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Lippenherpes und das Risiko einer Ansteckung

Was ist Lippenherpes und wie ansteckend ist es wirklich?

Herpes ist eine weitverbreitete virale Infektionskrankheit, die äußerst ansteckend ist. Auslöser ist ein Virus, der häufig auch unbemerkt im Körper verbleibt und leicht übertragen werden kann. Um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten und sich selbst und andere Menschen zu schützen, ist eine richtige und vor allem rechtzeitige Therapie von Herpes geboten. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen die wichtigsten Tipps zum Umgang mit den lästigen Viren.

Sehr hohe Ansteckungsgefahr bei Herpes

Ganz ohne Übertreibung ist die tatsächliche Ansteckungsgefahr bei Herpesviren enorm hoch. Das zeigt schon die immens weite Verbreitung dieses Volksleidens: Etwa 90 Prozent der Bevölkerung in der westlichen Welt leidet unter einer Herpeserkrankung. Das heißt auch, dass rund 90 von 100 Menschen das auslösende Herpes simplex Virus (kurz HSV) in sich tragen. Befindet sich dieses Virus erst einmal im Körper, wird man es tatsächlich nie wieder los: Auch nach dem Abklingen der Symptome kann die Krankheit jederzeit wieder zum Ausbruch kommen. Bei etwa 20 Prozent aller Infizierten kommt es später zu einer Reaktivierung des Erregers und einer Rückkehr der Symptome.

Eine Frage des Typs: Lippenherpes und Genitalherpes

Bei Herpes handelt es sich meist um einen Herpes simplex Virus vom Typ 1, der in der Hauptsache Gesicht und Lippen befällt (Lippenherpes). HSV vom Typ 2 tritt häufiger an Penis, Scheide oder Anus auf und soll den Großteil aller Fälle von Genitalherpes verursachen. Ganz eindeutig ist die Unterscheidung indes jedoch nicht: Etwa ein Drittel aller genitalen Infektionen geht auf HSV-1 zurück.

Juckende und nässende Bläschen auf den Lippen

Bei Lippenherpes bilden sich auf den Lippen der Betroffenen viele kleine Bläschen. Diese Herpesbläschen sehen nicht nur unschön aus, sie jucken, schmerzen und nässen auch. Das bringt Erkrankte dazu, sich an den infizierten Stellen zu kratzen, wodurch das Risiko einer Übertragung der Viren noch weiter ansteigt – auch für den bereits Erkrankten selbst. Denn durch das Kratzen der Lippen gelangen die Herpesviren an die Hand und können in der Folge durch weitere Berührungen andere Körperregionen oder gar Personen infizieren.

Die Bläschen durchlaufen drei Phasen

Fangen die Lippen an zu brennen und zu jucken, ist das häufig ein erstes Anzeichen dafür, dass ein Ausbruch von Lippenherpes bevorsteht. Diese erste Phase nennt man Prodromalphase. In der zweiten Phase (Papulaphase) kommt es zu Hautrötungen und zur Bildung kleiner Papeln. Schließlich entwickeln sich Bläschen mit einer gelblichen, aber klaren Flüssigkeit, die nach dem Aufplatzen schmerzende Geschwüre bilden. Das ist die dritte Phase, die sogenannte ulceröse Phase. Die aufgeplatzten Herpesbläschen verschorfen, können aber immer wieder aufreißen und bluten, bevor der endgültige Heilungsprozess abgeschlossen ist.

Wichtig zu wissen: Ein gewisses Infektionsrisiko besteht bei einer Herpeserkrankung auch dann, wenn keine äußeren Symptome sichtbar sind. Allerdings ist die Ansteckungsgefahr bei äußerlich zutage tretenden Symptomen wie zum Beispiel Bläschen an den Lippen mit Abstand am höchsten.

Der Virus wird oft von der Mutter auf das Kind übertragen

Ein Grund für die flächendeckende Verbreitung von Herpeserkrankungen ist die wahrscheinliche Übertragung des Herpes simplex Virus von der Mutter auf das ungeborene Kind während der Schwangerschaft. Diese Art der Ansteckung lässt sich nicht verhindern, weil das Herpesvirus nach jeder erfolgten Erstinfektion ein Leben lang im Körper verbleibt und theoretisch jederzeit reaktiviert werden kann. Eine frühere Herpesinfektion der Mutter kann also die spätere Schwangerschaft beeinflussen, ohne dass dies zunächst von den Betroffenen bemerkt wird.

Kinder werden besonders oft mit Herpes infiziert

Nicht nur durch die Mutter, auch durch das Miteinander beim Spielen und Toben kommen Kinder besonders oft mit den Viren in Kontakt. Allerdings bleibt diese Primärinfektion in vielen Fällen gänzlich unbemerkt, weil die betroffenen Kinder keinerlei charakteristische Anzeichen zeigen. Allerdings besteht auch dann später jederzeit die Möglichkeit einer Reaktivierung.

Die erstmalige Herpes-Ansteckung erfolgt auf zwei Arten

Abgesehen von der Mutter-Kind-Übertragung noch im Mutterleib während der Schwangerschaft erfolgt die Übertragung der Herpesviren auf zwei Arten:

Schmierinfektion

Die häufigste Ursache für Lippenherpes ist die Schmierinfektion. Von einer solchen spricht man, wenn eine unmittelbare Berührung für die Infektion verantwortlich ist: Dies ist zum Beispiel bei Küssen, vor allem auf den Mund, Schütteln der Hände, Benutzung derselben Trinkflasche oder desselben Bestecks und ähnliches der Fall. Diese Art der Ansteckung geschieht häufig unter Paaren beziehungsweise beim frühen engen Hautkontakt zwischen Eltern und Kindern – insbesondere nach der Geburt kuscheln die meisten Elternteile intensiv mit ihrem Neugeborenen, wodurch die Gefahr einer Ansteckung mit Herpes sehr hoch sein kann.

Tröpfcheninfektion

Seltener kommt es zu einer Tröpfcheninfektion, die auch zum größten Teil verantwortlich für die Übertragung von Erkältungs- und Grippeviren ist. Darunter versteht man eine Übertragung der Viren durch Tröpfchen, die zum Beispiel beim Husten oder Niesen sowie bei einer feuchten Aussprache in die Luft abgegeben werden. Da der Speichel der betroffenen Person bei Lippenherpes hochgradig infektiös ist, ist demzufolge nicht einmal der direkte Kontakt zu Infizierten erforderlich, sondern es genügt, wenn die Tröpfchen über die Luft in den Mund oder die Nase bzw. die Schleimhäute eines anderen Menschen gelangen.

Wie lange ist eine Herpeserkrankung ansteckend?

Die Ansteckungszeit während einer Herpeserkrankung ist langfristig gegeben. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine Primärinfektion oder eine Reaktivierung handelt. Nur während der Ruhephase müssen Sie keine Übertragung der Viren fürchten. Nach erfolgter Ansteckung währt die Inkubationszeit zwischen drei und sieben Tagen, dann kommt die Krankheit unweigerlich zum Ausbruch. Das Ansteckungsrisiko schwindet erst nach Abheilung und Abtrocknung der geplatzten Bläschen – das betrifft in der Regel einen Zeitraum von einer Woche.

Zwischen Mensch und Tier findet keine Virenübertragung statt

Die Herpes-simplex-Viren vom Typ 1 und 2 sind auf den menschlichen Wirt spezialisiert. Eine Übertragung zwischen Mensch und Tier muss somit üblicherweise nicht befürchtet werden, sodass der Umgang mit Tieren auch für Erkrankte als unproblematisch einzustufen ist. Allerdings sollte bei wunder und entzündeter Haut besonders darauf geachtet werden, dass die betreffenden Stellen nicht direkt mit Tieren in Kontakt kommen, da sonst andere Keime übertragen werden können.

Lippenherpes kann auf andere Körperzonen übertragen werden

Wenn Sie die entzündeten Infektionsstellen mit den Händen berühren und dann ohne eine gründliche Reinigung andere Körperteile anfassen, kann sich Lippenherpes auf diese Zonen ausbreiten. Was viele nicht wissen, ist, dass gerade auf diese Weise eine genitale Herpeserkrankung entstehen kann. Um einer solchen Übertragung von Herpes vorzubeugen, sollten Sie nach Möglichkeit auf das Betasten anderer Körperstellen verzichten, insbesondere während einer akuten Infektion. Übrigens: Auch beim Geschlechtsverkehr kann Herpes auf die Geschlechtsteile übertragen werden.

Kann ich mich wirksam vor Herpes schützen?

Die immens hohe Verbreitung von Herpes legt es nahe: Einen garantiert wirksamen Schutz gegen eine Herpesinfektion gibt es nicht. Trotzdem helfen bestimmte Maßnahmen, das Risiko einer Ansteckung wenigstens etwas zu senken. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Tipps dazu vor.

Sonnenschutz auftragen und Immunsystem stärken

Wenn Sie sich an der frischen Luft bewegen möchten, tragen Sie als vorbeugende Maßnahme ausreichend Sonnenschutz auf. Außerdem hilft alles, was Ihr Immunsystem stützt, auch gegen eine Herpesinfektion. Dazu gehören ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralien. Oft ist ein neuerlicher Ausbruch nur möglich, weil das körpereigene Immunsystem nicht stabil genug ist. Auch die Reduktion von Stress im Austausch gegen mehr Entspannungsphasen kann einer Herpeserkrankung vorbeugen, da auf diese Weise das Immunsystem entlastet wird.

Wie gehe ich mit Herpes am besten um?

Um der Diagnose Herpes am besten zu begegnen, bieten sich mehrere Ansätze. Eine Behandlung durch Eigenmedikation ist in vielen Fällen möglich, sollte jedoch bei etwaigen Zweifeln zuvor mit einem erfahrenen Apotheker oder Arzt besprochen werden. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass eine Herpeserkrankung auch ohne Behandlung nach ein bis zwei Wochen wieder abklingt. Die meisten Betroffenen empfinden diesen Zeitraum aber in der Regel als zu lang und die Beschwerden als zu belastend, als dass sie darauf verzichten wollen, die Herpeserkrankung möglichst effektiv zu behandeln.

Wann sollten Sie bei Herpes zum Arzt gehen?

Ein Arztbesuch ist bei einer Herpeserkrankung nicht immer zwingend notwendig. Einfacher Lippenherpes lässt sich gut in Eigenregie behandeln. Fallen die Bläschen allerdings besonders groß, eitrig oder gar blutig aus, ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll, weil diese Anzeichen auf eine bakterielle Superinfektion hindeuten können. Das gilt auch dann, wenn zu den üblichen Symptomen Fieber hinzukommt oder die äußerlichen Symptome im Augenbereich auftreten.

Handelt es sich allerdings um Genitalherpes, ist eine ärztliche Beratung immer geboten. Nur ein Arzt kann eine verlässliche Diagnose stellen und bestimmte Medikamente verordnen, um den Herpes schnellstmöglich zu bekämpfen.

Bei Schwangerschaft und Vorerkrankungen ist ein Arztbesuch ratsam

Ausnahmslos immer ärztliche Unterstützung suchen sollten schwangere Frauen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Das betrifft vor allem Personen, die eine Schwächung des Immunsystems aufweisen, wie es unter anderem bei einer Chemotherapie oder HIV-Infektion der Fall ist. Schwangere und Vorerkrankte zählen zu einer besonderen Risikogruppe, die sich nicht ausschließlich auf die angeschlagenen Selbstheilungskräfte ihres Körpers verlassen sollte.

Helfen Medikamente gegen eine Herpeserkrankung?

Ein Ausbruch von Herpes kann unter Umständen durch antivirale Medikamente verhindert werden. Das Herausfordernde dabei: Die Anwendung muss rechtzeitig erfolgen, am besten noch vor Auftreten der ersten Symptome. In unserer Online-Apotheke finden Sie potenziell hilfreiche Mittel wie zum Beispiel Präparate mit den Wirkstoffen Aciclovir und Hydrocortison. Diese Kombination soll die Vermehrung der Lippenherpes auslösenden Viren stoppen und Entzündungsreaktionen bekämpfen. Daneben hat sich auch Zink als Mittel gegen eine Herpeserkrankung bewährt. Sowohl Creme als auch Gel gegen Herpes müssen in der Regel mehrmals täglich appliziert werden, um die Verbreitung aufhalten zu können. Beliebt sind auch Herpes Pflaster, die den Lippenherpes schützend umschließen und die Wundheilung fördern. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Patches problemlos überschminkt werden können.

Vorsicht vor den falschen Hausmitteln

Nicht alle Ratschläge zur Behandlung einer Herpeserkrankung sind nützlich: So haben zum Beispiel Essig, Zahnpasta oder gar Alkohol keine hilfreiche Wirkung, sondern richten mehr Schaden an, als dass sie Nutzen bringen. Ersparen Sie sich und Ihren Lippen diesen unnötigen Stress und fragen Sie im Zweifel lieber Ihren Arzt oder Apotheker nach passenden Maßnahmen. Wenn Sie sich dennoch ein Hausmittel zur Behandlung von Herpes wünschen, könnten Sie Melissen-Extrakt ausprobieren, der für seine Wirkung vielfach gelobt wird.

Küssen und Berühren ist verboten

Im Falle einer Infektion mit dem Herpesvirus gilt: Achten Sie nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf Ihre Lieben. Das bedeutet: Küssen und Berühren sind tabu, auch wenn es schwer fällt und die Beschwerden nicht gravierend scheinen. Behalten Sie im Hinterkopf, dass die Viren sowohl beim Küssen als auch beim Kontakt mit der Haut übertragen werden können. Deshalb hilft hier nur Verzicht, solange sich die Symptome zeigen. Trösten Sie sich mit dem Gedanken, dass es danach sicherlich gleich doppelt so schön ist!

Fazit

Bei Lippenherpes handelt es sich um eine hoch ansteckende Infektion, unter der ein Großteil der Weltbevölkerung zu leiden hat. Eine Ansteckung ist nur schwer zu vermeiden, da der Erreger schon im Mutterleib auf das Kind übertragen werden kann. Wurde eine Herpeserkrankung ausgelöst, kann es auch nach deren Abklingen immer wieder zu einer Reaktivierung des Herpesvirus kommen. Stress und ein schwaches Immunsystem führen häufig zu einem erneuten Auftreten der Symptome. Durch einen gesunden Lebensstil und gründliche Hygiene lässt sich einer Erkrankung oftmals vorbeugen. Auch ohne Behandlung klingt eine Herpeserkrankung in der Regel nach ein oder zwei Wochen von alleine ab. Wer starke Beschwerden hat oder diesen Zeitraum nicht abwarten möchte, kann eine ärztliche Beratung nutzen, um eine geeignete Therapie festzulegen.

 


Bildquelle: ©domaskina - stock.adobe.com

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