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Was tun bei Hämorrhoiden? Symptome und Behandlung

Treten Juckreiz, Nässen oder Brennen am After auf, fühlt sich das nicht nur unangenehm an, sondern ist vielen Betroffenen auch peinlich. Manchmal kommt es obendrein zu Blutungen beim oder nach dem Stuhlgang. Diese Symptome deuten auf ein Hämorrhoidalleiden hin. Ursache dafür sind meist vergrößerte Hämorrhoiden.

Bei uns finden Sie alle wichtigen Informationen über Hämorrhoiden: Wie sie entstehen, was Sie selbst dagegen tun können, welche Mittel bei leichten Symptomen Linderung verschaffen und wann Sie doch lieber ärztlichen Rat einholen sollten.

 

Was sind Hämorrhoiden und wie entstehen sie?

Hämorrhoiden hat Jeder. Sie sind ein Gefäßpolster, das den Enddarm kurz vor dem After ringförmig umgibt. Seine Aufgabe ist es, zusammen mit dem Schließmuskel den Darm zu verschließen. Das ist wichtig, damit nicht unbeabsichtigt Stuhl aus dem Darm austritt.

Treten Beschwerden an den Hämorrhoiden auf, sind sie zumeist vergrößert und der Betroffene hat ein Hämorrhoidalleiden. Umgangssprachlich ist dann von Hämorrhoiden die Rede. Hämorrhoiden sind immerhin bei mehr als der Hälfte der über 30-jährigen vergrößert. Ursachen sind neben einer familiären Veranlagung verschiedene Risikofaktoren. Nicht selten, gerade bei Älteren, hat das Bindegewebe an Festigkeit verloren und das Gefäßpolster leiert aus.

Starkes Pressen beim Stuhlgang, z.B. bei Verstopfung, weitet zudem die Hämorrhoidalgefäße. Denn durch das Pressen werden die Gefäße stärker gefüllt als normalerweise und sie dehnen sich. Wird wegen der Verstopfung dauerhaft ein Abführmittel angewendet, beeinträchtigt das obendrein auf lange Sicht die Funktion des Darmverschlusssystems. Besteht Übergewicht, wirkt sich das ebenfalls negativ auf das Gefäßpolster aus, denn das hohe Körpergewicht drückt auf den Enddarm. Die Folge: ein beeinträchtigter Blutfluss und eine Erweiterung der Hämorrhoidalgefäße. Das Gleiche passiert während einer Schwangerschaft, wenn das ungeborene Baby auf den Darm drückt.

Welche Symptome hat man bei Hämorrhoiden?

Wenn Sie Juckreiz, Nässen oder Brennen in Ihrem Gesäßbereich bemerken, kann das auf ein Hämorrhoidalleiden hinweisen. Oft treten außerdem schmerzlose Blutungen während oder kurz nach dem Stuhlgang auf. Ausgelöst werden sie durch festen Stuhl, der das geschwollene Gefäßpolster verletzt. Haben Sie Blut auf dem Toilettenpapier oder am Stuhl festgestellt, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Außerdem ist für Hämorrhoiden typisch, dass sie aus dem After hervortreten. Mediziner sprechen in solch einem Fall von einem Hämorrhoidal-Prolaps. Sie selbst fühlen die hervorgetretenen Hämorrhoiden als weiche Knoten.

Mit der Zeit verschlechtern sich bei vielen Betroffenen die Hämorrhoiden, wenn sie unbehandelt bleiben und die Symptome nehmen zu. Sie empfinden beispielsweise ein Fremdkörper- oder Druckgefühl im Analbereich, wenn sich die Hämorrhoiden in Richtung Darmausgang geschoben haben oder gar durch den After ausgetreten sind. Andere Betroffene haben das Gefühl, dass ihr Darm trotz Stuhlgang nicht vollständig entleert ist.

Wenn beim Stuhlgang Druck auf das Gefäßpolster ausgeübt wird oder der Schließmuskel die Hämorrhoiden einklemmt, treten mitunter Schmerzen auf. Als sehr belastend empfinden es die Erkrankten, wenn unbeabsichtigt Stuhl, Schleim oder Flüssigkeit austritt, weil die Abdichtung des Darms nicht mehr richtig funktioniert.

Unterscheidliche Schweregrade bei Hämorrhoidenleiden

Welche Schweregrade gibt es bei Hämorrhoiden?

Wie weit fortgeschritten die Hämorrhoiden sind, erkennen Sie nicht an den Beschwerden. Ärzte diagnostizieren den Schweregrad der Hämorrhoiden daran, wie stark das Gefäßpolster vergrößert und wie weit es aus dem After herausgetreten ist. Sie unterscheiden vier Schweregrade, von leicht bis sehr stark ausgeprägt. Diese Einteilung hilft zu entscheiden, welche Behandlung geeignet ist.

  • Grad 1: Von außen sind die Hämorrhoiden nicht sichtbar. Sie sind nur leicht vergrößert und machen oft gar keine Beschwerden. Bei einigen Patienten kommt es aber auch in diesem Stadium schon zu Blutungen und Hautreizungen.
  • Grad 2: Die Hämorrhoiden sind stärker vergrößert. Beim Stuhlgang und Pressen treten sie aus dem After aus, ziehen sich aber von selbst wieder zurück. Manche Betroffenen haben das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung.
  • Grad 3: Beim Stuhlgang oder auch bei körperlichen Aktivitäten gleitet das Gefäßpolster aus dem After und zieht sich nicht mehr von alleine zurück. Es muss mit dem Finger zurückgeschoben werden.
  • Grad 4: Die Hämorrhoiden sind in diesem Stadium dauerhaft aus dem After hervorgetreten und lassen sich nicht mehr zurückdrücken. Die Patienten leiden unter einem dauernden Druck- oder Fremdkörpergefühl und haben häufig Schmerzen. Der Darmverschluss ist nicht mehr dicht und Flüssigkeit und Schleim gehen ab.

 

Schwangerschaft und Geburt: Was tun bei Hämorrhoiden?

Zuerst die gute Nachricht: Hämorrhoiden bilden sich nach der Schwangerschaft und Geburt meist von alleine wieder zurück. Eine Operation ist normalerweise nicht nötig. Aber warum bilden sich Hämorrhoiden in Schwangerschaft aus? Frauen haben grundsätzlich ein sehr dehnbares Bindegewebe. Das ist wichtig, denn es erleichtert den Geburtsvorgang. Zudem werden die Haut und das Bindegewebe während der Schwangerschaft nochmals dehnbarer. Frauen, die schon mehrere Kinder zur Welt gebracht haben, bilden oft eine Bindegewebsschwäche aus.

Ist das Bindegewebe elastisch, werden unter anderem auch die Hämorrhoiden dehnbarer. Begünstigt wird die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens darüber hinaus durch den gesteigerten Blutfluss während der Schwangerschaft. Weil das Ungeborene auf den Bauchraum drückt, fließt außerdem das Blut schlechter ab und staut sich im Gefäßpolster

Wenn der Fetus auf den Darm drückt, bekommen viele Schwangere obendrein Probleme mit der Verdauung. Auch das höhere Körpergewicht und ein träger Darm begünstigen Verstopfungen. Die Presswehen einer vaginalen Geburt verstärken bei vielen jungen Müttern das Hämorrhoidalleiden und sie leiden dann im Wochenbett unter akuten Symptomen.

Apotheker-Tipp: Stuhl ist idealweiser weich und geformt. Ist der Stuhl zu hart, begünstigt das die Entstehung der Hämorrhoiden. Für eine gute Verdauung ist es hilfreich, dass Sie sich so viel wie möglich bewegen, ausreichend trinken und Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffe essen. Wenn all das nichts nützt, regen indische Flohsamen oder geschrotete Leinsamen den Darm an. Auch hier gilt: ausreichend trinken!

Schwangerschaft und Geburt: Wann zum Arzt bei Hämorrhoiden?

Blutungen – egal wie schwach oder stark – sind immer ein Grund, den Arzt aufzusuchen. Wenn es juckt, brennt, nässt oder schmerzt hilft der Arzt bei der Auswahl des geeigneten Mittels. In der Apotheke sind Salben, Cremes oder Analtampons erhältlich.

Bei den meisten Frauen bilden sich die Hämorrhoiden zwei bis drei Monate nach der Geburt wieder zurück. Wenn die Beschwerden weiter anhalten, berät der Arzt, welche Behandlung die richtige ist.

Wie werden Hämorrhoiden behandelt?

Welche Behandlung die passende ist, hängt von dem Ausmaß der Beschwerden ab und davon, wie stark die Hämorrhoiden vergrößert sind. Anfangs helfen mitunter Salben, Zäpfchen oder Sitzbäder. Diese sind in der Apotheke erhältlich, ohne dass ein Rezept vom Arzt vorgelegt werden muss. Sie lindern kurzfristig die Beschwerden, allerdings beseitigen sie nicht die Ursache der Hämorrhoiden. Sind die Hämorrhoiden stärker vergrößert, kommen andere Behandlungen in Frage oder möglicherweise ist sogar eine Operation sinnvoll. Die erste Anlaufstelle ist hier der Hausarzt oder der Proktologe, ein Arzt für Erkrankungen des Enddarms.

Salben und Zäpfchen

Sind Ihre Beschwerden leicht bis mittelschwer helfen Salben oder Zäpfchen (Suppositorien). Sie verschaffen Linderung, allerdings bessern sie nicht die Hämorrhoiden selbst. Deswegen sollten Sie die Behandlung ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 Wochen durchführen.

Eine gute Wirkung gegen schmerzende Hämorrhoiden erzielen Wundsalben, beispielsweise mit Panthenol oder Zink. Pflanzliche Salben und Zäpfchen mit Hamamelis, zum Beispiel Hametum Salbe oder Zäpfchen, hemmen die Entzündung, weshalb sie die Hautreizung und den Juckreiz lindern. Ebenfalls entzündungshemmend wirkt Bismutgallat als Salbe oder Zäpfchen.

Apotheker-Tipp: Tagsüber eignen sich Salben besonders gut. Beispielsweise beim Gang auf die Toilette oder nach dem Duschen können Sie Salben einfach mit einem Applikator anwenden. Abends lassen sich Zäpfchen oder Analtampons im Liegen einführen und wirken über Nacht direkt im Analkanal. Analtampons können Sie auch leicht selbst herstellen, indem Sie auf eine Kompresse Salbe auftragen und anschließend einlegen.

Eine andere Möglichkeit bei Juckreiz und Schmerzen sind Salben mit betäubenden Wirkstoffen wie Lidocain, zum Beispiel Posterisan akut oder Quinisocain, Haenal akut Creme. In unserem Online-Shop erhalten Sie auch Salben mit einer Kombination aus Lidocain und Bismutgallat. Salben mit betäubenden Wirkstoffen sollten Sie nicht länger als 3 Tage anwenden.

Manchmal verschreibt der Arzt Salben mit Kortison, wie zum Beispiel Prednisolon oder Hydrocortison, die entzündungshemmend wirken. Da sie bei längerer Anwendung mitunter unerwünschte Wirkungen haben, ist die Anwendungsdauer zeitlich begrenzt.

Eingriffe bei Hämorrhoiden

Bei geringer ausgeprägten Hämorrhoiden Grad 1 und 2 behandeln Ärzte normalerweise mit kleineren ambulanten Eingriffen. Dabei werden die Hämorrhoiden entweder verödet oder abgebunden (Gummibandligatur). So wird versucht, eine Operation zu vermeiden oder zu mindestens für einige Jahre aufzuschieben.

Weil beide Verfahren meist schmerzfrei sind und ohne Narkose durchgeführt werden, muss man meist gar nicht ins Krankenhaus. Der Arzt kann sie ambulant in seiner Praxis durchführen.

  • Die Verödung ist eine Möglichkeit der Behandlung bei Hämorrhoiden Grad 1 oder 2. Ärzte bezeichnen das Verfahren auch als Sklerosierungstherapie. Dabei spritzt der behandelnde Arzt einen Wirkstoff in das Gefäßpolster. Weil die Durchblutung durch den Wirkstoff verringert wird, stirbt das Gewebe ab und wird kleiner.
  • Mehr und mehr wird das Verfahren der Gummibandligatur von Ärzten angewendet. Dabei werden die Hämorrhoiden mit Gummibändern abgebunden. Nach ein paar Tagen stößt der Körper das Gewebe ab und die Hämorrhoiden fallen einfach ab. Diese Methode ist bei Hämorrhoiden Grad 2 und manchmal noch bei Grad 3 möglich.

 

Nachteil dieser beiden Methoden ist, dass sich die Hämorrhoiden manchmal erneut ausbilden. Zu einer Operation der Hämorrhoiden raten Ärzte dann, wenn die Symptome für den Betroffenen sehr belastend sind und eine Behandlung der Beschwerden nicht mehr ausreicht. Nur bei etwa einem von zehn Patienten, die zu einem Arzt gehen, ist eine Operation notwendig.

Mit einer OP versuchen Ärzte bei dem betroffenen Patienten wieder einen normalen Analkanal herzustellen. Wohingegen in der Regel nicht, wie früher, das vergrößerte Gefäßpolster vollständig entfernt wird. Denn dies birgt die Gefahr einer Stuhlinkontinenz. Heutzutage werden moderne minimal-invasive Verfahren der Hämorrhoidektomie – also der operativen Entfernung stark vergrößerter Hämorrhoiden – bevorzugt. Ärzte wenden dabei verschiedene Methoden an:

  • OP nach Longo
    Diese OP-Methode ist ein modernes Verfahren, das dann zum Einsatz kommt, wenn sich die aus dem After hervorgetretenen Hämorrhoiden noch gut zurückschieben lassen.
    Oberhalb des Bereichs der Hämorrhoiden entfernt der Arzt mit einem speziellen Gerät, dem Stapler, einen Streifen der Anal-Schleimhaut. Wenn die nun entstandenen Wundränder mit dem Stapler aneinander geklammert werden, werden die hervorgetretenen Hämorrhoiden zurück in den Analkanal gezogen und gelangen so wieder an ihren ursprünglichen Platz. Deswegen wird die OP-Methode auch als „anales Lifting“ bezeichnet.
    Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Hämorrhoiden weitgehend erhalten bleiben und damit weiterhin ihre Funktion ausüben. Unbeabsichtigtes Ausscheiden von Schleim und Luft sind daher in der Regel keine Folgen der Operation. Ebenso treten bei dieser Operationsmethode seltener und weniger lange Schmerzen auf, so dass die Operierten schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden und ihrem Alltag nachgehen können.
    Dennoch können wie bei jeder Operation auch Komplikationen auftreten. Dazu zählen unter anderem Stuhlentleerungsstörungen und Inkontinenz. Manchmal treten schwerwiegende Komplikationen auf oder es bilden sich erneut Hämorrhoiden.

  • HAL-Methode
    HAL steht für Hämorrhoiden Arterien Ligatur. Dabei wird die Blutzufuhr zu den Hämorrhoidalknoten verringert, indem der Arzt eine Naht setzt und die versorgenden Arterien abschnürt. Dabei werden die Arterien mittels eines speziellen Ultraschallgerätes aufgefunden. Die Hämorrhoiden verkümmern nach einigen Wochen. Das Verfahren ist nur dann geeignet, wenn sich die hervorgetretenen Hämorrhoiden noch zurückdrücken lassen.
    Vorteil der HAL-Methode ist, dass die Patienten keine Narkose benötigen und meist schon am nächsten Tag wieder arbeitsfähig sind. Das Verfahren verursacht in der Regel wenig Schmerzen. Allerdings bilden sich häufig erneut vergrößerte Hämorrhoiden aus. Eine Wiederholung der Behandlung ist jedoch möglich.

  • RAR
    RAR ist die Abkürzung für den englischen Begriff Recto-Anal-Repair. Auf Deutsch wird das Verfahren als Rekto-Anale-Pexie oder als Dopplersonographisch gezielte Mukopexie bezeichnet.
    Bei diesem Verfahren wird die Schleimhaut innerhalb des Darms mit einer Naht gestrafft und die hervorgetretenen Hämorrhoiden nach innen gezogen. Für die Operation erhält der Patient eine Rückenmarks- oder Vollnarkose. Die RAR gilt als besonders schonend und als komplikationsärmer als die OP nach Longo, bei der geklammert wird. Die meisten Operierten kehren nach 2 bis 4 Tagen zu ihren Alltagsaktivitäten zurück.

 

Nur bei höhergradigen Hämorrhoiden (Grad 4) empfiehlt der Arzt eine Operation. Die Eingriffe werden im Krankenhaus unter Voll- oder Teilnarkose durchgeführt. Nach der Operation kann es nötig sein, dass Sie einige Tage im Krankenhaus verbringen müssen. In den ersten Tagen nach der Operation haben einige Patienten Schmerzen und Probleme beim Sitzen und werden dann mit Schmerzmitteln behandelt.

Die Stapler-Methode ist ein neues chirurgisches Verfahren bei höhergradigen Hämorrhoiden. Der Arzt verwendet dabei eine Art Klammergerät, mit dem die vergrößerten Hämorrhoiden entfernt und die Wunde geklammert wird. Die Operationszeit ist bei dieser Methode kürzer und der Patient muss nicht so lange im Krankenhaus bleiben, wie bei den herkömmlichen OP-Methoden. Zudem treten weniger oft Schmerzen auf.

Seltener werden herkömmliche Techniken zur Entfernung der Hämorrhoiden angewendet. Sie sind meist mit einer langen Phase der Heilung verbunden und oft schmerzhaft. Außerdem muss manchmal mit einem plastischen Eingriff die normale Anatomie des Analkanals wiederhergestellt werden.

Hausmittel

Sind Ihre Beschwerden durch die Hämorrhoiden noch gering, verschaffen Ihnen zum Glück oft Hausmittel Linderung.

Weil die Verdauung und das Verhalten auf der Toilette eine wichtige Rolle bei Hämorrhoiden spielen, können Sie hier ansetzen, um Beschwerden zu lindern. Denn das Pressen beim Toilettengang belastet die Hämorrhoiden und bereitet Schmerzen. Wir haben 3 Tipps für Sie, wie Sie das Pressen auf der Toilette vermeiden:

  • Gehen Sie ohne Zeitdruck auf die Toilette.
  • Gehen Sie bei Stuhldrang auf die Toilette und schieben Sie den Gang nicht auf.
  • Beugen Sie Verstopfung vor.

 

Die Anwendung von Analdehnern kann zudem Beschwerden lindern, denn sie lockern die Muskulatur und sorgen für eine gute Durchblutung.

Unser Tipp für eine gute Verdauung: Für eine gute Verdauung ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Sind Sie ansonsten gesund, sollten Sie etwa 2 Liter am Tag trinken. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel regen außerdem Ihren Darm an und sorgen zusammen mit der Flüssigkeit für eine ausreichende Füllung des Darms.

Als ballaststoffreiche Lebensmittel sind Obst, Gemüse und Vollkornprodukte empfehlenswert. Am besten gewöhnen Sie Ihren Darm langsam an die Ballaststoffe – denn gerade, wenn Sie Ihre Ernährung umstellen, braucht es dafür einige Zeit. Probieren Sie außerdem aus, welche ballaststoffreichen Nahrungsmittel Sie gut vertragen. Nicht jeder verträgt eine ballaststoffreiche Ernährung gleich gut. Ausreichend Bewegung sorgt außerdem dafür, dass der Darm nicht träge wird. Denn nur ein Darm der sich ausreichend bewegt, befördert den Stuhl nach draußen.

Verwenden Sie nach Möglichkeit keine Abführmittel – auch keine pflanzlichen. Oft helfen Hausmittel, die Verdauung wieder in Schwung zu bringen. Dörrpflaumen, Floh- oder Leinsamen im morgendlichen Müsli regen zum Beispiel die Verdauung an. Und vergessen Sie nicht, ausreichend dazu zu trinken. Manchen hilft es, ein Glas stilles, lauwarmes Wasser gleich nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen zu trinken, um den Darm in Schwung zu bringen.

Einige Patienten mit Hämorrhoiden empfinden Sitzbäder als sehr wohltuend, denn sie verbessern die Durchblutung und lindern Entzündungen. Für ein Sitzbad wird kaltes oder warmes Wasser in eine Sitzbadeschüssel oder in die Dusch- oder Badewanne gefüllt. Dusch- oder Badewannen werden nur zum Teil befüllt. Das Wasser sollte Ihren Unterleib und den oberen Bereich Ihrer Oberschenkel bedecken.

Ganz nach Ihren Vorlieben, wird das Sitzbad 10 oder 15 Minuten in klarem Wasser durchgeführt oder Sie setzten Heilkräuter wie Kamille, Arnika, Hamamelis oder Eichenrinde zu. Diese Zusätze sind rezeptfrei in unserem Online-Shop erhältlich. Unser Tipp: Gönnen Sie sich nach dem Sitzbad Ruhe – so beugen Sie Kreislaufproblemen vor.

Nicht selten ist der Bereich des Gesäßes gereizt, weil nach dem Toilettengang feuchte Stuhlreste am After zurückbleiben. Deshalb empfiehlt es sich, den Bereich gut mit Wasser oder angefeuchtetem Toilettenpapier zu reinigen. Anschließend wird die Haut sorgfältig getrocknet. Auf feuchtes Toilettenpapier oder Waschlotionen reagiert die Haut nicht selten empfindlich, wenn reizende Stoffe enthalten sind.

Wann muss man zum Arzt bei Hämorrhoiden?

Haben Sie den Verdacht, Hämorrhoiden zu haben? Sind Ihre Beschwerden unangenehm, belastend oder haben Sie sogar Blut auf dem Toilettenpapier entdeckt? In diesen Fällen raten wir Ihnen, einen Arzt aufzusuchen.

Vielleicht sind Ihnen Ihre Hämorrhoiden peinlich und Sie möchten nicht gerne über Ihre Beschwerden sprechen? In dem Fall können Sie ganz beruhigt sein – weil Hämorrhoiden weit verbreitet sind, gehören sie zum Praxisalltag der Ärzte. Sie müssen sich deshalb nicht schämen und können offen über Ihre Beschwerden sprechen.

Und es lohnt sich, frühzeitig zum Arzt zu gehen. Denn anfangs genügen oft einfache Maßnahmen zur Behandlung und ein weiteres Anschwellen der Hämorrhoiden kann verhindert werden. Wird die Behandlung zu lange hinausgezögert, verschlimmern sich die Beschwerden. Denn das vergrößerte Gefäßpolster bildet sich nicht von alleine zurück.

Ansprechpartner für Ihre Beschwerden sind der Hausarzt oder ein Facharzt für Proktologie. Ein Proktologe ist spezialisiert auf Erkrankungen im Bereich des Enddarms.

Beim Arztbesuch wird festgestellt, ob Sie tatsächlich unter vergrößerten Hämorrhoiden leiden, wie weit diese fortgeschritten sind oder ob eventuell eine andere Erkrankung die Ursache für Ihre Beschwerden ist. Denn ähnliche Symptome wie Hämorrhoiden verursachen Analfissuren, Analekzeme, Analvenenthrombosen oder auch Analfisteln. Mit dem Arzt können Sie außerdem besprechen, welche Behandlungsmöglichkeiten für Sie in Frage kommen.

Beim Arztbesuch: Wie läuft die Untersuchung ab?

Bei Ihrem ersten Besuch wird der Arzt Sie nach Ihren Beschwerden und nach Ihrem Stuhlgang fragen. Vielleicht wird er mit Ihnen auch darüber sprechen, wie Sie sich ernähren und wieviel Sie sich körperlich bewegen. Im Anschluss wird er Sie untersuchen.

Da die Untersuchung normalerweise schmerzfrei ist, brauchen Sie keine Angst zu haben. Sie dauert nur wenige Minuten und findet auf einem speziellen Behandlungsstuhl statt. Mit seinem Finger untersucht der Arzt den betroffenen Bereich. Außerdem schaut der Arzt, ob die Hämorrhoiden bereits aus dem After hervorgetreten sind. Bei einem Verdacht auf vergrößerte Hämorrhoiden wird er eine Spiegelung des Enddarms durchführen. Mit Abführmittel, Zäpfchen oder einem Einlauf wird vorab der Enddarm entleert. Manchmal ist ergänzend eine Darmspiegelung notwendig.

Hämorrhoiden: Wie beuge ich vor?

Verantwortlich für die Hämorrhoiden sind zumeist häufige Verstopfung, Bewegungsmangel und falsche Ernährung – damit verbunden auch Übergewicht. Also gilt es hier anzusetzen und das eigene Verhalten zu ändern.

Was essen bei Hämorrhoiden?

Ist Ihre Ernährung reich an Ballaststoffen, wirkt sich das positiv auf die Verdauung aus. Pflanzliche Lebensmittel sind gute Lieferanten für Ballaststoffe, tierische Nahrungsmittel dagegen weniger. Wenn Sie bisher wenig Ballaststoffe zu sich genommen haben, gewöhnen Sie sich am besten langsam an die Faserstoffe. Wählen Sie solche Obst- und Gemüsesorten, die Sie vertragen.

Vermeiden Sie Lebensmittel, die stark blähen. Gerade ein nur wenig an Ballaststoffe gewöhnter Darm tut sich schwer damit Hülsenfrüchte, Kohlsorten und Zwiebeln zu verdauen. Bei Brot, Reis und Nudeln sind Vollkornprodukte eine gute Wahl. Denn die meisten Ballaststoffe stecken in den Randschichten der Getreidekörner. Bei Weißmehlprodukten sind diese Schichten entfernt worden.

Trinken Sie außerdem über den Tag verteilt etwa 2 Liter zuckerfreie Getränke – beispielsweise Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees.

Apotheker-Tipp: Eine ausreichende Trinkmenge ist nötig, um die Ballaststoffe im Darm aufquellen zu lassen. Dadurch füllt sich der Darm und die Verdauung wird angeregt.

Um das Trinken nicht zu vergessen ist, stellen Sie sich beispielsweise an den Arbeitsplatz und in die Küche jeweils eine große Kanne mit Wasser oder Tee. So werden Sie immer wieder daran erinnert, etwas zu trinken und sie können nachvollziehen, wieviel Sie am Tag getrunken haben.

Hämorrhoiden: Bewegung tut gut

Im Vergleich zu unseren Ur-Ur-Ahnen haben wir einen sehr bewegungsarmen Lebensstil – gerade, wenn wir einer sitzenden Tätigkeit nachgehen. Für einen gut funktionieren Darm ist ausreichend Bewegung aber wichtig, denn das bringt den Darm in Schwung. Positiv wirkt sich Bewegung zudem auf das Körpergewicht aus.

Ob Spazierengehen, Wandern, Schwimmen, Radfahren oder Gymnastik – gut geeignet sind Sportarten, die den Beckenboden nicht belasten. Ein Training des Beckenbodens ist zudem empfehlenswert.

Versuchen Sie, sich täglich zu bewegen und tagsüber öfter mal aufzustehen. Bewegung lässt sich ganz leicht in den Alltag einbauen. Wie wäre es mit einem flotten Spaziergang nach Feierabend? Oder statt des Liftes mal die Treppe zu benutzen? Sie können auch einfach mal zwischendurch aufstehen und zu Ihrer Lieblingsmusik tanzen! Sportarten wie Tennis, Joggen, Aerobic oder Krafttraining belasten den Beckenboden und sind deswegen bei vergrößerten Hämorrhoiden nicht zu empfehlen. Das Gleiche gilt für das Heben und Tragen schwerer Gegenstände. Denn durch die Belastung des Beckenbodens verstärken sich nämlich oftmals die Beschwerden.

Unser Tipp: Was Sie selbst bei Hämorrhoiden tun können

  • Ausreichend trinken: Etwa 2 Liter ungesüßte Getränke pro Tag.
  • Versuchen Sie, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und dieses zu halten. So entlasten Sie Ihre Hämorrhoiden.
  • Verstopfung vermeiden: Mit einer ballaststoffreichen Ernährung und genügend Bewegung unterstützen Sie Ihre Verdauung.
  • Nehmen Sie sich Zeit für den Gang auf die Toilette und gehen Sie auf Toilette, wenn Sie Stuhldrang verspüren.
  • Hygiene am Po: Mit Wasser angefeuchtetes Toilettenpapier hilft den empfindlichen Bereich zu reinigen, ohne ihn zusätzlich zu reizen.
  • Suchen Sie Rat: Belasten Sie Ihre Beschwerden, helfen Arzt oder Apotheker weiter.

 

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      Quellenangaben & Einzelnachweise

      Bildquellen: adobe.stock.de - Dragana Gordic, bilderzwerg

      Quellen:
      gesund.bund.de. Hämorrhoiden. Stand 07.01.2022.
      gesundheitsinformation.de. Vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden). Stand 03.11.2021.

       

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