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Heuschnupfen während der Schwangerschaft: Informationen und Tipps

Was für betroffene Frauen jetzt wichtig ist

Während der Schwangerschaft sind Frauen besonders sensibilisiert für gesundheitliche Beschwerden. Schließlich stellt jede Allergie auch ein Risiko für das ungeborene Kind dar. Aber wie häufig ist Heuschnupfen während einer Schwangerschaft wirklich und wie sollen die betroffenen Frauen am besten damit umgehen? Die wichtigsten Informationen über die Symptome von Heuschnupfen und wertvolle Tipps zur Therapie einer Allergie bei Schwangeren finden Sie in diesem Beitrag.

Wie häufig tritt Heuschnupfen in der Schwangerschaft auf?

Schwangere sind nicht gegen eine Allergie gefeit – im Gegenteil: In den letzten Jahren haben Experten einen Anstieg von Allergien während der Schwangerschaft ausgemacht. Über die exakten Gründe gibt es noch keine ausreichenden Informationen, aber die Forscher gehen davon aus, dass die verschärften Umweltbedingungen ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung sind. Eine besonders häufige Allergie ist die allergische Rhinitis, der sogenannte Heuschnupfen.

Wie kann eine Schwangerschaft den Heuschnupfen beeinflussen?

Die Schwangerschaft selbst kann keine Allergie auslösen. Allerdings sind Schwangere intensiven körperlichen Belastungen ausgesetzt, weshalb es in dieser besonderen Zeit schneller und häufiger zu allergischen Reaktionen kommen kann. Auch andere Beschwerden haben während der Schwangerschaft gewissermaßen Hochkonjunktur, denn das körpereigene Immunsystem muss im wahrsten Sinne des Wortes für zwei arbeiten. Allergien haben es also während der Schwangerschaft besonders leicht.

In welchen SSW tritt Heuschnupfen am häufigsten auf?

Gerade zu Beginn des zweiten Drittels einer Schwangerschaft, also von der 13. SSW bis zur 28. SSW, können die Symptome einer Allergie verstärkt auftreten. Trotzdem ist gerade dieses zweite Trimester für viele Schwangere besonders angenehm: Die in den ersten SSW allgegenwärtige morgendliche Übelkeit schwindet, das Baby ist aber noch nicht allzu groß, sodass die werdende Mutter wieder mehr Kontrolle über ihren Alltag und damit an Lebensqualität gewinnt.

Welche Risiken birgt ein Heuschnupfen während der Schwangerschaft für das Kind?

Schwangere, die unter einer Allergie zu leiden haben, stellen sich immer die Frage, welche Auswirkungen die Symptome auf das ungeborene Baby haben können. Tatsächlich ist diese Sorge nicht unbegründet: Kinder von Allergikern sind später selbst häufiger von Allergien betroffen. In vielen Fällen ist aber nicht die Allergie, sondern die Behandlung das eigentliche Problem. Bei der Auswahl der Medikamente müssen Schwangere nämlich besonders vorsichtig sein. Mehr dazu erfahren Sie im Folgenden.

Die Behandlung von Heuschnupfen während der Schwangerschaft

Ist eine Frau schwanger, scheut sie häufig vor der Einnahme verschiedener Arzneimittel zurück – aus Furcht, ihrem ungeborenen Baby durch die Medikamente zu schaden. Diese Sorge ist nicht grundlos: Schwangere sollten keine Behandlung ihrer Allergie in Eigenregie vornehmen, sondern alle Maßnahmen mit ihrem Arzt absprechen. Nur so kann möglichst sichergestellt werden, dass den ungeborenen Kindern kein Schaden droht. Allerdings ist es nicht immer richtig, ganz auf Medikamente zu verzichten: Nasensprays und Augentropfen können mitunter hilfreich sein, um werdenden Müttern trotz Heuschnupfen eine erträgliche Schwangerschaft zu gewährleisten.

Medikamente sind auch während der Schwangerschaft manchmal sinnvoll

Ein Problem bei der Auswahl passender Medikamente für Schwangere ist der dünne Wissensstand. Die Forschung hat bislang kaum zuverlässige Informationen über die Auswirkungen von Medikamenten während der Schwangerschaft hervorgebracht, da klinische Studien mit Schwangeren verständlicherweise selten sind. Experten sind jedoch der Ansicht, dass eine kurze Anwendungsdauer in den meisten Fällen ratsam ist und die Anwendung besser von außen als von innen erfolgen sollte – also lieber eine Salbe als Tabletten oder Tropfen. In jedem Fall sollten sich Schwangere und Stillende vor jeder Medikamenteneinnahme mit ihrem behandelnden Arzt beraten und dort die notwendigen Informationen einholen.

Antihistaminika während der Schwangerschaft

Die wirkungsvollsten Medikamente gegen Allergie und Heuschnupfen sind die sogenannten Antihistaminika. Diese verhindern, dass der Körper Histamin produziert, jenen Stoff, der für die Reaktion auf Allergene verantwortlich zeichnet. Dabei sind lokale Antihistaminika wie Nasenspray und Augentropfen gegenüber Tabletten vorzuziehen. Mit einem Nasenspray lassen sich jedoch nur die Symptome der Allergie bekämpfen, zum Beispiel eine verstopfte Nase, nicht der Heuschnupfen selbst. Es ist gut, dem Heuschnupfen mit einer Therapie zu begegnen, bevor die betroffenen Frauen schwanger werden.

Wichtige Hinweise: Schwangere sollten Antihistaminika auf gar keinen Fall ohne eine vorherige Absprache mit ihrem Arzt einnehmen.

Cromoglicinsäure kann bei allergischen Beschwerden helfen

Unter den Antihistaminika zur Behandlung von Allergien hat sich auch der Wirkstoff Cromoglicinsäure bewährt. Dieser eignet sich allerdings nur als vorbeugende Maßnahme und nicht als Heilmittel für eine bereits ausgebrochene Allergie. Das Arzneimittel muss also rechtzeitig verabreicht werden – bevor die Symptome der Allergie voll zum Tragen kommen. Treten die Symptome schon in Erscheinung, ist eine Behandlung mit Nasenspray in der Regel kurzfristig möglich, sofern es sich dabei um Sprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin handelt und die Anwendung nur über wenige Tage erfolgt. Unter den oral verabreichten Mitteln haben sich Loratadin oder Cetirizin als weitgehend ungefährlich für Schwangere und Kinder erwiesen.

Ist eine Hyposensibilisierung während der Schwangerschaft möglich?

Heuschnupfen und Allergien werden häufig mit einer sogenannten Hyposensibilisierung oder Immuntherapie behandelt. Eine Hyposensibilisierung soll verhindern, dass der Heuschnupfen überhaupt erst ausbricht. Die Immuntherapie ist eine der erfolgreichsten Maßnahmen gegen eine Allergie und kann schon lange vor einer Schwangerschaft angegangen werden. Wird die Frau während der laufenden Therapie schwanger, kann diese unter normalen Umständen einfach fortgesetzt oder vorübergehend abgebrochen und bis zur Geburt ausgesetzt werden. Welche Entscheidung im konkreten Fall sinnvoll ist, sollte der Arzt bestimmen. Leiden Sie bereits unter Heuschnupfen und tragen Sie sich mit dem Gedanken, schwanger zu werden, ist es möglicherweise empfehlenswert, zur Behandlung Ihrer Allergie vor der Schwangerschaft eine Immuntherapie durchzuführen.

Heuschnupfen und Allergien werden häufig mit einer sogenannten Hyposensibilisierung oder Immuntherapie behandelt. Eine Hyposensibilisierung soll verhindern, dass der Heuschnupfen überhaupt erst ausbricht. Die Immuntherapie ist eine der erfolgreichsten Maßnahmen gegen eine Allergie und kann schon lange vor einer Schwangerschaft angegangen werden. Wird die Frau während der laufenden Therapie schwanger, kann diese unter normalen Umständen einfach fortgesetzt oder vorübergehend abgebrochen und bis zur Geburt ausgesetzt werden. Welche Entscheidung im konkreten Fall sinnvoll ist, sollte der Arzt bestimmen. Leiden Sie bereits unter Heuschnupfen und tragen Sie sich mit dem Gedanken, schwanger zu werden, ist es möglicherweise empfehlenswert, zur Behandlung Ihrer Allergie vor der Schwangerschaft eine Immuntherapie durchzuführen.

Wichtig zu wissen: Der vorzeitige Abbruch einer Hyposensibilisierung ist normalerweise ungefährlich und führt nicht zu einer Verstärkung der Symptome. Allerdings wird dann auch die durch die Immuntherapie angestrebte Linderung nicht erreicht. Gegebenenfalls sollte deshalb die Hyposensibilisierung nach dem Ende der Schwangerschaft wieder aufgenommen werden. Gehen Sie am besten zeitnah zu einer Beratung bei Ihrem behandelnden Arzt!

Asthma ist für das Baby gefährlicher als viele Medikamente

Ein Fall, in dem Ihr Arzt sehr wahrscheinlich Arzneimittel verordnen wird, ist das Auftreten von Asthma. Gerade Schwangere, die unter allergischem Asthma leiden, tun ihrem ungeborenen Baby nichts Gutes, wenn sie während der SSW auf ihre üblichen Mittel gegen Asthma verzichten. Von einem unbehandelten Asthma droht Kindern unter Umständen mehr Gefahr als von einer kontrollierten Behandlung durch einen kompetenten Arzt. Überhaupt ist es immer gut, beim Auftreten entsprechender Symptome, sei es nun Heuschnupfen oder schon Asthma, möglichen Schaden von Mutter und Kindern durch eine rechtzeitige ärztliche Untersuchung und Beratung abzuwenden. Mit den dabei gewonnenen Informationen können Schwangere die angemessene Therapie für ihren Heuschnupfen einleiten.

Hausmittel gegen Heuschnupfen in der Schwangerschaft

Viele Eltern sorgen sich um die Gesundheit ihres Babys und nehmen deshalb Abstand von Medikamenten oder einer Therapie wie der Hyposensibilisierung. Stattdessen wünschen sie sich natürliche Hausmittel. Diese Tipps sind auch vor dem Hintergrund sehr interessant, dass die Auswahl an Medikamenten, die für Schwangere und Stillende unbedenklich empfohlen werden können, stark begrenzt ist.

Natürliche Tipps gegen Heuschnupfen während der Schwangerschaft

Ein probates Mittel für Schwangere, die unter Heuschnupfen leiden, ist das Inhalieren von Kochsalzlösungen. Dazu stellen Sie einfach Wasser in einem Kochtopf auf den Herd und bringen es zum Kochen. Fügen Sie ein bis zwei Teelöffel Kochsalz hinzu und atmen Sie das Ganze für etwa zehn Minuten ein. Rezepturen mit weiteren Kräutern sollten Sie zuvor mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme absprechen. Gerade Hebammen haben oft aus ihrer Praxiserfahrung wertvolle Tipps für einen natürlichen Umgang mit Heuschnupfen während der Schwangerschaft.

Einfache Maßnahmen können gegen Heuschnupfen helfen

Auch Schwangere können die einfachen Grundregeln gegen eine Allergie gegen Pollen befolgen: Es hilft in den meisten Fällen, die Fenster vorwiegend geschlossen zu halten – nicht nur im Haus, sondern auch im Auto bei der Fahrt. So wird den lästigen Pollen der Zugang verwehrt und eine mögliche allergische Reaktion abgemildert. Schwangere mit einer Pollenallergie sollten außerdem während der Schwangerschaft möglichst auf Kontaktlinsen verzichten und stattdessen eine Brille tragen, um die juckenden Augen zu schonen.

Frische Luft trotz Heuschnupfen und Allergie gegen Pollen

Möglichst saubere Luft ist wichtig für Mütter und Kinder. Auch Schwangere mit einer Allergie gegen Pollen sollten deshalb das Schlafzimmer regelmäßig lüften, sich dabei aber nicht im Raum aufhalten. Der ideale Zeitpunkt zum Lüften ist, je nachdem ob sie auf dem Land oder in der Stadt wohnen, unterschiedlich. So ist auf dem Land die Pollenkonzentration morgens höher, in der Stadt eher am Abend. Lüften Sie Ihre Wohnung in ländlichen Gebieten daher abends, in der Stadt entsprechend morgens. Duschen vor dem Schlafengehen und gründliches Waschen der Haare kann ebenfalls dazu beitragen, dass die Symptome der Allergie abgemildert werden. Das Waschen der Haare ist deshalb so wichtig, weil die Pollen sich auch darin verfangen und über Nacht die Atemwege stark belasten können. Getragene Kleidung vom Tag wird am besten direkt in die Wäsche gegeben und nicht im Schlafzimmer aufbewahrt, denn auch hier können sich die Pollen angeheftet haben.

Gesunde Ernährung während der Schwangerschaft

Besonders wichtig während der Schwangerschaft ist auch eine gesunde Ernährung. Tatsächlich sind sich die meisten Experten darüber einig, dass der Ernährung während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt eine Schlüsselrolle zukommt und einigen Erkrankungen wie Heuschnupfen vorgebeugt werden kann. Schwangere prägen mit ihrem Lebens- und Ernährungsstil unmittelbar das ungeborene Baby. Zu den wichtigsten Tipps für eine gesunde Ernährung gehören ein weitreichender Verzicht auf Zucker und gesättigte Fettsäuren (dazu zählen insbesondere Süßigkeiten und Limonaden, Kuchen, Fertigpizza und Fast Food aller Art). Hierbei sind alle in der Familie gefordert, denn sie dienen schon kleinen Kindern als Vorbild. Da Kindern von Allergikern häufig selbst Allergien drohen, ist es nur gut, wenn schon in frühen Jahren eine möglichst vorbeugende bewusste Lebensweise vorgelebt wird.

Tipp: Akupunktur wird häufig nicht nur bei Heuschnupfen, sondern auch gegen weitere Beschwerden während der Schwangerschaft empfohlen. Lassen Sie sich von Ihrem Facharzt beraten!

Akupunktur kann die Symptome einer Allergie lindern

Eine Akupunktur wird mitunter gegen die Symptome einer Allergie empfohlen. Während der Schwangerschaft ist eine derartige Behandlung auch nicht ungewöhnlich: Nicht nur zur Therapie von Allergien, sondern auch zur Geburtsvorbereitung findet die Akupunktur ab der 36. SSW häufig Anwendung. Grundsätzlich gibt es gegen eine Akupunktur während der Schwangerschaft keine Einwände, doch sollten sich Schwangere immer regelmäßig ärztlich begleiten lassen – nicht nur dann, wenn Allergien befürchtet oder tatsächlich diagnostiziert werden. Eine Akupunktur kann gut tun und die Symptome von Heuschnupfen lindern, ist aber kein langfristiger Ersatz für eine Therapie.

Fazit

Heuschnupfen während einer Schwangerschaft wird immer häufiger. Am besten ist es, Pollen so gut wie möglich zu vermeiden. Medikamente sollten hingegen nur nach einer Beratung mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Gegen eine verstopfte Nase und juckende Augen helfen sanfte Mittel wie Nasenspray und Augentropfen. Für die Behandlung von Heuschnupfen können Sie darüber hinaus auch auf Hausmittel zurückgreifen – das ist vor allem dann empfehlenswert, wenn Arzneimittel während der Schwangerschaft nur eingeschränkt eingenommen werden dürfen. Gehen Sie am besten alle Informationen mit Ihrem Facharzt bzw. Ihrer Hebamme durch und holen Sie sich von kompetenter Stelle die besten Tipps, um Ihrem Heuschnupfen so effektiv wie möglich zu begegnen!

 


Bildquelle: ©ribalka yuli - stock.adobe.com

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