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Analthrombose behandeln: Großer Schmerz mit kleiner Ursache

Ein Schmerz am After wie aus dem Nichts und ein plötzlich entstandener Knoten – Sie könnten an einer Analthrombose leiden. Nicht immer ist es leicht, sie von Hämorrhoiden zu unterscheiden. Die Analthrombose erkennen Sie an dem schmerzhaften, prallen, bläulichen Knoten am After, der spontan auftritt. Das Gute – meist verschwindet die Erkrankung von alleine wieder, aber in der Zwischenzeit zeigen wir Ihnen, wie Sie daheim eine Analthrombose behandeln.

Lesen Sie in unserem Beitrag, wie Sie zunächst eine Analthrombose erkennen, welche Behandlung Ihre Schmerzen lindert und wie sie vorbeugen können.

 

Was ist eine Analthrombose?

Typisch für die Analthrombose ist ein schmerzhafter Knoten am After, der plötzlich auftritt und eine bläuliche Farbe hat. Manchmal ist die Analthrombose leicht mit Hämorrhoiden zu verwechseln oder wird fälschlicherweise „äußere Hämorrhoide“ genannt. Die Analthrombose hat allerdings eine ganz andere Ursache als die Hämorrhoide. Fachleute sprechen bei der Analthrombose auch von einer Analvenenthrombose oder Perianalthrombose, bei der es sich um ein venöses Blutgerinnsel handelt.

Auch wenn die Analthrombose als „Thrombose“ bezeichnet wird, ist sie keine gefährliche Erkrankung so wie die Thrombose in den Beinvenen. Es kann nicht zu einer Embolie kommen, bei der der Pfropfen in ein anderes Gefäß eingeschwemmt wird. Deswegen muss bei einer Analthrombose oft gar nicht groß behandelt werden. Als beste Therapie gilt zumeist „abwarten“, denn in aller Regel verschwindet die Analthrombose von alleine.

Ursache der Analthrombose ist ein sich spontan bildendes Blutgerinnsel in den feinen Venen rund um den After, ganz selten im Analkanal. Das Blutgerinnsel verstopft dann ein solches Blutgefäß und es bildet sich eine schmerzhafte Schwellung aus – ein oder mehrere bläulich verfärbte Knoten. Wie groß die Knoten sind, ist ganz unterschiedlich: Manchmal sind sie klein wie Stecknadelköpfe, bei anderen Patienten werden sie groß wie Pflaumen. Zum Glück sind die Knoten meist harmlos.

Apotheker-Tipp
Daran erkennen Sie, dass Sie an einer Analvenenthrombose leiden:

  • plötzlich aufgetretener Schmerz am After
  • Schmerzen besonders während und nach dem Stuhlgang
  • ein tastbarer bläulicher, praller, druckempfindlicher Knoten am After oder im unteren Teil des Enddarms
  • Juckreiz im Afterbereich

Wie entsteht eine Analthrombose?

Steigt der Druck im Bauchraum, kommt der Blutfluss in den feinen Venen rund um den After und im Analkanal zum Stillstand. Dann gerinnt das Blut in dem Venengeflecht und die Analthrombose bildet sich. Auslöser für die Erkrankung ist deswegen alles, was den Druck im Bauchraum erhöht und den Blutfluss in den Venen des Afters verringert. Die Ursachen von Analthrombosen sind jedoch nicht abschließend geklärt und nicht immer wird ein Auslöser für das Entstehen gefunden.

Zu den bekannten Risikofaktoren zählen:

  • Durchfall oder Verstopfung
    Die erhöhte Spannung des Schließmuskels durch das Pressen kann sich negativ auswirken.
  • Starker Druck auf den Bauchraum
    Dieser kann beim schweren Heben, Husten oder Kraftsport entstehen.
  • Langes Sitzen
    Dadurch wird von außen erhöhter Druck auf das Gesäß ausgeübt.
  • Sitzen auf kalten Flächen
  • Analverkehr
    Entstehen Verletzungen im Bereich des Afters durch Analsex oder proktologische Untersuchungen und Operationen können diese Analthrombosen hervorrufen.
  • Schwangerschaft und Geburt
  • Alkoholkonsum
    Dieser erweitert die Blutgefäße.
  • Blutgerinnungsstörungen

 

Analthrombosen in der Schwangerschaft und nach der Geburt

Eine Schwangerschaft führt zu vielen Veränderungen im Körper der werdenden Mutter. Einige davon erhöhen das Risiko für eine Analvenenthrombose, zum Beispiel das häufigere Auftreten von Verstopfungen, ein erhöhter Druck im Bauchraum durch das größer werdende Baby und Fruchtwasser, das dehnbarere Bindegewebe und eine erhöhte Thromboseneigung. Der Vorgang einer vaginalen Geburt erhöht obendrein den Druck auf die Analvenen. Daher leiden Frauen im Wochenbett nicht selten an Analthrombosen oder Schwellungen im Analbereich.

Was sind die Symptome von Analthrombosen?

Betroffene, die an eine Analthrombose leiden, berichten von folgenden Symptomen:

  • Juckreiz
  • Brennen und Stechen
  • akut auftretender Schmerz
  • Spannungsgefühl
  • Druckempfindlichkeit
  • Schwellung: bläulicher bis rötlicher Knoten
  • Blutungen

 

Weil die Oberfläche einer Analthrombose von gespannter Haut umgeben ist, kann der Arzt sie leicht von einer Hämorrhoide unterscheiden, die von Darmschleimhaut umgeben ist. Die Größe der Analthrombosen beginnt bei der Größe eines Stecknadelkopfes und reicht bis Pflaumengröße. Manchmal gruppieren sich mehrere Knoten.

Ärzte diagnostizieren eine Analthrombose anhand ihres Äußeren. Meist ist es gar nicht nötig, eine Tastuntersuchung des Enddarms durchzuführen, denn diese empfinden Patienten ohnehin als schmerzhaft.

Schmerzen im Bereich des Afters treten auch bei anderen Erkrankungen auf, beispielsweise bei einer Analfissur oder einem perianalen Abszess. Außerdem ähneln neben Hämorrhoiden auch Marisken und Analkarzinome einer Analvenenthrombose. Daher ist es ratsam bei starken Schmerzen oder gar Blutungen einen Arzt aufzusuchen, der eine Diagnose stellt.

Wie behandelt man Analthrombosen? Was hilft?

Analthrombosen können Sie in der Regel mithilfe von Schmerzmitteln und Salben aus der Apotheke ganz einfach zuhause behandeln. Hier gilt es meistens nur Geduld mitzubringen und die Beschwerden „auszusitzen“, sofern keine Komplikationen wie Blutungen auftreten.

Apotheker-Tipp
Sind Ihre Beschwerden unangenehm oder belastend oder haben Sie sogar Blut auf dem Toilettenpapier entdeckt? In diesen Fällen raten wir Ihnen einen Arzt aufzusuchen. Geeigneter Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt oder Proktologe, ein Facharzt für Erkrankungen des Enddarms.

Schmerztherapie

Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac helfen gegen die quälenden Schmerzen. Beide Präparate sind in der Apotheke erhältlich, ohne dass ein Rezept vorgelegt werden muss. Generell gilt bei Schmerzmitteln, dass die Einnahmedauer nur wenige Tage betragen sollte: So kurz wie möglich und so wenig wie nötig. Tritt bis dahin keine Besserung ein, ist der Gang zum Arzt auf jeden Fall ratsam, der Ihnen auch stärkere Schmerzmittel verschreiben kann.

Hinweis Ihrer Apotheker für Schwangere und Stillende:
Schmerzmittel in der Schwangerschaft sollten nur nach Rücksprache mit dem betreuenden Arzt eingenommen werden! Auch während der Stillzeit empfehlen, wir den Rat des Arztes einzuholen.

Behandlung mit Salben

Direkt am Ort des Geschehens helfen betäubende Cremes und Salben wie Haenal akut Creme oder Posterisan akut Rektalsalbe. Auch diese sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Manchmal verschreibt der Arzt Salben mit Kortison oder Heparin zur Linderung der Beschwerden.

Sitzbäder

Als erleichternd empfinden manche Patienten Kühlung gegen den Juckreiz oder Sitzbäder mit rezeptfreien Kamillenextrakten, wie Kamillosan Konzentrat. Ebenfalls ist es ratsam, anstrengenden Sport zu vermeiden, tagsüber Pausen einzuschieben und sich hinzulegen.

Richtige Ernährung

Generell sollten Sie für eine gute Verdauung auf die richtige Ernährung setzen. Gerade während Sie unter Analvenenthrombosen leiden, sorgen Sie dafür, dass Ihr Stuhl weich ist. Dadurch wird der Afterbereich nicht zusätzlich gereizt. Hilfreich sind dabei zum Beispiel Flohsamen und ballaststoffreiche Ernährung im Allgemeinen. Ebenso empfehlen wir Ihnen, ausreichend zu trinken, da eine gute Flüssigkeitszufuhr für einen weicheren Stuhl sorgen kann.

Abführmittel

Wenn es Ihnen mit der Ernährung nicht gelingt, helfen milde Abführmittel wie Macrogol den Stuhl weich zu machen Es ist in der Apotheke als Trinklösung in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Für eine gute Verdauung ist es außerdem empfehlenswert, ausreichend zu trinken. Wird der After nach dem Toilettengang abgeduscht, vermeidet man zudem eine mechanische Reizung.

Wie schnell bilden sich Analthrombosen zurück?

Bei den meisten Betroffenen verheilt die Analthrombose innerhalb weniger Tage bis zwei Wochen von alleine.

Manchmal öffnet sich die Thrombose umgebende Haut von alleine oder durch die Reibung des Toilettenpapiers und die Analthrombose entleert sich. Dies verschafft sofortige Erleichterung und mildert die Schmerzen. Die Blutung dauert meist nur wenige Tage, wobei eine Slipeinlage oder Posterisan akut Analvorlagen gut geeignet sind, das aus der Analthrombose austretende Blut aufzufangen. Halten Sie die Wunde sauber, insbesondere nach der Stuhlentleerung.

Wann werden Analthrombosen operiert?

Da Analthrombosen in der Regel von selbst abheilen, wird der behandelnde Arzt eine Operation nur dann erwägen, wenn die Schmerzen anders nicht in den Griff zu bekommen sind oder die Analthrombose sehr groß ist.

Proktologen, Ärzte für Erkrankungen des Enddarms, raten dann zu einer von zwei Operationsmethoden:

  • Aufschneiden der Analthrombose unter örtlicher Betäubung und ausräumen (entfernen) des geronnenen Blutes oder
  • chirurgische Entfernung der ganzen Analthrombose unter örtlicher Betäubung.

 

Hämorrhoiden und Analthrombosen: Was ist der Unterschied?

Nicht immer ist klar, ob die Ursache für die Beschwerden am Po eine Analthrombose ist oder, ob sie durch Hämorrhoiden ausgelöst wurden. Anhand einiger Merkmale lassen sich Analthrombosen und Hämorrhoiden unterscheiden:

  • Die Schmerzen einer Analthrombose treten plötzlich auf, die Beschwerden von Hämorrhoiden entwickeln sich über einige Zeit.
  • Analthrombosen verursachen von Anfang an starke Schmerzen. Hämorrhoiden sind erst im fortgeschrittenen Stadium schmerzhaft.
  • Analthrombosen bluten nicht. Bei Hämorrhoidenleiden treten öfter Blutungen auf.
  • Analthrombosen öffnen sich manchmal von alleine oder durch Reibung von Toilettenpapier und entleeren sich dann. Bei Hämorrhoiden kommt das nicht vor.

 

 AnalthromboseHämorrhoiden
Auftreten plötzlich über längere Zeit
Symptome/Schmerzen stark erst im fortgeschrittenen Stadium
weitere Symptome können sich öffenen, bluten aber nicht öffnen sich nicht, bluten aber

Wie kann ich eine Analthrombose vorbeugen?

Ursachen für eine Analthrombose sind meist das Pressen bei häufiger Verstopfung, langes Sitzen oder Heben schwerer Lasten bzw. Krafttraining. Schon kleine Tipps können helfen, dass eine Analthrombose gar nicht erst auftritt:

Ist der Stuhl zu hart, führt das beim Stuhlgang zu starkem Pressen. Stuhl ist idealweiser weich und geformt. Für eine gute Verdauung ist es hilfreich, dass Sie sich so viel wie möglich bewegen, ausreichend trinken und Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffe essen. Wenn all das nichts nützt, regen Indische Flohsamen oder geschroteter Leinsamen den Darm an. Auch hier gilt: Ausreichend trinken!

Beim Krafttraining oder dem Heben von schweren Gegenständen mindert eine ausgleichende Atemtechnik den Druck im Bauchraum. Sind Sie länger unterwegs, egal ob mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug: Machen Sie regelmäßig Pausen, stehen auf und bewegen sich. Ein weiterer Tipp ist, übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden, denn der weitet die Gefäße.


Quellenangaben & Einzelnachweise

Bildquellen: adobestock.com - Pixel-Shot

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