Identifier Themenwelt

Bluthochdruck: Volksleiden Nummer 1

Bestimmt kennen Sie jemanden, der an Bluthochdruck erkrankt ist. Das ist zu mindestens sehr wahrscheinlich, denn immerhin jeder Dritte in Deutschland leidet unter Bluthochdruck und mit dem Alter steigt die Zahl der Betroffenen.

Aber nicht alle, die einen Bluthochdruck haben, wissen davon und viele Bluthochdruckpatienten sind nicht gut behandelt. Denn ob der Blutdruck im grünen Bereich ist, spürt man meist gar nicht. Ungefährlich ist der Bluthochdruck dennoch nicht. Die Folgen mit Schlaganfall & Co sind oft mitunter drastisch. Wir empfehlen Ihnen daher, Ihren Blutdruck regelmäßig zu überprüfen. Sind die Werte dauerhaft zu hoch, sollten Sie in jedem Fall Ihren Hausarzt aufsuchen.

Lesen Sie bei uns, wie Sie Ihren Blutdruck im Blick behalten, welche Werte anzustreben sind und was Sie tun können, wenn der Blutdruck erhöht ist.

Bluthochdruck - was tun?

Hat der Arztbesuch ergeben, dass Sie unter Bluthochdruck leiden? Nun heißt es handeln! Denn nur so lassen sich Folgeschäden vermeiden. Wenn der Arzt Ihnen Medikamente zur Behandlung des Bluthochdrucks verschrieben hat, dann sollten Sie diese regelmäßig und dauerhaft einnehmen. Eine Wirkung auf den Blutdruck haben die Medikamente zwar schnell, der Schutz vor Folgeerkrankungen stellt sich allerdings erst durch eine langfristige Einnahme ein.

Manche Patienten bemerken zu Beginn der Einnahme Nebenwirkungen, diese verschwinden jedoch üblicherweise rasch. Falls nicht, empfehlen wir, mit der Arztpraxis Kontakt aufzunehmen. Setzen Sie keinesfalls die Medikamente eigenmächtig ab! Gut ist es, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren und die gemessenen Werte zu dokumentieren. Dazu eignen sich Blutdruckmessgeräte aus der Apotheke. Die meisten Geräte speichern die gemessenen Werte. Überprüfen Sie obendrein Ihren Lebensstil. Mittlerweile sind viele Faktoren bekannt, die den Bluthochdruck beeinflussen. Einige lassen sich durch den Lebensstil auf natürliche Weise ändern, auf andere haben Sie keinen Einfluss.

Wir raten Ihnen mit Ihrem Arzt zu besprechen, welche Risikofaktoren bei Ihnen vorliegen, und ob Sie diese beeinflussen können. Eine große Rolle spielen dabei die Gewichtsreduktion, eine gesunde und salzarme Ernährung sowie ausreichend Bewegung.

Die Zeit der Ärzte ist oft knapp und manchmal bleiben Fragen offen oder sie fallen einem erst nach dem Arzttermin ein. In solch einem Fall ist es gut, einen weiteren Termin in der Arztpraxis zu vereinbaren. Eine andere Möglichkeit bieten einige gesetzliche Krankenkassen an, bei denen ein Team aus Ärzten zu medizinischen Fragen berät. In der Regel ist dieser Service für Mitglieder kostenfrei.

Was ist Bluthochdruck?

Bluthochdruck ist die Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland. Immerhin einer von drei Menschen in Deutschland leidet unter Bluthochdruck. Bei den Senioren steigt der Anteil der Erkrankten nochmals an: zwischen 70 und 80 Jahren sind drei von vier Personen betroffen und bei den über 80-jährigen sind es 80 Prozent. Auch Kinder bleiben nicht verschont, wenngleich ihr Anteil unter den Erkrankten sehr gering ist.

Den Bluthochdruck bemerken die Meisten nicht. Das heißt aber nicht, dass Bluthochdruck keine gefährliche Krankheit ist. Unbehandelt zieht er schwere Erkrankungen mit sich, die mitunter lebensbedrohlich sind oder zu lebenslanger Behinderung führen. Typische Folgen von unbehandelter Hypertonie - so nennen Ärzte den Bluthochdruck in der Fachsprache - sind Schlaganfall, Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit, Durchblutungsstörungen der Beine oder des Herzens sowie Nierenversagen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO nennt den Bluthochdruck deswegen „silent killer“ (auf Deutsch stummer Killer).

Die gute Nachricht: Mit einer Behandlung, die den Blutdruck senkt, kann das Risiko für solch ein schweres Ereignis deutlich reduziert werden.

Woher weiß ich, ob ich Bluthochdruck habe?

Bluthochdruck spürt man nicht, denn es gibt keine typischen Symptome, die auf einen Bluthochdruck hindeuten. Gefährlich wird er mitunter dennoch. Professor Dr. Markus van der Giet, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga, erklärt dies so: „Die Erkrankung ist oft lange symptomlos, schlägt dann aber lebensbedrohlich zu“.¹

Weil ein Bluthochdruck oft nicht bemerkt wird, erhalten viele Betroffene die Diagnose „Bluthochdruck“ erst, wenn dieser bereits Schäden im Körper angerichtet hat. Denn der Körper gewöhnt sich an einen dauerhaft erhöhten Blutdruck. Nur Einige klagen über Schwindel, Ohrensausen und Kopfschmerzen oder Nasenbluten. Der dauerhaft hohe Blutdruck belastet jedoch unbemerkt die Gefäße. Je höher der Blutdruck ist, desto belastender ist dieser für Körper. In der Folge entstehen über die Jahre Schäden. Gut ist daher seinen Blutdruck zu kennen. Dafür messen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig selbst oder lassen ihn in der Hausarztpraxis oder der Apotheke bestimmen.

Wie wird der Blutdruck bestimmt?

Der Blutdruck kann ganz einfach gemessen werden. Ihr Hausarzt oder die Apotheke sind gute Ansprechpartner, um den Blutdruck bestimmen zu lassen. Alternativ ermitteln Sie den Blutdruck selbst. Das hat den Vorteil, dass Sie regelmäßig morgens und abends eine Messung durchführen können.

Dazu benötigen Sie ein Blutdruckmessgerät. Es gibt zwei Arten von Geräten:

  • Blutdruckmessgeräte für den Oberarm: Dies sind kompakte elektronische Geräte, die den Blutdruck vollautomatisch über den Oberarm ermitteln. Hierfür legen Sie die Manschette des Geräts um den Oberarm. Im Anschluss pumpt sich diese selbst auf, bis ausreichend Druck vorhanden ist. Das Gerät misst danach selbstständig Ihren Blutdruck, während es nach und nach Luft aus der Manschette ablässt. Wichtig ist, dass Sie die Manschette am Oberarm etwa auf Herzhöhe anbringen. Während des gesamten Vorgangs ist anzuraten, den Unterarm ruhig auf einem Tisch abzulegen.
  • Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk: Für diese Messmethode ist es ebenso von Vorteil, an einem Tisch zu sitzen. Das Blutdruckgerät misst auch hier Blutdruck und Puls mithilfe einer Manschette. Erfühlen Sie vor dem Messen Ihren Puls am Handgelenk und legen Sie genau dort die Manschette an.

Beide Arten von Geräten erhalten Sie bei Ihrer Volksversand Versandapotheke. Gerne beraten Sie die pharmazeutischen Fachkräfte in einem kostenlosen Gespräch.

Blutdruck selbst messen – so klappt es!

Bei Bluthochdruck seine Werte zu kennen ist wichtig. Denn nur so wissen Sie, ob Ihre Werte im grünen Bereich sind. Empfehlenswert ist, jeden Monat eine „Mess-Woche“ durchzuführen. Das jedenfalls rät die Deutsche Hochdruckliga. Während der Messwoche messen Sie an sieben Tagen hintereinander jeden Tag morgens und abends Ihren Blutdruck und notieren die Werte. Liegt der Durchschnittswert unter 135 / 85 mmHg ist alles in Ordnung, liegt einer der Werte darüber, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt konsultieren. Das gleiche Prozedere ist übrigens empfehlenswert, bevor Sie Ihren regelmäßigen Kontrolltermin beim behandelnden Arzt wahrnehmen. Dafür starten Sie mit der Messwoche eine Woche vor dem Termin.

Eine Illustration wie man den Blutdruck am besten messen sollte. Die Blutdruckmanschette sollte auf Herzhöhe am Arm angebracht werden. Dafür wird am besten der linke Arm verwendet. Außerdem sollte zweimal am Tag eine Messung erfolgen, nämlich morgens und abends. Eine halbe Stunde vor der Messung sollte außerdem kein Kaffee getrunken, nicht gegessen sowie kein Sport getrieben werden.

So messen Sie Ihren Blutdruck:

  • 2-mal täglich messen: Morgens bevor Sie in den Tag starten und abends bevor Sie schlafen gehen.
  • Messen Sie in Ruhe, das heißt: eine halbe Stunde vor der Messung keinen Kaffee trinken, nicht essen, keinen Sport treiben und 5 Minuten lang zur Ruhe kommen. Sprechen Sie nicht während der Messung.
  • Die Messung entspannt auf einem Stuhl sitzend, in einer ruhigen, angenehmen Umgebung, immer am gleichen Arm durchführen. Legen Sie die Manschette Ihres Blutdruckmessgerätes bei Oberarmgeräten auf Herzhöhe an, bei Handgelenksgeräten legen Sie Ihr Handgelenk auf der Brust ab.
  • Führen Sie zwei Messungen im Abstand von mindestens einer Minute durch und notieren bzw. speichern Sie beide Messwerte.

Welcher Blutdruck ist normal?

Ein normaler Blutdruck sollte höchstens bei 135 / 85 mmHg liegen. Weicht Ihr Wert gelegentlich davon ab, haben Sie noch keinen Bluthochdruck. Liegen Ihre Werte jedoch regelmäßig über 135 / 85 mmHg, sollten Sie in jedem Fall einen Termin bei Ihrem Hausarzt vereinbaren. Dabei bedeutet mmHg „Millimeter Quecksilber“ und ist die Einheit, in der der Blutdruck gemessen wird.

Gut zu wissen: Beim Arzt sind die meisten Patienten ein bisschen aufgeregt. Deswegen ist der Blutdruck dort höher, als wenn Sie selbst zu Hause messen. Ihr Arzt setzt daher den Grenzwert, ab dem von Bluthochdruck gesprochen wird, bei Messungen in der Praxis höher an.

Mein Blutdruck schwankt - ist das normal?

Wenn Sie sich mehrmals am Tag den Blutdruck messen, werden Sie feststellen, dass er mal niedriger und mal höher ist. Das ist ganz normal und liegt daran, dass der Blutdruck im Tagesverlauf schwankt. Fachleute sprechen vom zirkadianen Rhythmus, der von unserem Nervensystem gesteuert wird.

Vor dem Aufwachen steigt der Blutdruck zwischen 8 Uhr und 9 Uhr und erreicht sein erstes Tageshoch. Mittags ist der Blutdruck üblicherweise niedriger und steigt am späten Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr nochmals auf einen hohen Wert. In der Nacht ist der Blutdruck am niedrigsten.

Diese Schwankungen über den Tagesverlauf lassen sich bei gesunden Menschen messen, aber auch bei Patienten mit Bluthochdruck. Bei ihnen verlaufen die Blutdruckschwankungen jedoch in einem höheren Bereich und erreichen so kritisch erhöhte Werte. Neben den Blutdruckschwankungen, die durch den zirkadianen Rhythmus hervorgerufen werden, haben unsere körperliche Aktivität oder beispielsweise Stress einen Einfluss auf die Blutdruckwerte. Bei körperlicher Belastung oder Stress steigt der Blutdruck vorrübergehend an.

Bluthochdruck als Notfall

Tritt plötzlich eine starke Erhöhung des Blutdrucks auf über 180 mmHg systolisch ein, sollten Sie umgehend Ihren Hausarzt kontaktieren bzw. den Notarzt unter der Telefonnummer 112 anrufen! Solch ein überschießender Blutdruckanstieg wird mitunter von Symptomen begleitet und ist dann ein hypertensiver Notfall. Als Alarmsignale bei einem sehr hohen Blutdruck gelten diese Krankheitszeichen:

  • Schmerzen, Brennen oder ein starkes Druckgefühl im Brustkorb
  • Lähmungen, Seh- oder Sprechstörungen
  • Schwindel und Krampfanfälle
  • plötzliche sehr starke Kopfschmerzen
  • Benommenheit oder Bewusstlosigkeit
  • starke Übelkeit
  • Flüssigkeitseinlagerungen
  • Nasenbluten, das länger als 5 Minuten dauert

Gerade morgens erreicht der Blutdruck bei Bluthochdruckpatienten bedrohliche Werte. Zwar ist der morgendliche Blutdruckanstieg ganz normal, bei Hypertonikern geschieht dieser jedoch auf einem höheren Level. Ärzte kennen den Zusammenhang von einer Morgenhypertonie mit einem gehäuften Auftreten von Schlaganfällen, Herzinfarkten und Fällen von plötzlichem Herztod in den Morgenstunden.

Blutdruck: Was ist das?

Eine Illustration, die zeigt, wie Blutdruck funktioniert. Der Blutdruck schwankt aufgrund der Pumpaktivität im Rhythmus der Herzschläge.

Unser Herz zieht sich rhythmisch zusammen und dehnt sich wieder aus. Das ist der Herzschlag, den wir spüren. Dabei pumpt das Herz unser Blut durch die Arterien, die unseren ganzen Körper durchziehen. Der Druck, der durch das Pumpen in den Arterien entsteht, ist der Blutdruck.

Beim Blutdruckmessen wird der Druck in den Arterien ermittelt. Es werden zwei Werte bestimmt, der systolische und der diastolische. Als Systole wird das Zusammenziehen des Herzens bezeichnet, durch das das sauerstoffreiche Blut aus der linken Herzkammer heraus in die Arterien gepumpt wird.

Zu Beginn der Systole ist der Druck in den Arterien am höchsten. Das ist der systolische Wert bei der Blutdruckmessung. Zwischen zwei Systolen liegt die Diastole. In dieser Zeit füllt sich die linke Herzkammer erneut mit sauerstoffreichem Blut. Jetzt ist der Blutdruck am niedrigsten. Bei der Blutdruckmessung ist dies der niedrigere Wert, der diastolische Wert.

Beeinflusst wird der Blutdruck durch verschiedene Faktoren. Sind die Gefäße nicht mehr so dehnbar, steigt der Blutdruck stärker an. Ebenso, wenn der Widerstand in den Gefäßen größer ist und das Blut nicht so gut fließen kann. Das ist beispielsweise bei Verkalkungen und Fettablagerungen der Arterien der Fall. Aber auch die Leistungsfähigkeit des Herzens spielt beim Blutdruck eine Rolle.

Daneben wirkt sich unser Lebensstil auf die Gefäße aus. Haben wir Stress, verengen sich beispielsweise unsere Gefäße. Ablagerungen in den Gefäßen entstehen langfristig durch die Art unserer Ernährung, das Körpergewicht und abhängig davon, wieviel wir uns bewegen. Denn all dies beeinflusst unsere Blutfettwerte (Cholesterinwerte), die Ablagerungen an den Gefäßen verursachen.

Bluthochdruck: Was sind die Ursachen?

Dass der Blutdruck manchmal auf höhere Werte ansteigt, ist völlig normal. Denn der menschliche Körper passt den Blutdruck an die jeweilige Situation an. Schlafen wir, sinkt der Blutdruck, treiben wir Sport oder strengen uns an, steigt er. Ebenso wenn wir Stress haben oder Angst empfinden. Ist der Blutdruck allerdings dauerhaft erhöht, ist dies oft mit Schäden an den Gefäßen sowie Folgeerkrankungen verbunden. Bei vielen Patienten lässt sich die Ursache für den Bluthochdruck nicht herausfinden. Typisch ist, dass der Blutdruck ansteigt, wenn wir älter werden. Auftreten kann Bluthochdruck aber in jedem Alter.

Mittlerweile sind viele Faktoren bekannt, die das Risiko einen Bluthochdruck zu entwickeln, steigen lassen. Einige diese Faktoren lassen sich durch eine Änderung des eigenen Lebensstils beeinflussen, andere sind unabänderbar.

Die häufigsten Risikofaktoren, die den hohen Blutdruck begünstigen, sind:

  • Übergewicht, Adipositas und zu wenig Bewegung
  • eine salzreiche Ernährung
  • zu viel Alkohol
  • eine familiäre Veranlagung

Daneben gibt es weitere Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einen Bluthochdruck zu entwickeln, erhöhen. Dies sind unter anderem:

  • erhöhte Blutfettwerte
  • Diabetes mellitus
  • Metabolisches Syndrom (gleichzeitiges Vorliegen von Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten, Übergewicht und Diabetes mellitus)
  • nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NASH)
  • Schlafstörungen und Schnarchen
  • Rauchen
  • Alkohol
  • fortgeschrittenes Alter
  • Stress
  • dauerhafte Lärmbelastung und Luftverschmutzung, wie zum Beispiel Feinstaub

Nur bei wenigen Betroffenen ist eine andere Erkrankung der Auslöser für den hohen Blutdruck. Solche Krankheiten sind beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder eine Nierenerkrankung.

Medikamente: Manchmal Auslöser von Bluthochdruck

Neben Krankheiten lösen bestimmte Medikamente einen Bluthochdruck aus. Das sind beispielsweise:

  • pflanzliche Medikamente mit Johanniskraut, die zur Aufhellung der Stimmung eingenommen werden
  • abschwellende Nasensprays, die bei einer Erkältung angewendet werden
  • die Antibabypille
  • verschreibungspflichtige Präparate, die bei psychischen Erkrankungen verordnet werden

Haben Frauen ein besonderes Bluthochdruck-Risiko?

Frauen gelten als gesundheitsbewusster als Männer. Da verwundert es nicht, dass manche Frauen spüren, wenn sich ihr Blutdruck verändert. Aber Frauen nehmen nicht nur eher eine Erhöhung ihres Blutdrucks wahr, tatsächlich ist der Bluthochdruck eine geschlechtsspezifische Erkrankung. Das zeigt sich, wenn man schaut in welchem Alter der Bluthochdruck auftritt: Unter 50 Jahren leiden mehr Männer als Frauen an Bluthochdruck, über 65 kehrt sich das Verhältnis um. Dabei lässt eine Schwangerschaft das Risiko für Frauen später einen Bluthochdruck zu entwickeln, steigen. Dies gilt insbesondere für Frauen, die während der neun Monate unter Bluthochdruck, Schwangerschaftsdiabetes, Fehl- oder Frühgeburten litten. Zudem erhöht ein frühes Einsetzen der Wechseljahre bei einigen Frauen den Blutdruck.

Eine Hormonersatztherapie während oder nach den Wechseljahren ist zwar kein Auslöser von Bluthochdruck, aber Frauen unter solch einer Therapie sollten dennoch ihren Blutdruck im Blick behalten. Gleiches gilt für Menschen mit Transidentität, die Hormone einnehmen. Diese beeinflussen unter Umständen den Blutdruck.

Die Diagnose Bluthochdruck

Bevor die Diagnose Bluthochdruck oder Hypertonie vom Arzt gestellt wird, wird der Blutdruck an mehreren Tagen gemessen. Auch sollte der Blutdruck an beiden Armen gemessen werden, denn mitunter wird auf einer Seite ein höherer Blutdruck gemessen.

Gut zu wissen: Sind Sie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert und älter als 35 Jahre, haben Sie alle drei Jahre Anspruch auf den „Gesundheits-Check-up“ beim Hausarzt. Dieser soll helfen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Im Rahmen dieser Untersuchung wird unter anderem Ihr Blutdruck gemessen.

Gerade bei Älteren über 70 Jahren ist häufig nur der systolische, der obere Wert erhöht, wohingegen der diastolische Messwert normal ist. Verursacht wird dies durch eine Verkalkung der Hauptschlagader und der großen Gefäße. Ärzte sprechen dann von einer Arteriosklerose. In der Folge sind die Gefäße weniger elastisch. Diese Form des Bluthochdrucks wird isolierte systolische Hypertonie genannt.

KategorieSystolisch (mmHg)und/oderDiastolisch (mmHg)
Optimal <120 und <80
Normal 120-129 und/oder 80-84
Hochnormal 130-139 und/oder 85-89
Bluthochdruck ab 140 und/oder ab 90

 

Sind die gemessenen Werte nicht eindeutig, ordnet der Arzt unter Umständen eine Langzeitmessung an. Gründe dafür sind beispielsweise eine Weißkittelhypertonie, bei der der Blutdruck ansteigt, sobald der Betroffene einen Arzt sieht, wenngleich er im Alltag einen normalen Blutdruck hat.

Genau das Gegenteil ist der Fall bei einer maskierten Hypertonie. Diese Menschen haben beim Arztbesuch einen niedrigeren Blutdruck als üblicherweise. In solchen Fällen wird der Blutdruck über 24 Stunden gemessen. Dafür trägt der Patient ein mobiles Gerät, das in regelmäßigen Abständen eine Messung durchführt.

Ergänzend wird von Fachleuten empfohlen bei einer Hypertonie zu untersuchen, ob bereits mögliche Schädigungen an den Organen vorliegen. Denn manche Patienten haben bei der Diagnose schon erste Schäden an Herz, Nieren oder Gefäßen. Der Arzt untersucht daher bei Ihnen ggf. die Nierenfunktion, die Blutfett- sowie Blutzuckerwerte und führt ein Ruhe-EKG durch.

Eine Illustration der Schweregrade bei Bluthochdruck. Erst im zweiten Stadium sind leichte Organveränderungen wahrnehmbar und im dritten Stadium treten bereits Erkrankungen am Herz oder den Nieren auf.

Schweregrade beim Bluthochdruck

Bluthochdruck lässt sich in drei Stadien einteilen. Im ersten Stadium ist mit keinen Organveränderungen zu rechnen, im zweiten Stadium liegen dann leichte Schädigungen der Organe vor, wie etwa eine wenig fortgeschrittene chronische Nierenerkrankung oder Diabetes. Im dritten Stadium sind Betroffene bereits an Herz- oder Gefäßerkrankungen, die mit dem Bluthochdruck zusammenhängen, erkrankt oder leiden unter einer fortgeschrittenen chronischen Nierenerkrankung.

Bluthochdruck: Welche Arten gibt es?

Bei fast allen Bluthochdruck-Patienten ist die organische Ursache für Ihre Hypertonie keine Erkrankung. Diese Form des Bluthochdrucks wird von Medizinern als primäre Hypotonie bezeichnet. Wesentlich seltener wird der Bluthochdruck durch eine Grunderkrankung verursacht. In solchen Fällen sprechen Ärzte von einer sekundären Hypotonie. Davon betroffenen sind meist Jüngere. Lässt sich die Grunderkrankung behandeln, verschwindet in der Regel der hohe Blutdruck.

Unabhängig von dieser Einteilung treten unterschiedliche Arten des Bluthochdrucks auf:

  • Beim Volumenhochdruck steigt der Blutdruck, weil das Blutvolumen erhöht ist. Dies geschieht beispielsweise, wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten.
  • Sind die Arterien nicht in der Lage sich genügend auszudehnen, steigt der systolische Blutdruck an, während der diastolische Wert eher niedrig bleibt. Verursacht wird der Elastizitätshochdruck beispielsweise durch eine Arteriosklerose (Verkalkung der Gefäße).
  • Die Ursache für den Widerstandshochdruck sind eine Engstellung der Gefäße, die beispielsweise von einer Nierenerkrankung verursacht wird.
  • Beim Herzzeitvolumenhochdruck ist die vom Herzen ausgepumpte Blutmenge erhöht, wodurch der Blutdruck steigt. Eine Schilddrüsenüberfunktion ist ein typischer Auslöser dafür.

Bluthochdruck: Was ist jetzt wichtig?

Hat der Arzt bei Ihnen einen erhöhten Blutdruck festgestellt, hat er eventuell Medikamente verordnet. Es ist wichtig diese dauerhaft und regelmäßig einzunehmen. Denn nur dann wirkt die Therapie und senkt die damit verbundenen langfristigen Risiken.

Genauso wichtig ist es, den Blutdruck im Blick zu behalten und ihn regelmäßig zu kontrollieren. Beispielsweise empfiehlt die Deutsche Hochdruckliga, jeden Monat eine „Mess-Woche“ durchzuführen. Sie messen dann an sieben aufeinander folgenden Tagen morgens und abends Ihren Blutdruck und notieren die Werte. Liegen die gemessenen Werte im Durchschnitt im angestrebten Bereich ist alles in Ordnung, andernfalls konsultieren Sie Ihren behandelnden Arzt.

Obendrein gilt es den Lebensstil zu überprüfen. Denn die Art der Ernährung, das Bewegungspensum aber auch die Stressbelastung wirken sich auf den Blutdruck aus.

Bluthochdruck: Den Lebensstil ändern

Ist Ihr Blutdruck nur ein wenig erhöht? Dann lohnt es sich, auf einen gesunden Lebensstil zu achten und auf natürliche Weise den Blutdruck zu senken. Denn das Gewicht um einige Kilos zu reduzieren, weniger Salz zu essen, nicht zu rauchen und möglichst keinen Alkohol zu trinken, sowie sich mehr zu bewegen senken den systolischen Blutdruck nachweislich. Allerdings reicht eine gesunde Lebensweise nicht immer aus, um den Blutdruck ausreichend abzusenken. Auch ist es nicht einfach, die gewohnten Verhaltensweisen abzulegen und konsequent gesünder zu leben. In solchen Fällen ist es mitunter sinnvoll blutdrucksenkende Medikamente einzunehmen, um die eigenen Zielwerte zu erreichen.

Übrigens: In den Medien werden oftmals Ratschläge zur Behandlung des Bluthochdrucks gegeben, wie etwa bestimmte Diäten, Akupunktur oder Tees. Für viele solcher Tipps ist nicht nachgewiesen, dass sie tatsächlich wirksam sind. Eine Wirksamkeit ist bisher nur für die genannten Lebensstilmaßnahmen und die ärztliche Therapie nachgewiesen.

Welche Blutdruck-Medikamente gibt es?

Blutdrucksenkende Medikamente sind dann sinnvoll, wenn ein gesunder Lebensstil alleine den Blutdruck nicht ausreichend senkt. Es sind verschiedene Blutdrucksenker mit unterschiedliche Wirkmechanismen erhältlich. Zusammen mit dem Arzt entscheiden Sie, welches Medikament am besten zu Ihnen passt. In jedem Fall ist die Entscheidung für eine Therapie eine langfristige. Denn Blutdruckmedikamente senken zwar schnell den Blutdruck, einen Schutz vor den schlimmen Folgeerkrankungen bieten sie nur dann, wenn sie dauerhaft und regelmäßig eingenommen werden.

Bei jedem der Blutdrucksenker können zu Beginn der Behandlung Nebenwirkungen auftreten. So fühlen sich manche Patienten am Anfang der Therapie schlapp. Das passiert, weil der Blutdruck, der lange Zeit hoch war, auf einmal niedriger ist. Daran müssen sich Viele erst gewöhnen. Damit die Gewöhnung leichter fällt, wird oftmals mit einer niedrigen Dosis begonnen und diese nach einer Weile erhöht.

Inzwischen weiß man, dass die meisten Patienten mit den Blutdrucksenkern gut zurechtkommen. Sollte das nicht der Fall sein, besteht die Möglichkeit auf ein anderes Präparat zu wechseln. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt bevor Sie aufhören Ihre Medikamente zu nehmen. Wenn der Blutdruck mit einem Medikament nicht ausreichend gesenkt wird, besteht die Möglichkeit zwei Wirkstoffe zu kombinieren. Manche Wirkstoffe sind sogar in einer Tablette kombiniert.

Bluthochdruck: Was passiert ohne Behandlung?

Eine Illustration der Organe, die besonders unter Bluthochdruck leiden. Dazu gehören: Gefäße, Herz, Gehirn, Nieren sowie die Augen.

Liegt der Blutdruck dauerhaft im erhöhten Bereich, schädigt dieser unsere Gefäße. Und weil die Gefäße unsere Organe durchziehen und versorgen, entstehen in der Folge von Bluthochdruck Erkrankungen an Organen.

Bestimmte Organe werden besonders vom Bluthochdruck in Mitleidenschaft gezogen. Dazu gehören: Gefäße, Herz, Gehirn, Nieren sowie die Augen.

Bluthochdruck: Folgen für die Gefäße

Unsere Blutgefäße transportieren das Blut durch den Körper. Man kann sie sich wie ein Röhrensystem vorstellen, das den Körper durchzieht. In den „Röhren“ fließt das Blut, das den Körper mit Sauerstoff sowie Nährstoffen versorgt und Kohlendioxid sowie Abfallstoffe abtransportiert. Zu den Blutgefäßen zählen Arterien und Venen.

Das Blut übt einen gewissen Druck auf die Gefäßwände aus. Wenn dieser Druck dauerhaft hoch ist, verändern sich die Gefäßwände - ihre Elastizität nimmt ab, sie versteifen.

Zusätzlich lagern sich Fett und Kalk an den inneren Gefäßwänden ab. Das führt zu Engstellen in den Arterien und erhöht den Druck zusätzlich. Außerdem werden Organe schlechter mit Sauerstoff versorgt. Als Folge treten typische Erkrankungen auf:

  • Beinarterienverengung
  • Halsschlagaderverengung
  • Nierenarterienverengung
  • Erektionsstörungen
  • Gefäßwanderweiterungen (Aneurysmen)

Bluthochdruck: Folgen für das Herz

Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht, zieht dies das Herz in Mitleidenschaft. Typisch ist eine Verdickung des Herzmuskels, die sogenannte Herzhypertrophie, die unbehandelt zu einer Herzschwäche führt. Weil ein Bluthochdruck dem Herzen erschwert, die Aortenklappe aufzudrücken, um das Blut durch den Körper zu pumpen, wächst der Herzmuskel krankhaft.

Die Folgen sind eine geringere körperliche Leistungsfähigkeit sowie Kurzatmigkeit, weil das Herz schlechter das Blut - und damit den Sauerstoff - durch den Körper pumpt. Ist die Herzmuskelverdickung weiter fortgeschritten, treten die Beschwerden bereits im Ruhezustand auf.

Charakteristisch sind dann auch Brustschmerzen. Jetzt besteht für den Betroffenen ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sowie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Eine rechtzeitige Behandlung des Bluthochdrucks, stoppt das Fortschreiten der Erkrankung oder kehrt sie manchmal sogar um.

Ein anderes Krankheitsbild in Folge des Bluthochdrucks ist die Koronare Herzkrankheit. Sie entsteht durch eine Verengung der Gefäße rund ums Herz (Herzkranzgefäße) durch Ablagerungen an den Innenwänden der Gefäße. Das Herz wird nun nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Patienten leiden unter Luftnot und einem Engegefühl in der Brust. Auf Dauer wird das Herz geschädigt.

Bluthochdruck: Folgen für das Gehirn

Treten Schäden an den Gefäßen im Gehirn auf, ist ein Schlaganfall häufig die Folge. Dabei kommt es schlagartig zu einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Die Folgen sind mitunter drastisch. Betroffene bleiben oft ein Leben lang auf Hilfe angewiesen, zugleich ist die Lebenserwartung verkürzt. Eine weitere schlimme Folge der durch Bluthochdruck geschädigten Gefäße, ist das erhöhte Risiko für eine Demenz.

Bluthochdruck: Folgen für die Nieren

Die Nieren sind das Entgiftungssystem unseres Körpers. Sie sind von einer Vielzahl allerkleinster Gefäße durchzogen, die als Filter fungieren. Unbrauchbare und schädliche Substanzen werden mit dem Urin ausgeschieden. Obendrein erfüllen die Nieren eine wichtige Aufgabe bei der Regulation des Blutdrucks.

Denn sie steuern wieviel Flüssigkeit mit dem Urin ausgeschieden wird beziehungsweise im Körper verbleibt. Wird mehr Wasser zurückgehalten, nimmt die Flüssigkeitsmenge in den Blutgefäßen zu, der Blutdruck steigt. Scheiden die Nieren mehr Wasser aus, passiert genau das Gegenteil, der Blutdruck sinkt. Zudem produzieren die Nieren Renin, ein Eiweiß, das den Blutdruck erhöht.

Ist die Funktion der Nieren eingeschränkt, leiden die betreffende Person unter einem Nierenversagen (Niereninsuffizienz). Das ist zum Beispiel der Fall, wenn jemand unter einer Herzinsuffizienz leidet oder schon viele Jahre an Bluthochdruck oder Diabetes. Oft zieht dies eine Schädigung der Blutgefäße mit sich, die für das reibungslose Arbeiten der Nieren notwendig sind.

Heilen kann man solch eine Niereninsuffizienz nicht. Wird aber die zugrunde liegende Erkrankung behandelt, beispielsweise der Blutdruck gesenkt, kann die verbleibende Nierenfunktion erhalten und eine Dialyse vermieden werden.

Bluthochdruck: Folgen für die Augen

Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht, besteht die Gefahr, dass die Blutgefäße in der Netzhaut und auch der Aderhaut der Augen Schaden nehmen und sich verengen. Die Folge ist eine nachlassende Sehkraft, im schlimmsten Fall sogar eine Erblindung.

Für einige Augenerkrankungen, wie der altersbedingte Makuladegeneration oder dem grünen Star, besteht für Bluthochdruckpatienten ein erhöhtes Risiko zu erkranken. Wird der Bluthochdruck rechtzeitig behandelt, besteht die Chance die Schäden an den Augen gering zu halten oder sogar ganz zu vermeiden.

Tipps für den Alltag mit Bluthochdruck

Als Bluthochdruck-Patient können Sie mit Ihrem Lebensstil selbst Einfluss auf die Erkrankung nehmen. Der Lebensstil ist nämlich die Grundlage der Therapie. Gesund zu leben ist jedoch nicht so einfach. Schnell sind Vorsätze gefasst - diese jedoch langfristig umzusetzen ist ganz schön schwer.

Für eine Änderung langjähriger Lebensgewohnheiten ist es zunächst wichtig zu verstehen, warum dies überhaupt notwendig ist. Dafür hilft es manchen Betroffenen an einem Gesundheitskurs teilzunehmen. Solche Kurse werden unter anderem von Krankenkassen angeboten, auch online. Zudem finden Sie bei Selbsthilfegruppen Unterstützung.

Bluthochdruck: Was nützt die Änderung des Lebensstils?

Dass ein mehr an Bewegung, eine Gewichtsreduktion und weniger Salz den systolischen Blutdruck senken, ist nachgewiesen. Obendrein wirken sich diese Maßnahmen positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus und senken das Risiko für weitere Erkrankungen, wie beispielsweise Krebs.

Gelingt es Ihnen Ihren Bluthochdruck durch Lebensstilmaßnahmen natürlich zu senken, verhindern Sie möglicherweise eine medikamentöse Therapie. Sollte diese dennoch notwendig sein, wird der Blutdruck meist besser kontrolliert als ohne eine gesunde Lebensweise.

Inwieweit sich eine Änderung Ihres Lebensstils auf Ihren Blutdruck auswirkt, können Sie selbst kontrollieren. Mit einer regelmäßigen Blutdruckmessung sehen Sie direkt Ihren Erfolg!

Wie das Gewicht dauerhaft reduzieren?

Wer den Blutdruck dauerhaft senken möchte, kommt um eine Ernährungsumstellung meist nicht herum. Bei Blitzdiäten sind die Kilos nämlich in der Regel genauso schnell wieder zugenommen, wie sie verloren wurden. Deswegen hilft nur eine Umstellung des Essensplans und eventuell lieb gewonnene Gewohnheiten abzulegen.

Hilfe dabei bieten zum Beispiel die Krankenkassen. Sie bieten Präventionskurse an, die Ernährungsberatung und auch Sportangebote umfassen. Idealerweise kombinieren Sie nämlich eine gesunde Ernährung mit mehr Bewegung.

Inwieweit sich eine Gewichtsabnahme auf den Blutdruck auswirkt, weiß man aus Erfahrungswerten. Eine Gewichtsabnahme von einem Kilogramm senkt den Blutdruck um 1 bis 2 mmHg. Bei fünf Kilogramm können dies also bis zu 10 mmHg sein!² Das ist ein großer Erfolg und spart mitunter ein Medikament ein.

Mehr Bewegen für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem

Bewegen ist gut für Ihr Herz-Kreislaufsystem. Denn regelmäßige Bewegung trainiert die Blutgefäße. Sie werden elastischer und das wirkt sich günstig auf den Blutdruck aus. Am besten Sie bauen die Bewegung in Ihren Alltag ein: Nehmen Sie die Treppe anstelle des Liftes oder steigen Sie eine Bushaltestelle früher aus und laufen das letzte Stück nach Hause. Jedes bisschen Bewegung tut Ihrem Körper Gutes!

Idealerweise absolvieren Sie mehrere kleine Ausdauereinheiten pro Woche. Gut wären drei- bis fünfmal pro Woche 30 Minuten Sport. Wichtig ist, dass Sie sich regelmäßig bewegen. Das machen Sie auf Dauer nur, wenn Ihnen die Bewegung Spaß macht.

Überlegen Sie deshalb, was Ihnen Freude macht und was Sie motiviert. Vielleicht hilft es Ihnen dran zu bleiben, wenn Sie den Sport zusammen mit einer Freundin oder einem Freund treiben oder in einer Gruppe zu festen Uhrzeiten? Auch eine Smartwatch kann ein guter Motivator sein.

Suchen Sie sich eine Sportart aus, die Sie mögen. Geeignet sind Ausdauersportarten, wie schnelles Gehen, Wandern, Schwimmen und Radfahren in Kombination mit einem mäßigen Krafttraining.

Achten Sie darauf, dass der Sport Sie nicht zu stark belastet und sprechen Sie vorab mit Ihrem Arzt. Da Sport den Blutdruck erhöht, sollte vorab festgelegt werden, wie stark Ihr Blutdruck ansteigen darf.

Den Salzkonsum reduzieren

Die meisten von uns essen zu viel Salz. Besonders Fertiggerichte und Fertigprodukte enthalten viel Salz. Die empfohlene Menge pro Tag entspricht etwa einem Teelöffel oder 6 Gramm. Wieviel Salz in Lebensmitteln enthalten ist, steht auf der Verpackung.

Kochen Sie selbst mit frischen Produkten, haben Sie es in Hand mit welcher Menge Salz Sie würzen. Wollen Sie Ihren Salzkonsum reduzieren, hilft es nach und nach weniger zu salzen. Es ist nämlich reine Gewohnheit, mit wieviel Salz uns das Essen schmeckt.

Übrigens ist Kaliumsalz eine gesündere Alternative. Dieses Salz enthält weniger des schädlichen Natriums. Allerdings sollten Sie in jedem Fall vor der Umstellung mit Ihrem Arzt sprechen, denn Kalium hat mit manchen Medikamenten Wechselwirkungen.

Was können Sie sonst noch tun?

Ein normales Körpergewicht, eine gesunde und salzarme Ernährungsweise sowie ausreichend Bewegung wirken sich blutdrucksenkend aus. Obendrein fördern ein Verzicht auf Nikotin und Alkohol Ihre Gesundheit.

Besonders Raucher weisen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie viele andere Krankheiten auf. Beim Abgewöhnen unterstützen Nikotinersatztherapien in Form von Pflaster, Lutschtabletten oder Kaugummi. Weitere Tipps, wie Sie schnell zum Nichtraucher werden, finden Sie in unserem Ratgeberbeitrag.

Weniger oder keinen Alkohol zu trinken tut Ihrem Blutdruck gut. Denn Alkohol lässt nicht nur den Blutdruck steigen, sondern erhöht zudem das Risiko für Vorhofflimmern. Entscheiden Sie sich dafür, weniger oder gar keinen Alkohol zu trinken, finden Sie Unterstützung bei Ihrer Krankenkasse. Diese hat auch Angebote für Menschen, die auf das Rauchen verzichten möchten.


Quellenangaben & Einzelnachweise

Fußnoten:
¹Patientenleitfaden Bluthochdruck. Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. März 2024
²Pharmazeutische Zeitung: Bluthochdruck-Therapie. Weniger Kilos, weniger Pillen. 28.05.2024. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/weniger-kilos-weniger-pillen-147657/

Weitere Quellenangaben:
PTAheute.de. Sport bei Bluthochdruck – worauf es ankommt. Zuletzt abgerufen am 25.06.24. Stand 17. Mai 2024. https://www.ptaheute.de/aktuelles/2018/05/16/sport-bei-bluthochdruck-worauf-es-ankommt
Gesundheitsinformation.de. Bluthochdruck (Hypertonie). Zuletzt abgerufen am 25.06.24. Stand 22. Mai 2024. https://www.gesundheitsinformation.de/den-blutdruck-durch-einen-veraenderten-lebensstil-senken.html#Wie-viel-Bewegung-wird-empfohlen
Hochdruckliga. Patientenleitfaden Bluthochdruck. Zuletzt abgerufen am 25.06.24. Stand März 2024. https://www.hochdruckliga.de/fileadmin/downloads/patienten/leitfaden/dhl-patientenleitfaden-2024.pdf

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Passende Artikel
33
Handgelenk-Blutdruckmessgerät Ergobionik
(2)
Handgelenk-Blutdruckmessgerät Ergobionik
Blutdruckmessgerät
UVP 29,99 € 19,99 €
Inhalt 1 Stück
21
Telcor Arginin plus 240 Filmtabletten
(10)
Telcor Arginin plus
Zum Diätmanagement
UVP 76,40 € 59,99 €
Inhalt 240 Filmtabletten
0.216 kg (277,73 € / 1 kg)
30
BEURER Oberarm-Blutdruckmessgerät BM28
(1)
BEURER Oberarm-Blutdruckmessgerät BM28
Zur Blutdruckmessung
UVP 47,49 € 32,99 €
Inhalt 1 Stück
Aneroid Blutdruckmessgerät Deluxe
(1)
Aneroid Blutdruckmessgerät Deluxe
Zum Blutdruckmessen
24,99 €
Inhalt 1 Stück
50
Oberarm-Blutdruckmessgerät Ergobionik
(1)
Oberarm-Blutdruckmessgerät Ergobionik
Ihre Gesundheit immer im Blick
UVP 49,99 € 24,99 €
Inhalt 1 Stück