Was ist besser - Rosskastanie oder Rotes Weinlaub?
Viele Menschen, die unter Venenleiden wie schweren Beinen, Schwellungen oder Schmerzen leiden, fragen sich, ob Rosskastanie oder Rotes Weinlaub besser gegen ihre Symptome hilft. Denn gerade bei leichten bis mittelschweren Symptomen greifen Betroffene gerne auf pflanzliche Präparate mit diesen beiden natürlichen Wirkstoffen zurück. Beide Heilpflanzen kommen in der Pflanzenheilkunde seit Langem zum Einsatz und gelten als bewährte Mittel zur Linderung venöser Beschwerden. Doch worin unterscheiden sich diese Pflanzen, wie wirksam sind sie tatsächlich und welche ist die bessere Wahl?
- Pflanzliche Präparate zur Behandlung von Beschwerden durch Venenleiden
- Rosskastanie
- Inhaltsstoffe und Nutzen
- Darreichungsformen
- Wirksamkeit
- Hinweise zur Anwendung
- Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
- Rotes Weinlaub
- Inhaltsstoffe und Nutzen
- Darreichungsformen
- Wirksamkeit
- Hinweise zur Anwendung
- Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
- Was ist besser: Rosskastanie oder Rotes Weinlaub
Pflanzliche Präparate zur Behandlung von Beschwerden durch Venenleiden
Venenleiden sind keine Seltenheit: Etwa 20% der Deutschen leiden unter Krampfadern, wobei meist Venen an den Beinen bei Frauen betroffen sind.¹ Während die sogenannten Varizen in schwach ausgeprägter Form noch keine Probleme machen, können sie mit der Zeit immer größer werden und dann eine Vielzahl an Beschwerden verursachen.
Dazu gehören zum Beispiel Krämpfe, ein Kribbeln und Jucken der Haut, Spannungsgefühle und Schwellungen. Da das Blut aufgrund der angeschwollenen Venen nicht mehr richtig abfließen kann, steigt zudem das Risiko von Blutgerinnseln, die unter Umständen wiederum lebensgefährliche Folgen haben können.
Krampfadern sind eine Zuspitzung der meist erblich bedingten Venenschwäche (Veneninsuffizienz), die demnach weit mehr als jede fünfte Person betrifft. Nicht mehr richtig schließende Venenklappen sorgen bei diesem Krankheitsbild dafür, dass der Transport des Blutes in Richtung des Herzens nicht mehr optimal ist. Vielmehr kommt es zu einem Blutstau und erhöhtem Druck in den Venen und in der Folge zu einer Ausweitung. Die vor allem abends auftretenden und sich bei Hitze verstärkenden Symptome reichen hier von geschwollenen und sich schwer anfühlenden Beinen bis hin zu Schmerzen. Optisch macht sich die Erkrankung oft durch feine blaurote Linien unter der Haut (sogenannte Besenreiser) bemerkbar. Für die Behandlung von Venenschwäche gibt es verschiedene Ansätze. Dazu gehören mehr Bewegung, das Hochlagern der Beine und das Tragen von Kompressionsstrümpfen.
Neben diesen Maßnahmen greifen viele Betroffene zu medikamentösen Präparaten, um die Gefäßfunktion zu unterstützen. Medikamente zur Behandlung von chronischer venöser Insuffizienz heißen auch Phlebotonika. Oft handelt es sich hierbei um Pflanzenextrakte, die unter anderem die Venenwände stabilisieren sollen. Bei der Behandlung chronischer Venenleiden im Rahmen der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) kommen häufig die Wirkstoffe aus Rosskastanie und Rotem Weinlaub zum Einsatz. Zwar können sie Besenreiser oder gar Krampfadern nicht auflösen, aber sie lindern bei vielen Betroffenen die damit einhergehenden Beschwerden auf schonende Weise.
Rosskastanie
Die Rosskastanie (lat. Aesculus) ist ein bis zu 30 Meter hoher sommergrüner Baum, der seit dem 16. Jahrhundert in Mitteleuropa beheimatet und heute weit verbreitet ist. Er hat zwischen fünf und sieben fingerförmige Fiederblätter mit gesägten Blatträndern. Je zwei bis drei Samen sind von einer grünen, stacheligen Frucht umgeben. Diese öffnet sich gewöhnlich, wenn sie im Herbst vom Baum herunterfällt, und gibt die Samen frei. Für die Herstellung von Venenmitteln nutzt die Medizin meist Samen aus Osteuropa.²
Inhaltsstoffe und Nutzen
Die Samen der Rosskastanie enthalten unter anderem Saponine, vor allem Aescine.
Aescin ist der Hauptwirkstoff der Rosskastaniensamen. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus vielen verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen (Saponinen). Die Medizin setzt Aescin überwiegend zur Rückbildung von Schwellungen durch Wassereinlagerungen ein. Der Wirkstoff soll weiterhin eine leicht entzündungshemmende Wirkung haben.³ Die Rosskastanienrinde enthält ebenfalls Aescine.²
Bei Venenschwäche finden sowohl die Rosskastaniensamen als auch die Rosskastanienrinde Anwendung. Anerkannt ist der medizinische Nutzen aktuell nur bei den Trockenextrakten der Rosskastaniensamen. Studien wiesen hier eine Verbesserung bei Ödemen, Schmerzen und Juckreiz nach.⁴
Die genaue Wirkungsweise von Rosskastaniensamen ist nicht vollständig bekannt. Studien deuten jedoch darauf hin, dass die Wirkstoffe den Druck in den Venen, der bei Venenschwäche für die typischen Symptome sorgt, verringern. Außerdem beeinflussen sie die Kapillarfiltration, also den Flüssigkeitsaustritt aus den Kapillaren in umliegendes Gewebe.⁵ Daher werden sie von Patienten geschätzt, die unter schweren Beinen, begleitet von Wasseransammlungen, leiden.
Darreichungsformen
Den in den Rosskastaniensamen enthaltenen Wirkstoff Aescin gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Dazu zählen:
- Tabletten und Kapseln
- Salben, Gele, Balsam, Sprays und Schaum
- Tropfen zum Einnehmen
In unserer Online-Apotheke finden Sie unter anderem folgende Präparate mit Rosskastanie als Wirkstoff:
- Venostasin (als Creme, Gel oder Retardkapseln)
- Abtei Rosskastanie (Dragees)
- Röwo Bein und Venen (Balsam)
Wirksamkeit
Für die Bewertung der Wirksamkeit von Rosskastanienextrakt berücksichtigte der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) mehrere klinische Studien, inklusive zweier Meta-Analysen mit Arzneimitteln aus Rosskastaniensamen-Trockenextrakt bei Patienten mit chronischer Venenschwäche. Einige dieser Studien konnten eine Verbesserung der Symptome zeigen. Bei vielen Probanden verringerten sich die Schwellungen und auch Symptome wie Schmerzen und Juckreiz nahmen gegenüber der Placebogruppe ab.⁴
Eine Studie verglich ein aus Rosskastaniensamen gewonnenes Arzneimittel sowohl mit einem Placebo als auch mit Kompressionsstrümpfen. Nach einer zwölfwöchigen Behandlung zeigte sich eine signifikante Reduktion des Beinvolumens um etwa 25 Prozent. Der Effekt entsprach in etwa der Wirkung der Kompressionsstrümpfe.⁴
Als medizinisch anerkannte Arzneimittel gelten nur Präparate aus den Trockenextrakten der Rosskastaniensamen mit einem standardisierten Gehalt von 6,5–10 % Triterpenglykosiden. Als Extraktionsmittel dient Ethanol mit einem Anteil von 40–80 % V/V.⁵
Bei Trockenextrakten mit einem abweichenden Gehalt an Triterpenglykosiden oder Präparaten aus einem anderen Herstellungsverfahren reichen die Studiendaten nicht für eine Klassifizierung als medizinisch anerkannter Wirkstoff aus. Das gilt auch für Mittel aus der Rosskastanienrinde. Einige Präparate, die aus der Rosskastanie hergestellt werden, gelten aber dennoch als traditionelle pflanzliche Arzneimittel und sind gemäß § 39a AMG (Arzneimittelgesetz) als solche eingestuft. Basierend auf langjähriger Erfahrung liegen ihre Anwendungsgebiete beispielsweise bei der Linderung von Symptomen wie schweren Beinen und venösen Beschwerden im Zusammenhang mit leichten Durchblutungsstörungen in den Venen.²
Hinweise zur Anwendung
Die empfohlene Einnahme eines Trockenextrakt-Präparats mit Rosskastaniensamen als Wirkstoff erfolgt oral und bei standardisierten Arzneimitteln zweimal täglich. Laut HMPC (Committee on Herbal Medicinal Products) kann es mindestens vier Wochen dauern, bis die erwünschte Wirkung eintritt.⁵ Eine dauerhafte Einnahme ist unter Absprache mit einem Arzt möglich.
Salben, Gele oder Sprays dürfen in der Regel mehrmals täglich auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden. Achten Sie dabei aber unbedingt auf die Anwendungshinweise in der Packungsbeilage oder Produktbeschreibung.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Präparate mit Rosskastanie dürfen nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber einem der enthaltenen Wirk- oder Hilfsstoffe besteht. Folgende mögliche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Venenmitteln mit Trockenextrakten aus den Samen der Rosskastanie:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Juckreiz
- Allergische Reaktionen
Informationen zur Häufigkeit dieser Nebenwirkungen liegen nicht vor. Aufgrund der unzureichenden Studienlage ist die Anwendung nur für Personen ab 18 Jahren als sicher deklariert. Schwangere und stillende Mütter sollten ebenfalls auf die Verwendung von Rosskastanienextrakt verzichten, da hier zu wenige Daten hinsichtlich der Sicherheit zur Verfügung stehen.
Laut HMPC ist Vorsicht geboten, wenn bereits vor Behandlungsbeginn Symptome wie Hautentzündungen, akute Thrombosen, starke Schmerzen oder eine plötzliche Schwellung eines oder beider Beinen vorliegen.⁵ Sollte dies zutreffen, sollten Sie vor der Anwendung einen Arzt aufsuchen. Auch wenn sich die ursprünglichen Beschwerden während der Behandlung verschlimmern oder sich Anzeichen für eine Hautinfektion zeigen, ist ebenfalls ein Arzt oder ein Pharmazeut zur Abklärung zu kontaktieren.
Risiken durch Überdosierungen oder Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen sind nicht bekannt.
Rotes Weinlaub
Rotes Weinlaub bezeichnet die Blätter der Weinrebe (lat. Vitis vinifera). Hierbei handelt es sich um eine kletternde Holzpflanze, die ursprünglich im Kaukasus beheimatet war. Für die Weinproduktion wird die Pflanze mittlerweile fast weltweit kultiviert. Die Blätter sind rund bis herzförmig mit unregelmäßig gezähntem Rand und je nach Sorte fünf- bis siebenlappig. Für medizinische Zwecke kommt die Kulturvarietät „Vitis vinifera var. Tinctoria“ zum Einsatz, die sich anhand ihrer roten Blätter und der roten Beeren mit rotem Fruchtfleisch identifizieren lässt. Zur Herstellung von Präparaten mit Trockenextrakt aus rotem Weinlaub erntet man die Laubblätter der Weinrebe während oder kurz nach der Weinlese. Anschließend erfolgt eine sorgfältige Trocknung und Weiterverarbeitung. In Apotheken stammt Rotes Weinlaub in der Regel aus südeuropäischen Anbaugebieten.⁷
Inhaltsstoffe und Nutzen
In den Blättern des Roten Weinlaubs befinden sich folgende Inhaltsstoffe:
- Flavonoide, z.B. Quercitin, Rutin und Kaempferol
- Gerbstoffe
- Anthocyane (Pflanzenfarbstoffe)
- Phenolcarbonsäuren⁷
Für die positive Auswirkung auf die Venenfunktion scheinen vor allem die Flavonoide verantwortlich zu sein, die etwa vier bis fünf Prozent der Weinlaubblätter ausmachen.
Die Inhaltsstoffe der Blätter des Roten Weinlaubs haben folgende Wirkungen, die zu einer Verbesserung der Beschwerden durch Venenleiden beitragen können:
Entzündungshemmung: Reduzierung der entzündlichen Prozesse in den Venen
Gefäßschutz: Stärkung und Abdichtung der Venenwände
Reduktion von Ödemen: Linderung von Schwellungen durch die Verringerung der Durchlässigkeit der Kapillaren
Antioxidative Wirkung: Stabilisierung der Venen durch das Abfangen freier Radikale
Thrombozytenaggregation: Hemmung der Verklumpung von Blutplättchen, wodurch sich Blutgerinnsel (Thrombosen) nicht mehr so leicht bilden können.
Darreichungsformen
Rotes Weinlaub gibt es in Form von standardisierten Fertigarzneimitteln als Kapseln, Dragees oder Tabletten zu kaufen. Tabletten bestehen oft aus pulverisierten roten Weinrebenblättern. Für andere Präparate verwendet man die Trockenextrakte der Pflanzenteile. Als Auszugsmittel für das Trockenextrakt dient Wasser.
Für die äußerliche Anwendung bietet der Handel Salben und Cremes aus verdickten Extrakten des Roten Weinlaubs an.
Ebenso lässt sich Tee aus den Blättern der roten Weinrebe zubereiten. Hier empfiehlt sich, 3 bis 6 g fein geschnittener Blätter mit etwa 150 ml kochendem Wasser zu übergießen. Die maximale Tagesdosierung liegt bei 10 bis 20 g.⁷
In der Apotheke sind beispielsweise folgende Präparate mit Rotem Weinlaub als Wirkstoff erhältlich:
- Antistax bzw. Antistax extra (als Venencreme oder Filmtabletten)
- Antiveno (Filmtabletten)
- Rotes Weinlaub Gel vom Pullach Hof
Wirksamkeit
Medizinisch anerkannt ist die Wirkung von Roten Weinlaub in Form von Trockenextrakten.⁸ Die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von Rotem Weinlaub bei chronischen Venenleiden ist durch Studien innerhalb der EU wissenschaftlich belegt. Einige Studien wiesen auf eine Verbesserung der Symptome hin, einschließlich einer Verringerung von Beinschwellungen.⁹
In anderen Herstellungs- und Darreichungsformen ist die Wirkung von Rotem Weinlaub nicht medizinisch anerkannt. Pulverisiertes oder geschnittenes Weinlaub sowie Präparate zur äußeren Anwendung gelten jedoch immerhin als traditionelles pflanzliches Arzneimittel gemäß § 39a AMG. Die Empfehlungen zur Einnahme basieren auf der sicheren Anwendung über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren bei Durchblutungsstörungen, Hämorrhoiden und brüchigen Kapillaren.⁷
Hinweise zur Anwendung
Betroffene von chronischen Venenleiden können Trockenextrakt-Präparate mit Rotem Weinlaub über einen Zeitraum von zwölf Wochen einnehmen, sofern keine Komplikationen auftreten. Eine längere oder dauerhafte Behandlung ist nach Absprache mit einem Arzt möglich. Das HMPC weist darauf hin, dass es zwei bis drei Wochen dauern kann, bis die Wirkung von Präparaten mit Rotem Weinlaub eintritt.⁸
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Präparate, die Rotes Weinlaub enthalten, bergen das Risiko einer allergischen Überempfindlichkeit gegenüber einem ihrer Wirkstoffe. Zu den möglichen Hautreaktionen gehören Rötungen und Juckreiz. Ebenfalls können Beschwerden wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Probleme auftreten. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist bislang nicht dokumentiert.
Da bisher zu wenig Daten für die Sicherheit vorliegen, empfiehlt das HMPC entsprechende Präparate nur bei erwachsenen Personen über 18 Jahren anzuwenden. Aus demselben Grund rät das HMPC davon ab, Rotes Weinlaub während der Schwangerschaft oder der Stillzeit einzunehmen.
Falls Betroffene einer Venenschwäche unter einem der folgenden Symptome leiden, sollten sie vor der Anwendung von Rotem Weinlaub einen Arzt aufsuchen:
- Entzündungen der Haut
- Thrombophlebitis (akute Thrombose) oder Verhärtungen der Unterhaut
- starke Schmerzen
- Geschwüre
- plötzliche Schwellungen der Beine
- Herz- oder Niereninsuffizienz
Derzeit sind keine Wechselwirkungen mit anderen medizinischen Präparaten bekannt. Fälle von Überdosierungen und damit einhergehenden Komplikationen sind ebenfalls nicht registriert.⁸
Was ist besser: Rosskastanie oder Rotes Weinlaub?
Präparate mit den Trockenextrakten aus Rotem Weinlaub und den Samen der Rosskastanie haben beide wissenschaftliche belegbare positive Auswirkungen auf Beschwerden im Zusammenhang mit Venenleiden.
Nach aktueller Studienlage eignen sich daher entsprechende Mittel zur Behandlung von Venenschwäche bis hin zu chronischer Veneninsuffizienz.
Die Wirksamkeit beider Arzneimittel ist laut den Experten der medizinischen Gesellschaft „European Society for Vascular Surgery“ (ESVS) als gleichwertig zu betrachten.¹⁰ Auch hinsichtlich der möglichen Nebenwirkungen und Risiken bestehen zwischen den Präparaten kaum nennenswerte Unterschiede. Dennoch kann es bei der Einnahme je nach individueller Verträglichkeit zu Nebenwirkungen kommen. Während manche Personen auf Rosskastanie empfindlich reagieren, vertragen andere Rotes Weinlaub weniger gut. Daher kann je nach persönlicher Situation und Reaktion des Körpers das eine oder andere Präparat besser geeignet sein. Ein Arzt oder unsere pharmazeutische Beratung hilft Ihnen gerne dabei, das für Sie passende Präparat zu finden. Bei beiden Wirkstoffen können Anwender erst nach einer kontinuierlichen Einnahme über mehrere Wochen mit einem lindernden Effekt rechnen. Die ESVS empfiehlt die Nutzung von Rosskastanie und Rotes Weinlaub sogar ausdrücklich, da deren Wirksamkeit in Studien nachgewiesen wurde. Die pflanzlichen Venenmittel würden sich insbesondere für Patienten eignen, die sich gegen eine operative Entfernung der Krampfadern entscheiden oder die trotz Behandlung noch Beschwerden haben.⁶
Wichtig: Bei Beschwerden mit müden Beinen oder angeschwollenen Knöcheln können Rotes Weinlaub und Rosskastanie nachweislich Linderung verschaffen. Holen Sie sich sicherheitshalber zunächst ärztlichen Rat ein. Das gilt besonders bei stark ausgeprägten Venenleiden.
Die Frage, ob Rosskastanie oder Rotes Weinlaub besser wirkt, lässt sich somit nicht pauschal beantworten. Einige im Handel erhältliche Mittel – insbesondere solche, die äußerlich angewendet, d.h. auf die Haut aufgetragen werden – verwenden Extrakte beider Pflanzen, manchmal sogar noch mit weiteren Phlebotonika oder anderen Wirkstoffen.
Präparate aus der Apotheke mit Rosskastanie und Rotem Weinlaub sind zum Beispiel:
- Herbamedicus Hautbalsam Rotes Weinlaub & Rosskastanien Gel
- Alpencosmed Rotes Weinlaub Aktiv Balsam
- Alpenkräuter Balsam
Weitere Präparate gegen Venenleiden finden Sie in unserem Online-Shop.
¹ Gesund.bund. Krampfadern. Aufgerufen am 03.06.2025. URL: https://gesund.bund.de/krampfadern
² Kooperation Phytopharmaka. Rosskastanie. Aufgerufen am 03.06.2025. URL: https://arzneipflanzenlexikon.info/rosskastanie.php
³ Spandidos Publications. Anti-inflammatory effects of escin are correlated with the glucocorticoid receptor. Aufgerufen am: 03.06.2025. URL: https://www.spandidos-publications.com/10.3892/etm.2013.1128
⁴ European medicines agency. Horse-chestnut seed. Aufgerufen am 03.06.2025. URL: https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-summary/horse-chestnut-seed-summary-public_en.pdf
⁵ European medicines agency. European Union herbal monograph on Aesculus hippocastanum L., semen. Aufgerufen am: 03.06.2025. URL: https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/european-union-herbal-monograph-aesculus-hippocastanum-l-semen-final-revision-1_en.pdf
⁶ Natürlich Medizin. Phytotherapie bei chronischen Venenleiden. Aufgerufen am 03.06.2025. URL: https://natuerlich.thieme.de/therapieverfahren/phytotherapie/detail/phytotherapie-bei-chronischen-venenleiden-1678
⁷ Kooperation Phytopharmaka. Weinrebe. Aufgerufen am 03.06.2025. URL: https://arzneipflanzenlexikon.info/index.php?de_pflanzen=117
⁸ European medicines agency. European Union herbal monograph on Vitis vinifera L., folium. Aufgerufen am 03.06.2025. URL: https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-vitis-vinifera-l-folium-revision-1_en.pdf
⁹ European medicines agency. Grapevine leaf. Aufgerufen am 03.06.2025. URL: https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-summary/grapevine-leaf-summary-public_en.pdf
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