Was hilft gegen Bauchschmerzen?
Es grummelt, es zwickt, es beißt und manchmal überfällt uns ein äußerst schmerzhafter Krampf: Wir haben Bauchschmerzen. Es gibt keinen Menschen, der nicht schon einmal unter diesen Symptomen gelitten hat. Bauchschmerzen haben sowohl Babys als auch alte Menschen. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig, die Möglichkeiten der Behandlung auch. Die reichen von simplen Hausmitteln der Erfahrungs- und Naturmedizin bis hin zu Medikamenten, welche die Beschwerden lindern.
- Sofort-Tipps bei Bauchschmerzen
- Bauchschmerzen bei Kindern - was ist zu tun?
- Ursachen und Auslöser für Bauchbeschwerden
Meist sind Bauchschmerzen harmloser Natur und nur vorübergehend. Treten sie beispielsweise als Begleiterscheinung der Monatsblutung auf oder bei Verdauungsstörungen, etwa nach einem zu üppigem Festmahl, lassen sie sich oft gut mit altbewährten Hausmitteln in den Griff bekommen. Diese Tipps können Sie beliebig kombinieren – probieren Sie einfach aus, was Ihnen gut tut.
Sofort-Tipps bei Bauchschmerzen
Im Folgenden haben wir einige Sofort-Tipps für Sie aufgelistet, damit Sie schnelle Linderung erfahren. Um mögliche Krankheiten oder Entzündungen auszuschließen, sollten Sie bei anhaltenden Bauchschmerzen oder sehr starken Bauchkrämpfen allerdings immer einen Arzt konsultieren.
Tee trinken
Eine schöne, heiße Tasse Tee mit Fenchel, Salbei, Kamille oder Pfefferminze kann wahre Wunder bewirken, wenn es darum geht, Bauchschmerzen einzudämmen. Fenchel beispielsweise ist ein Gemüse, das leicht verdaulich und magenschonend ist. Seine ätherischen Öle helfen der Verdauung. Als Tee wird es vor allem gegen Blähungen eingesetzt. Kamille wirkt krampflösend und antibakteriell. Salbei- und Pfefferminztee hilft bei Bauchschmerzen sowie Blähungen. In Ihrer Apotheke oder Drogerie erhalten Sie übrigens speziellen Arzneitee für den Magen-Darm-Trakt, der verschiedene der hier genannten Heilkräuter wirksam kombiniert und oft noch das Gewürz Kümmel zusetzt, das sich ebenfalls positiv auf den Verdauungstrakt auswirken kann. Auch Kardamom hilft mit seinen ätherischen Ölen die Beschwerden zu lindern. Geben Sie eine Prise der zerstoßenen Kardamom-Kapsel in Ihren Tee.
Für Wärme sorgen
Der Tee wärmt von innen, eine angenehm kuschelige Decke oder eine Wärmflasche spendet Wärme von außen. Auch ein Körnerkissen, ein Wärmepflaster oder ein warmes Bad sorgen für Entspannung und Entkrampfung. Erlaubt ist, was gut tut – achten Sie nur darauf, dass Ihr wärmendes Hilfsmittel nicht zu heiß ist, um Verbrennungen zu vermeiden. Am besten bleibt die Temperatur unter 40 Grad hat.
Zusammengefasst heißt das: Wärme (als Wärmflasche oder Tee) ist immer hilfreich, wenn der Magen schmerzt. Kamille löst Krämpfe, hemmt das Wachstum von Bakterien und wirkt antibakteriell. Salbei entkrampft den Bauch und lindert Schmerzen. Die ätherischen Öle im Pfefferminztee helfen Ihrem schmerzenden Unterleib.
Stress vermeiden
Unser Leben ist hektisch geworden: Der Weg zur Arbeit – ein einziger Stau und ewiger Ärger mit unvernünftigen Verkehrsteilnehmern. Stress im Job, Termine, die eingehalten werden müssen, Kollegen, die mobben, Krach in der Beziehung, bei den Kindern läuft alles schief und die Eltern mischen sich immer noch in alles ein – das sind oft Ursachen für Bauchschmerzen. Der Magen rebelliert, der Darm arbeitet nicht regelmäßig – das ist auf Dauer nicht gesund. Dieser Stress bringt Unordnung in Ihr Verdauungssystem und ist oft die Ursache von Bauchschmerzen.
Wenn Ihnen Stress Bauchschmerzen macht, dann hilft Ihnen natürlich ganz schnell eine Verringerung der Stress auslösenden Probleme. Aber was hat Stress mit Ihrem Bauch zu tun? Das ist einfach erklärt: Stresshormone bringen den Kreislauf auf Hochtouren und sorgen für Spannung in den Muskeln. Da sich viele Menschen aber körperlich kaum noch betätigen, können sie die Anspannung nicht mehr abbauen.
Daher gilt: Bei Bauchschmerzen sollten Sie versuchen sich zu entspannen. Legen Sie sich gemütlich ins Bett oder auf die Couch, wärmen Sie Ihren Bauch und trinken Sie einen Tee. Mit verschiedenen Achtsamkeits- und Entspannungsübungen verringern Sie den Stress und fördern die Entkrampfung Ihres Magen-Darm-Traktes. Auch ein Buch oder entspannte Klänge können helfen, dass Sie entspannen.
Auf die Ernährung achten
Bei Bauchbeschwerden sollten Sie stets auf schonende Kost achten. Verzichten Sie auf zu fettige, süße und salzige Speisen. Auch Alkohol ist ein Tabu, wenn Sie gerade mit Bauchschmerzen zu kämpfen haben. Denn dieser ist schlecht für den Magen, da er die Magenschleimhaut angreift, was zu einer Gastritis führen kann. Besonders folgende Obst- und Gemüsesorten können wir Ihnen ans Herz legen:
- Kartoffeln: Kartoffeln sind ein stark basisches Lebensmittel und binden die Säuren im Verdauungstrakt. Fettarm zubereitet, als Pell- oder Salzkartoffeln oder als Kartoffelbrei, sind sie besonders zu empfehlen.
- Äpfel: Äpfel enthalten viele Ballaststoffe und Enzyme. Diese fördern die Verdauung und stoppen das Bauchgrimmen. Einer der besten Tipps von der Oma: Den Apfel reiben, den Brei an der Luft braun oxidieren lassen und dann löffelweise essen. Das Pektin der Äpfel sorgt für eine gesunde Darmflora und wirkt schmerzlindernd. Vorsicht aber bei einer möglichen Unverträglichkeit: Äpfel sind sehr säurehaltig und können bei einer Fruktoseintoleranz selbst Auslöser von Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen sein.
- Tomaten: Tomaten sind beste Helfer, wenn es im Ober- oder Unterbauch schmerzt. Ihr Farbstoff Lycopin wirkt antioxidativ, das Gemüse ist leicht verdaulich und sehr bekömmlich.
- Zucchini: Gut gegen Bauchschmerzen sind auch Zucchini. Sie sind sehr magenfreundlich und reich an Kalium und Magnesium.
Medikamente gegen Bauchschmerzen einnehmen
Viele pflanzliche Mittel und leichte Medikamente aus unserer Apotheke verschaffen Linderung. Diese beinhalten häufig eine Kombination aus verschiedenen Kräutern, die eine sehr positive Wirkung auf den Magen haben und neben Bauchschmerzen auch bei Übelkeit, Sodbrennen, Reizdarmsymptomen und Regelschmerzen helfen.
- Buscopan (bei Bauchschmerzen)
- Iberogast (bei Übelkeit)
- Pantoprazol (bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündung)
- Kijimea (bei Reizdarm)
- Dolormin für Frauen (bei Regelschmerzen)
Bauchschmerzen bei Kindern - was ist zu tun?
Ihr Kind klagt über Bauchschmerzen. Das kommt häufiger vor, als man zunächst annehmen mag. Die Bandbreite der Gründe reicht von Verstopfung oder Durchfall bis hin zu einer Magen-Darm-Infektion oder zur bedrohlichen Blinddarmentzündung. Auch Blasenentzündungen oder andere Infektionen können die Ursache sein. Dazu kommen noch:
- eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die Sie mit dem Arzt abklären müssen
- Blähungen (häufig bei Kleinkindern oder Babys, oft 3-Monats-Koliken)
- eine Lebensmittelvergiftung (auch da hilft nur der Arzt)
- Nieren- oder Gallensteine (kommen auch bei Kindern vor, wenn auch selten)
- eine Blinddarmentzündung
- ein Leistenbruch
- ein Darmverschluss (sehr gefährlich)
Bitte denken Sie daran, dass bei Durchfall sehr viel Flüssigkeit ausgeschieden wird! Daher soll immer darauf geachtet werden, dass das Kind den Flüssigkeitsverlust durch viel Trinken von Wasser oder ungesüßten Tee ausgleicht.
Wenn Sie die Gründe für die Bauchbeschwerden bei Ihrem Kind nicht schnell selbst erkennen können, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Dieser kann der Ursache für die Bauchschmerzen bei Ihrem Kind auf den Grund gehen und gibt Ihnen dann auch Tipps, wie Sie die Gesundheit Ihres Kindes verbessern können und die Bauchschmerzen lindern.
Bewährte Hausmittel, wenn Ihr Kind über Bauchschmerzen klagt
Wenn Ihr Kind Schmerzen im Bauch hat, dann ist das kein Grund, in Panik auszubrechen: Nur etwa zehn Prozent der Bauchprobleme bei Kindern bedürfen einer Behandlung. Meistens sind es ganz simple Ursachen, wenn Ihr Kind über Bauchschmerzen klagt. Zu fettiges Essen, zu viele Süßigkeiten oder der Verzehr von verschiedenen Speisen durcheinander kann dazu führen, dass der Bauch weh tut.
Es kann aber auch schon beim Kind Stress die Ursache sein: Ärger in der Schule, Angst vor einer Prüfung, eine Kinderfreundschaft ist zerbrochen, in der Familie gibt es Spannungen. Wenn sich das Kind nicht beruhigen lässt, ängstlich, krank und blass wirkt und Sie dann obendrein auch noch einen „harten“ Bauch feststellen, dann ist eine ärztliche Behandlung angesagt.
Hier nun einige der besten Hausmittel, die Ihrem Kind bei solchen Beschwerden helfen:
- Fenchel-Kümmel-Anis-Tee: Werden die Schmerzen durch eine Blähung verursacht, dann bereiten Sie für das Kind diesen Tee zu. Mischen Sie Anis, Kümmel und Fenchel zu gleichen Teilen. Geben Sie einen EL der Teemischung in eine Tasse und übergießen sie mit kochendem Wasser. Acht bis zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen.
- Sauerkraut: Ist eine Verstopfung der Grund, dann muss Ihr Kind viel trinken und sich stark bewegen. Sie können auch leichte Abführmittel einsetzen. Als Hausmittel hat sich Sauerkraut sehr bewährt: Fünf Gabeln rohes Sauerkraut können die Verstopfung lösen.
- Geben Sie bei dem Kind eine leichte Bauchmassage mit kreisenden Bewegungen und nur geringem Druck. Dann legen Sie Ihrem Kind für eine halbe Stunde eine nicht zu heiße Wärmflasche auf den Bauch.
- Diese Gymnastikübung hilft auch: Das Kind legt sich auf den Rücken und muss drei bis fünf Minuten die Beine wie beim Radfahren bewegen.
Die häufigsten Ursachen für Bauchschmerzen
Wenn Ihr Magen Probleme macht, wenn der Bauch Ihnen Ärger bereitet, wenn der Darm mit Verstopfung oder Durchfall anzeigt, dass mit Ihrer Gesundheit etwas nicht in Ordnung ist – dann fragen Sie sich gewiss, wie es zu den Bauchschmerzen kommt und wie sehr sie Ihrer Gesundheit schaden können.
Die meisten Auslöser entdecken wir schnell. Oft sind sie harmlos oder auf eine etwas „aus dem Ruder gelaufene“ Lebensführung zurückzuführen:
- haben zu schnell, zu fett und zu viel gegessen. Das gefällt weder Ihrem Magen noch Ihrer Leber, von der Galle ganz zu schweigen. Sie protestieren gegen diese Art der Ernährung mit Schmerzen. Auch unregelmäßige Mahlzeiten können Ihren Magen-Darm-Trakt aus dem Gleichgewicht geraten lassen.
- leiner Verdauungsschnaps nach dem Essen? Um das schwere Essen aufzulockern und es besser verdauen zu können, haben Sie Alkohol getrunken. Doch zu viel tut dem Bauch nicht gut.
- haben Ärger im Job oder in der Beziehung oder Sie werden von Ängsten geplagt? Das hat Ihnen auf den Magen geschlagen – prompt haben Sie Bauchschmerzen bekommen.
- Bei sehr vielen Frauen führt die Menstruation häufig zu krampfartigen Schmerzen im unteren Bauchraum.
- War Ihr Essen nicht in Ordnung, vielleicht sogar verdorben, mit Keimen behaftet oder hat Ihnen nicht gutgetan, kann dies zu starken Bauchschmerzen führen.
- Sie leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose-, Fruktose- oder Histaminintoleranz. Gerade eine Laktoseintoleranz ist in unseren Kreisen keine Seltenheit. Die gute Nachricht: Sie müssen nicht auf Milchprodukte verzichten. Die Einnahme von Laktase-Tabletten vor milchzuckerhaltigen Speisen vermeidet lästige Bauchschmerzen.
- Wenn zu den Bauchschmerzen noch Fieber, Erbrechen oder Durchfall dazu kommen, dann hat Sie ein grassierender Virus erwischt, volkstümlich als „Magen-Darm-Grippe“ bezeichnet.
Bauchschmerzen: Die Auslöser im Ober- und im Unterbauch
Bauchweh ist nicht gleich Bauchweh, denn es können natürlich auch ernstzunehmende Krankheiten in den Schmerzen im Bauch stecken. Generell unterscheidet die Medizin bei Bauchbeschwerden zwei Typen. Die Probleme im Oberbauch und die Probleme im Unterbauch.
Beschwerden im Oberbauch
Treten die Bauchschmerzen vor allem im oberen Bereich des Bauchs auf, können die Probleme von einem der im Bauchbereich liegenden Organe ausgehen. Die häufigsten Schmerzauslöser sind:
- Reizmagen: Beim Reizmagen treten krampfartige Verdauungsbeschwerden auf, egal ob Sie gegessen haben oder nicht. Zu diesen Beschwerden kommen sehr oft Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit dazu.
- Gastritis: Die Anzeichen für eine schmerzende Gastritis (Magenschleimhautentzündung) sind Übelkeit, Erbrechen, Mundgeruch, Sodbrennen, Völlegefühl und Schmerzen im Oberbauch.
- Magengeschwür: Wenn sich bei Ihnen ein Magengeschwür entwickelt hat, dann haben Sie sehr starke Schmerzen mittig oder links im Oberbauch, meist sofort nach dem Essen.
- Herzinfarkt: Schmerzen im Oberbauch können auch Warnsignale für einen bevorstehenden Herzinfarkt sein. Dann haben Sie neben den Brustschmerzen auch starke Bauchschmerzen. Häufig ist diese Symptomatik bei Männern zu finden.
- Tumoren wie Leber- oder Magenkrebs verursachen ein Druck- oder Schmerzgefühl im Oberbauch. Dazu kommen Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Abgeschlagenheit und starker Gewichtsverlust.
Beschwerden im Unterbauch
Die meisten Bauchbeschwerden unterhalb des Nabels gehen vom Darm aus. Aber auch bei Erkrankungen im Harntrakt oder bei gynäkologischen Beschwerden können sie eintreten:
- Blinddarmentzündung: Die Blinddarmentzündung beginnt meist mit sehr starken Bauchschmerzen im Nabelbereich, die in den rechten Unterbauch ziehen. Dazu kommen Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
- Harnwegsinfektion: Wenn Ihr Unterbauch schmerzt, kann das ein Anzeichen für eine Infektion Ihrer Harnwege sein. Sie können diese mithilfe einer Wärmflasche lindern. Sie sollten jedoch umgehend einen Arzt aufsuchen.
- Divertikulitis: Wenn es bei Ihnen zu einer Divertikulitis (eine entzündete Ausstülpung der Darmwand) kommt, dann durchziehen dumpfe Schmerzwellen Ihren linken Unterbauch. Dazu kommen Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.
- Gynäkologische Ursachen: Neben der bereits genannten Menstruationsblutung können bei Frauen Bauchschmerzen im Unterbauch auch durch eine Eileiterentzündung, Endometriose oder eine Eileiterschwangerschaft ausgelöst werden.
Neben den genannten Erkrankungen können Bauchschmerzen auch im gesamten Bauchbereich auftreten. Ursache hierfür können sein:
- Stress
- Bauchfellentzündung
- Darmverschluss
- Magen-Darm-Infektion
Die hier genannten Erkrankungen bilden nur einen Teil dessen ab, was bei uns Bauchschmerzen auslösen kann. Sind Sie unsicher, ob Sie sich lediglich eine Magenverstimmung zugezogen haben oder eventuell eine ernsthafte Erkrankung hinter anhaltenden Bauchschmerzen steckt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Treten weitere Symptome wie starkes Erbrechen, Erbrechen von Blut, Blut im Stuhl, hohes Fieber oder Blut im Urin auf, sollten Sie umgehend den Notarzt rufen.
Bauchschmerzen in der Schwangerschaft
Gerade zu Beginn der Schwangerschaft klagen viele Frauen über häufig auftretende Bauchschmerzen. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Gebärmutter und umliegendes Gewebe dehnen, um so ausreichend Platz für den Fötus zu schaffen. Ist der Fötus größer, können auch Kindsbewegungen Schmerzen im Bauch verursachen. Nicht selten leiden schwangere Frauen an Verstopfung, welche ebenfalls mit Schmerzen im Bauch einhergeht.
Bauchschmerzen sind demnach als diffuses Krankheitsbild zu bezeichnen. Hören Sie am besten auf Ihren Bauch und konsultieren Sie im Zweifelsfall und vor allem bei länger anhaltenden Beschwerden immer einen Arzt.