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Inkontinenz: Bedeutung, Symptome, Ursachen und Behandlung

Was bedeutet Inkontinenz?

In der heutigen Gesellschaft ist das Thema Inkontinenz ein wahres Tabuthema, da viele Betroffene die Ablehnung durch andere Menschen befürchten. Dabei gibt es in Deutschland unzählige Betroffene – sowohl Männer als auch Frauen – deren Blase bzw. Darm nicht mehr kontrolliert schließt und teils plötzlich Urin bzw. Stuhl absondert. Welche Ursachen es für die verschiedenen Arten der Inkontinenz gibt, was Betroffene selbst dagegen tun können und welche Behandlung Hilfe verspricht, erfahren Sie in diesem Artikel. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und gute Besserung!

Hinweis: Dieser Artikel thematisiert vorwiegend die Harninkontinenz, die weniger verbreitete Stuhlinkontinenz wird nur nebensächlich behandelt.

Was ist Inkontinenz? Vorkommen und typische Betroffene

Eine Harninkontinenz, oft auch als Blasenschwäche bezeichnet, macht sich durch einen unkontrollierten Harnabgang bemerkbar, da der Urin nicht mehr kontrolliert zurückgehalten werden kann, während bei einer Stuhlinkontinenz unkontrolliert Stuhl abgegeben wird. Ein verstärkter Harndrang kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei ältere Frauen doppelt so häufig davon betroffen sind wie ältere Männer. Eine derartige Inkontinenz geht deutlich über eine leichte Blasenschwäche (zum Beispiel aufgrund einer vorübergehenden Entzündung) hinaus und kann dazu führen, dass sich Betroffene durch die Symptome im Alltag stark eingeschränkt fühlen.

Wer die Vermutung hat, unter einer Stuhl- oder Harninkontinenz zu leiden, sollte sich vertrauensvoll an seinen Arzt wenden, um die Diagnose medizinisch absichern und andere Krankheiten ausschließen zu lassen, Antworten auf mögliche Fragen zu erhalten und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Ein guter Arzt wird Sie eingehend beraten und Ihnen verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, mit denen die meisten Formen der sogenannten Schließmuskelschwäche heutzutage sehr gut behandelt werden können.

Fünf Arten von Inkontinenz: Unterschiede und Symptome

Im Allgemeinen werden fünf Arten von Inkontinenz unterschieden: Dranginkontinenz, Überlaufinkontinenz, Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz), Reflexinkontinenz und extraurethrale Harninkontinenz. Welche Symptome und Ursachen die einzelnen Formen haben, schildern wir Ihnen in den folgenden Artikel-Abschnitten.

Dranginkontinenz: Verstärkter Harndrang durch Reizblase

Bei der sogenannten Dranginkontinenz leiden Betroffene unter einem sehr häufigen akuten Harndrang, der durch eine Reizblase ausgelöst wird. Ältere Menschen sind hiervon öfter betroffen als jüngere Menschen. Der Füllzustand der Blase wird bei den betroffenen Patienten im Rückenmark nicht mehr richtig verarbeitet und die Blase ist somit nicht mehr in der Lage, sich vollständig zu entleeren. Es entsteht ein ungleiches Verhältnis zwischen einem plötzlichen Harndrang, der meist einen Urinverlust zur Folge hat, und der Unfähigkeit, die Blase auf Kommando zu entleeren. Die meisten Betroffenen schaffen es in vielen Fällen nicht, rechtzeitig auf die Toilette zu gehen. Eine Dranginkontinenz kann auch nach einer Erkrankung der Blase entstehen.

Was ist eine Überlaufinkontinenz?

Einen tröpfchenweisen Urinverlust nennt man in der Medizin auch Überlaufinkontinenz. Häufiges Urinieren mit wenig Urin ist dabei normal, denn es bleibt immer eine Restmenge Harn zurück. Der Druck auf die Blase, der einen Harndrang vortäuscht, herrscht mitunter permanent vor. Eine Abflussbehinderung am Blasenausgang oder an der Harnröhre können Gründe hierfür sein.

Belastungsinkontinenz bzw. Stressinkontinenz

Bei der Belastungsinkontinenz, die früher auch als Stressinkontinenz bezeichnet wurde, tritt ein unkontrollierter Harnabgang durch körperliche Belastung auf. Dies kann zum Beispiel einfaches Lachen, Husten oder Niesen sein, das Tragen von schweren Gegenständen oder Ähnliches. Die Symptome der Stressinkontinenz werden infolge einer Druckerhöhung im Bauchraum ausgelöst – der Schließmuskel ist dem Druck bei leichter körperlicher Belastung nicht mehr gewachsen und gibt daher schneller nach. In schweren Fällen kann es auch dazu kommen, dass der Harn im Stehen oder Liegen unkontrolliert ausgeschieden wird. Eine urologische Untersuchung durch einen Arzt ist daher immer von Nöten

Reflexinkontinenz: Keine Kontrolle über die Blase

Liegt eine Reflexinkontinenz vor, merken die Betroffenen nicht, wann ihre Blase voll ist und sie zur Toilette müssen. Da sie die Entleerung der Blase nicht mehr kontrollieren können, entleert sie sich in unregelmäßigen Abständen automatisch, wobei oftmals eine kleine Menge Harn in der Blase zurückbleibt.

Extraurethrale Harninkontinenz

Bei einer extraurethralen Harninkontinenz scheidet der Betroffene ebenfalls unkontrolliert Urin aus. Im Unterschied zu anderen Arten der Inkontinenz wird der Urin jedoch nicht über die Harnwege, sondern durch andere Öffnungen (in der Medizin extraurethral genannt) wie zum Beispiel die Scheide oder den After abgegeben.

Ursachen für die Harninkontinenz

Grundsätzlich sind die Ursachen für die Harninkontinenz äußerst vielfältig und können zwischen den Betroffenen stark variieren. Neben den bereits beschriebenen Ursachen resultiert die Inkontinenz mit krankhaft verstärktem Harndrang oftmals aus einer Funktionsstörung im Zusammenspiel von Blasenmuskulatur, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur, die zum Beispiel durch eine gestörte Signalübertragung innerhalb des Nervensystems hervorgerufen wird, die wiederum durch eine Operation oder bestimmte Medikamente ausgelöst werden kann. Darüber hinaus können eine Beckenbodenschwäche, Stoffwechselstörungen, Rückenerkrankungen oder auch gravierende neuronale Krankheiten wie Multiple Sklerose mitverantwortlich für die Entstehung einer Inkontinenz sein. Um ernsthafte Krankheiten auszuschließen, damit einhergehende vermeidbare Folgen zu vermeiden und eine geeignete Behandlung zu initiieren, ist es sinnvoll, beim Auftreten erster Symptome einen erfahrenen Arzt zu konsultieren.

Unser Tipp: Wenn Sie Symptome für eine Harninkontinenz an Ihrem Körper beobachten, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Arzt vereinbaren, damit dieser eine gesicherte Diagnose stellen und mögliche andere Krankheiten ausschließen kann.

Was ist Inkontinenz bei Frauen?

Wie weiter oben im Artikel schon erwähnt, leiden Frauen häufiger unter einer starken Blasenschwäche als Männer. Die Ursachen dafür können zurückliegende Geburten sein oder auch Veränderungen der Schleimhäute im Unterleib während der Wechseljahre.

Was ist Inkontinenz bei Männern?

Auch wenn Männer statistisch gesehen seltener von Inkontinenz betroffen sind als Frauen, sind die Symptome meist gleich stark ausgeprägt, sodass sie ebenso unter einer Harninkontinenz leiden wie Frauen. Häufiger Grund für Inkontinenz bei Männern ist eine durch Prostataoperationen verursachte Schließmuskelschwäche.

Was ist Inkontinenz bei Kindern?

Bei Kindern und Jugendlichen liegt meist eine Fehlbildung vor, welche die typischen Symptome einer Inkontinenz auslöst. Typische Ursachen von Inkontinenz bei jungen Menschen sind in vielen Fällen auch psychische Probleme oder verzögerte Reifungsprozesse. Sollten Sie beobachten, dass sich Ihr Kind mehrfach (tagsüber oder nachts) einnässt, empfehlen wir Ihnen, die Ursachen von einem Arzt abklären zu lassen.

Behandlung von Inkontinenz: Übungen, Medikamente und Operation

Hat ein Arzt die Diagnose Inkontinenz gestellt, stehen je nach Ursachen, Form und Ausprägung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl. Ihr Arzt wird Sie ausführlich dazu beraten und Ihnen die Vorteile der einzelnen Methoden aufzeigen, damit Sie schon bald von der Behandlung profitieren können und nicht mehr unter Ihrer Harninkontinenz leiden müssen.

Grundsätzlich reichen die Methoden, die in eine kurz- oder langfristige Therapie einfließen können, von Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur über Medikamente und Hormonbehandlungen bis hin zu Operationen, bei denen zum Beispiel Botox, Kollagen oder Silikon gespritzt wird oder Schrittmacher eingesetzt werden. In manchen Fällen kann es notwendig sein, die Blase regelmäßig mithilfe eines Katheters zu entleeren, damit kein Resturin in der Blase verbleibt, da dies die Entstehung weiterer Krankheiten begünstigen könnte.

Nachfolgend haben wir die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten der Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz für Sie aufgelistet. Bevor Sie eine der Maßnahmen ergreifen, sollten Sie allerdings unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt halten oder fundierte Informationen von einem erfahrenen Experten einholen.

Therapie von Belastungs- und Dranginkontinenz

Die folgenden Maßnahmen haben sich als Hilfe für Betroffene bewährt, welche die Diagnose Belastungsinkontinenz erhalten haben:

  • Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur
  • Östrogenbehandlung
  • Medikamente zur Erhöhung der Spannkraft des Schließmuskels
  • Pessare

 

Bei der Dranginkontinenz können folgende Maßnahmen helfen:

  • regelmäßiges Entleeren der Blase, um den Harndrang und den Druck auf die Blase zu lindern
  • Blasentraining
  • Medikamente zur Blasenentspannung
  • Behandlung einer Blaseninfektion

 


Bildquelle: ©romankrykh - stock.adobe.com

 

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