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Nasenbluten: Ursachen, Behandlung und Tipps gegen Blutungen

Ob Kind oder Erwachsener: Fast jeder Mensch hat in seinem Leben schon einmal Nasenbluten gehabt. Meist ist der Schock über das scheinbar viele Blut jedoch größer als die Gefahr. Wenn keine ernsthaften Krankheiten vorliegen oder weitere Symptome hinzukommen, ist Nasenbluten in der Regel harmlos. Welche Ursachen und Gründe es für Nasenbluten gibt, was Sie bei Blutungen der Nase beachten sollten, welche Tipps sich in akuten Fällen bewährt haben und wann Sie bei Nasenbluten besser zu Ihrem Arzt (z.B. HNO) gehen sollten, lesen Sie in diesem Artikel.

Was ist Nasenbluten und welche Ursachen hat es?

Nasenbluten trägt in der medizinischen Fachsprache die Bezeichnung Epistaxis. Da die Nase sehr gut durchblutet ist, können schon kleinste Verletzungen bzw. Beschädigungen mitunter starke Blutungen auslösen. Oftmals wirkt der Blutverlust beim Nasenbluten jedoch größer, als er tatsächlich ist. Etwa 5 ml Blut genügen beispielsweise, um ein Taschentuch vollständig mit Blut zu durchtränken.

Die Gründe, warum Nasenbluten auftritt, können dabei so unterschiedlich sein wie die Nasen selbst. Keine Nase gleicht der anderen, weshalb auch die Entwicklung von Nasenbluten auf jeweils andere Ursachen zurückgehen kann. Grundsätzlich entsteht Nasenbluten, wenn eins oder mehrere der zahlreichen kleinen Blutgefäße in der Nasenschleimhaut platzen oder verletzt werden. Wenn Sie beispielsweise unter einer akuten Infektion, einer Grippe oder unter harmlosen Krankheiten wie Schnupfen leiden, werden die Nasenschleimhäute noch stärker durchblutet und es kommt folglich öfter zu Nasenbluten. Ebenso kann es zu Nasenbluten kommen, wenn die Nasenschleimhaut sehr trocken ist oder leichte Verletzungen durch Nasebohren oder Naseputzen entstehen.

Menschen, die unter Heuschnupfen leiden, haben auch öfter mit Nasenbluten zu kämpfen als Menschen, die keinen Heuschnupfen oder eine andere Allergie haben. Zurückzuführen ist dies auf trockene Schleimhäute, die besonders bei Heuschnupfen-Patienten auftreten. Aber auch Patienten mit einem sehr hohen Blutdruck leiden ebenso häufig unter Nasenbluten. Die Ursachen für Nasenbluten sind hier jedoch zumeist harmlos.

Örtliche bzw. lokale Ursachen und Symptom von Krankheiten

Bei den Gründen für Nasenbluten wird im Allgemeinen zwischen örtlichen bzw. lokalen Ursachen und Nasenbluten als Symptom von Krankheiten, Mangelerscheinungen oder als Reaktion auf besondere Umstände unterschieden. Je nach Ursache kann das Nasenbluten mehr oder weniger stark ausfallen und unterschiedlich lange dauern. Harmloses Nasenbluten hält für gewöhnlich jedoch nur wenige Minuten an.

Gründe für örtliche Ursachen bei Nasenbluten

Zu den örtlichen Ursachen für Nasenbluten gehören beispielsweise Verletzungen der Gefäße, chemische Schädigungen durch Nasentropfen oder Nasenspray, das zum Beispiel bei einer Erkältung verabreicht wird, Frakturen des Kopfes oder der Nase selbst, das Vorliegen einer Allergie wie Heuschnupfen, ein Trauma oder auch ein Fremdkörper in der Nase. So kann das Bohren in der Nase ebenso zu Nasenbluten führen wie ein Stoß beim Sport oder zu heftiges Schnäuzen der Nase.

Gründe für Nasenbluten als Symptom

Bei vielen Krankheiten ist Nasenbluten eins der begleitenden Symptome. So tritt Nasenbluten zum Beispiel häufig bei typischen Erkältungskrankheiten wie bei einem harmlosen Schnupfen, einer Entzündung der Nasennebenhöhlen oder einer Grippe auf. Aber auch Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck), Virus- und Blutungserkrankungen mit gestörter Blutgerinnung oder Diabetes können mit Nasenbluten einhergehen. Ebenso kann Nasenbluten auf einen Vitaminmangel (meist des für die Blutgerinnung wichtigen Vitamins K) hindeuten oder als Folge von hormonellen Veränderungen des Körpers einsetzen, zum Beispiel durch eine Schwangerschaft oder das Eintreten der Wechseljahre. Zudem können ungewohnte Umwelteinflüsse, eine zu trockene Raumluft – starkes Heizen im Winter kann die Nasenschleimhaut ebenso austrocknen wie Klimaanlagen im Sommer – sowie der Aufenthalt in einer großen Höhe, etwa beim Bergsteigen, verantwortlich für Nasenbluten sein.

Neben den genannten Gründen kann auch die Gabe bestimmter Medikamente Nasenbluten verursachen. Dazu gehören insbesondere blutverdünnende Medikamente wie Aspirin mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure, die einen direkten Einfluss auf die Blutgerinnung haben und Blutungen begünstigen.

Ursachen von Nasenbluten bei einem Kind oder Baby

Vor allem bei kleinen Kindern tritt Nasenbluten sehr häufig auf. Die Blutungen sind dann jedoch oftmals nicht auf Krankheiten zurückzuführen, sondern werden hauptsächlich durch Fremdkörper in der Nase verursacht oder entstehen durch lokale Verletzungen der Gefäße. Worauf Sie achten sollten, wenn Ihr Kind oder Ihr Baby unter Nasenbluten leidet, erfahren Sie weiter unten.

Tipp bei akutem Nasenbluten – erste Hilfe gegen Blutungen

Ob Baby, Kind oder Erwachsener: Tritt hin und wieder Nasenbluten ein, ist das normalerweise kein Grund zur Beunruhigung. Der Blutverlust wirkt oft größer, als er tatsächlich ist, und als Ursache liegt keine ernstzunehmende Krankheit vor. Wie Sie im Fall der Fälle vorgehen, auf welche Weise Sie Blutungen gezielt stoppen oder die Dauer verkürzen können und was Sie im Notfall beachten sollten, haben wir in den nachstehenden Tipps übersichtlich für Sie zusammengefasst.

Tipp 1: Nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein

Sobald Sie Nasenbluten bemerken, sollten Sie sich bzw. einen anderen Betroffenen aufrecht hinsetzen oder den Oberkörper hochlagern. Vermeiden Sie eine liegende Position, da ansonsten Blut in die Atemwege gelangen kann. Dies ist nicht nur unangenehm, sondern kann teils schwere Komplikationen nach sich ziehen.

Tipp 2: Kopf nach vorne beugen

Noch bis vor einigen Jahren wurde empfohlen, den Kopf bei akutem Nasenbluten in den Nacken zu legen, um die Blutung zu stoppen. Obwohl dies in den meisten Fällen Linderung bringt, besteht die Gefahr, dass kleine oder größere Mengen Blut in den Hals gelangen und verschluckt werden, wenn der Kopf nach hinten gebeugt wird. Das Verschlucken des Blutes ist zwar an sich nicht schädlich, kann jedoch zusätzliche Blutungen und Erbrechen zur Folge haben. Jeder Arzt oder HNO wird bestätigen, dass es sinnvoller und vor allem gesünder ist, beim Nasenbluten den Kopf nach vorne zu beugen, damit das Blut besser aus der Nase herausfließen kann. Auch wenn diese Vorgehensweise zunächst befremdlich wirkt, sollten Sie den Rat beherzigen. Halten Sie am besten ein saugfähiges Tuch oder eine Schale unter die Nase, um das Blut aufzufangen.

Tipp 3: Beruhigen und Ruhe bewahren

Dieser Tipp gilt insbesondere dann, wenn das Nasenbluten bei einem Kind eintritt. Eltern oder andere Betreuungspersonen sollten dem Kind unbedingt gut zureden, um es zu beruhigen und ihm die Angst zu nehmen. Aber auch alle anderen Betroffenen, die angesichts des Blutverlusts sichtlich geschockt sind, sollten mit sanfter Stimme beruhigt werden – schließlich kann der Anblick von Blut nicht nur bei einem Kind Verunsicherung und Panik schüren.

Tipp 4: Nase zuhalten

Häufig hilft zudem Kälte gegen Nasenbluten. Wenn Sie eine Kühlkompresse, einen in Stoff gewickelten Eisbeutel oder ein kaltes Tuch in den Nacken oder direkt auf die Nase legen, ziehen sich die Gefäße zusammen, wodurch die Blutungen im Bereich der Nase gestillt werden sollen.

Tipp 6: Wunde nicht verstopfen

Auch wenn das Nasenbluten auf diese Weise erfolgreich gestoppt wird, sollten Sie Blutungen niemals mithilfe von Kompressen, Tampons, Taschentüchern etc. verstopfen. Hintergrund ist, dass Verletzungen schnell wieder aufreißen, sobald die Stopfen entfernt werden.

Tipp 7: Nicht schnäuzen

Hat das Nasenbluten bereits nachgelassen, sollten Sie sich dennoch nicht die Nase putzen, da das Schnäuzen erneute Verletzungen bewirken könnte. Versuchen Sie zum Wohle Ihrer Nase und Nasenschleimhaut mindestens einen halben Tag darauf zu verzichten!

Gut zu wissen:

Bei 80 % der Blutungen ist meist der vordere Nasenbereich aufgrund eines Geflechts in der Schleimhaut betroffen und die Blutungen können daher leichter gestoppt werden.

Wann sollten Sie bei Nasenbluten einen HNO-Arzt aufsuchen?

In der Regel bedarf Nasenbluten keiner ärztlichen Behandlung oder einer speziellen Therapie. Tritt das Nasenbluten im Rahmen einer leichten Erkältung wie einem Schnupfen, einer Grippe oder aufgrund trockener Schleimhäute beispielsweise durch zu starkes Heizen auf, müssen Sie normalerweise keinen Arzt konsultieren. Setzen die Beschwerden ohne ersichtliche Ursachen allerdings regelmäßig ein, ist ein Besuch beim HNO-Arzt anzuraten.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie nicht nur unter Heuschnupfen, sondern unter einer anderen Allergie leiden, welche eine Reizung der Nasenschleimhaut, chronischen Schnupfen und Nasenbluten verursacht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann der Ursache auf den Grund gehen und eine gesicherte Diagnose stellen.

Darüber hinaus gilt die Faustregel, dass Sie umgehend zum Arzt bzw. HNO gehen sollten, wenn sich die Blutungen nicht innerhalb von 20-30 Minuten bzw. bei Kindern bereits nach 10 bis 20 Minuten stoppen lassen oder wenn das Nasenbluten in Folge eines Stoßes oder Schlags auf Kopf bzw. Nase eingesetzt hat. Bei einer arteriellen Blutung besteht Lebensgefahr, da Sie oder Ihr Kind durch den großen Blutverlust verbluten könnten.

Merke:

Sollten Sie nach 20-30 Minuten (bei Kindern 10-20 Minuten) die Blutungen nicht gestoppt bekommen, ist dringend ein Arzt (z.B. HNO) aufzusuchen.

HNO-Besuch: Diagnose und Behandlung

Bei einem HNO-Besuch aufgrund von Nasenbluten stillt der Arzt zunächst – falls noch nötig – die Blutung und überprüft den Blutdruck sowie den Puls des Betroffenen. Ist die Blutung sehr stark, kann der Arzt blutstillende Mittel verabreichen und den Kreislauf wieder stabilisieren. Das Stillen der Blutung erfolgt entweder durch starken Druck auf die Nase, durch Blutgerinnungsmittel oder eine Verödung per Laseranwendung, wodurch die blutenden Gefäße verschlossen werden.

Um die Ursache für die Blutung herauszufinden, fragt der Arzt Sie wahrscheinlich, ob weitere Symptome vorliegen, eine Störung der Blutgerinnung bekannt ist oder blutverdünnende Medikamente eingenommen werden. Außerdem untersucht der HNO die Nase, Nasenhöhle und Nasescheidewand sowie den gesamten Nasen-Rachen-Raum bis hin zu Kehlkopf und Luftröhre. Je nach Stärke des Nasenblutens und Beschwerdebild kann eine eingehende Untersuchung mittels Bluttests, Ultraschall, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) folgen.

Nasenbluten vorbeugen: Tipps gegen Blutungen

Damit Nasenbluten für Sie oder Ihr Kind erst gar nicht zum Problem wird, können Sie einige Tipps befolgen, um vermeidbaren Blutungen vorzubeugen.

Verletzungen in der Nase vermeiden

Egal, wie verstopft Ihre Nase auch sein mag: Wichtig ist, dass Sie heftiges Schnäuzen bzw. Naseputzen und Nasebohren vermeiden. Erklären Sie Ihrem Kind auf spielerische Weise, dass Nasebohren nicht gesund ist und die Nase krank machen kann.

Geschickt heizen und lüften

Achten Sie zu jeder Jahreszeit auf eine gute Belüftung in Privat- und Arbeitsbereichen sowie auf eine angemessene Luftfeuchtigkeit. Verzichten Sie im Winter auf zu starkes Heizen, um trockene Heizungsluft zu vermeiden, und drehen Sie im Sommer die Klimaanlage nicht zu stark auf – Ihre Nasenschleimhaut wird es Ihnen danken!

Bewegung an der frischen Luft

Auch im Winter sollten Sie sich viel an der frischen Luft aufhalten und sich genug bewegen. Nutzen Sie die Mittagspause für einen Spaziergang, anstatt vor dem PC zu sitzen oder in der Kantine zu verweilen, und treiben Sie in Ihrer Freizeit regelmäßig Sport – bevorzugt im Freien. Das beugt dem nächsten Schnupfen auf natürliche Weise vor und wirkt sich insgesamt positiv auf Ihr Immunsystem aus.

Gezielte Pflege von Nase und Nasenschleimhaut

Wer oft unter Nasenbluten leidet, kann Nasenbluten aufgrund von trockener Schleimhaut bzw. Schnupfen oder Heuschnupfen vorbeugen, indem er die Nase von innen mit geeigneten Salben oder Ölen behandelt. Derartige Salben und Öle können schon vorweg entzündungshemmend wirken.

Gesund essen und trinken: Wohltat für den ganzen Körper

Einen positiven Effekt auf Ihre Gesundheit hat nicht zuletzt auch eine gesunde Ernährung. Stellen Sie einen abwechslungsreichen Speiseplan zusammen, der viel frisches Obst und Gemüse enthält und Sie mit allen wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt.

Nicht nur zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut ist es außerdem sehr wichtig, über den Tag verteilt genug zu trinken. Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern pro Tag, die Sie vorzugsweise mit Wasser und ungesüßtem Tee decken.

 


Bildquelle: © maroke - stock.adobe.com

 

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