Einzelnachweise

Fußnoten:
1 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2018-08/who-bei-hitzschlag-keine-fiebersenkenden-medikamente/#:~:text=Achtung%3A%20Menschen%20mit%20erh%C3%B6hter%20K%C3%B6rpertemperatur,Temperatur%20durch%20Pyrogene%20erh%C3%B6ht%20ist.
2 https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/sonnenstich/
3 https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/07/13/zu-viel-des-guten-sonnenstich-und-hitzschlag

Bildquellen:
Pixabay, macrovector - www.freepik.com

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