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Die Volkskrankheit „Rücken“ – was hat es damit wirklich auf sich und was können Sie dagegen tun?

Mehr als 80 Prozent der Deutschen leiden oder litten schon einmal an Rückenschmerzen. Alltägliche Bewegungen verursachen dann oft schon Beschwerden, sodass einfachste Aufgaben zur kraftraubenden Hürde werden können und die Lebensqualität darunter leidet. Die Ursachen sind vielfältig, doch in den allermeisten Fällen weniger dramatisch als oft angenommen, da sie größtenteils nicht auf eine krankhafte Ursache zurückzuführen sind. Diesen sogenannten nicht-spezifischen Rückenschmerzen können sowohl körperliche, als auch psychische Ursachen zu Grunde liegen.

Erfahren Sie hier, was genau Ihren Rücken schmerzen lässt, was Sie dagegen tun können und wie Sie Schmerzen sogar von vornherein vermeiden können.


Die Muskulatur als Frühwarnsystem

Zieht es mal wieder im Rücken und schmerzt bei Bewegung oder schon in Ruhe, versucht unsere Muskulatur uns in den meisten Fällen zu warnen. Forscher gehen davon aus, dass bei Schmerzen im Rücken rund 80 Prozent aller Fälle auf muskuläre Ursachen zurückzuführen sind. Zum Glück, denn Muskeln können schließlich trainiert werden!


Schwache Muskeln als Schmerzursache

Rund 150 Muskeln wirken direkt auf die Wirbelsäule ein und geben ihr Stabilität. Sind diese zu schwach, dann können sie diese Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen. Um dann Schmerzen zu vermeiden, schonen wir uns oft unbewusst, verändern unsere Haltung, bewegen uns weniger und befinden uns damit schnell in einem Teufelskreis. Gerade die tiefliegende Muskelschicht, die für die Stabilität der Wirbelsäule verantwortlich ist, leidet unter Inaktivität. Normalerweise fungiert diese Schicht als mechanischer Puffer für die Wirbelsäule und schützt sie vor Belastungen, jedoch sind ihre Muskeln sehr filigran und sensibel. Bei Bewegungsmangel schrumpfen sie schnell, verursachen Schmerzen und sorgen für einen Stabilitätsverlust der Wirbelkörper untereinander. Zu den muskulären Beschwerden können dann auch Probleme in den Gelenken der Wirbelsäule hinzukommen. Wie Sie dies vermeiden können, lesen Sie weiter unten.


Stress und Co.

Viele von uns leiden häufig unter Stress am Arbeitsplatz oder im Privaten. Stress ist pures Gift für unseren Körper und unsere Psyche und macht uns auf Dauer krank. Nur wenige wissen, wie viel Einfluss Stress, negative Emotionen und depressive Verstimmungen auf unsere körperliche Gesundheit haben können. Wie groß der Einfluss dieser psychologischen Faktoren, gerade auf die Gesundheit unsres Rückens ist, wird in der prozentualen Verteilung der Schmerzursachen deutlich:

Rund 30 Prozent der nicht spezifischen Rückenbeschwerden, also die, die nicht auf krankhafte Ursachen zurückzuführen sind, werden durch Stress und Co. verursacht.

Durch schlechte Gedanken, Angst und psychische Überlastung werden Hormone wie Cortisol und Adrenalin freigesetzt. Diese Reaktion unseres Körpers war zu Zeiten unserer Vorfahren, in denen es oft Kampf oder Flucht hieß, für eine schnelle Reaktion überlebenswichtig. Heutzutage müssen wir selten fliehen oder kämpfen. Die Botenstoffe und die freigesetzte Energie staut sich stattdessen in unserem Körper an, sodass unsere Muskeln dauerhaft unter Spannung stehen und Warnsignale an unser Gehirn senden. Dauerstress verengt die Blutgefäße und das bewirkt, dass Gewebe nicht richtig durchblutet wird und wir Schmerz empfinden.


Was also tun bei einem schmerzenden Rückgrat?

Bewegung, Bewegung und nochmal Bewegung! Klingt banal, ist aber so! Im Gegensatz zu Operationen und Medikamenten, die hauptsächlich die Symptome lindern, hilft körperliche Aktivität sowohl den körperlichen als auch den psychischen Ursachen für Rückenschmerzen den Kampf anzusagen. Nur in schweren Fällen, wie bei krankhaften oder traumatischen Ursachen, sind Schmerzmittel und Operationen oft unumgänglich. In allen anderen Fällen, selbst beim berüchtigten Hexenschuss, sollte man sich nicht ins Bett oder auf die Couch zurückziehen, sondern mit leichter Bewegung in Form von Spaziergängen o.ä. die Muskulatur aktivieren. Durch Bewegung werden die Durchblutung gefördert, Nährstoffe verteilt und somit Heilung und Entspannung gefördert. Bewegung hilft auch bei der Reduktion von Stress und depressiven Verstimmungen, da durch körperliche Aktivität Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet werden.


Aktiv werden - schon bevor der Rücken schmerzt!

Damit erst gar keine Beschwerden entstehen, ist es ratsam seine Muskulatur zu trainieren, denn nur durch Bewegung bleibt sie belastbar. Dafür ist ein regelmäßiges und abwechslungsreiches Trainingsprogramm, dass neben Nacken und Becken auch die tiefliegenden Muskelschichten des Rumpfes anspricht, empfehlenswert. Sie sollten dabei auch zwischendurch im Alltag sowohl Übungen zur Kräftigung, zur Stabilisation und zur Beweglichkeit durchführen.

Dabei sollten Sie sich auf keinen Fall überfordern und die Übungen nicht durchführen, wenn sie dabei akut Schmerzen verspüren – denn das tut Ihrem Körper nicht gut und sorgt obendrein für Frust. Regelmäßige Pausen in Form von Dehnungs- und Entspannungsübungen sind hier genau das richtige und helfen, den Rücken wieder gesund und schmerzfrei zu machen oder zu erhalten!

Schauen Sie dazu gern unser Video mit Sportwissenschaftler und Gesundheitsexperte Prof. Dr. Ingo Froböse an. Er zeigt Ihnen Tipps und Tricks, wie Sie einfach und effektiv dem Rückenleiden vorbeugen oder die Schmerzen bekämpfen!


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